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AM RIO ALUMINÈ

Am Morgen unserer Abfahrt aus Villa Pehuénia haben wir noch den Vulkan Batea Mahuida (1.760 m) besucht, der dicht an der Grenze nach Chile liegt. Zur Zeit ist er inaktiv und im Winter sind seine Hänge ein beliebtes kleines Skigebiet. Schon vom Mirador de las Antenas aus konnten wir die dichten Regenwolken sehen, die sich in einem Tal hinter dem Lago Moquehue zusammenbrauten. Das schöne Wetter war erstmal vorbei, von südwesten schob sich eine schwarze Wolkenwand über die Anden.

Leider mussten wir genau in diese Richtung, denn wir wollten die eigentlich sehr schöne Nebenstrecke auf der Ruta 11 bis zum kleinen Ort Aluminé fahren, immer am gleichnamigen Fluss entlang. Verwirrend, wenn alles den gleichen Namen hat.

Diese Strecke ist der schönste Teil einer Rundtour namens Circuito Pehuénia. Die führt vorbei an malerischen Seen, die Aluminé, Moquehue, Pulmari, Ñorquinco, Ruca Choroi, Quillén und Hui Hui heißen. An den Ufern findet man Wasserfälle, Wälder aus Buchen, Zypressen und Araucarien und nur wenige Ferienhäuser. Am Lago Ñorquinco leben gar keine Menschen, hier gibt es nur das Haus eines Ranger und einem Campingplatz an der Nordwestküste.

Die Ruta 11 führt durch dichte Wälder mit Moosen und Flechten, Bambus wächst am Wegrand und viele Vögel lassen sich im dichten Busch beobachten. Bei schönem Wetter und Sonnenschein muss die Strecke wunderbar sein. Wir hatten leider am Anfang so viel Regen, dass wir von den Bergen nicht viel sahen. Auch der Lago Moquehue wirkte grau und trist, die Isla Lepén war kaum zu erkennen. Dafür waren wir fast alleine unterwegs, viele Autos haben wir auf dieser Strecke nicht gesehen.

Nach ein paar Kilometern Fahrt war die Wolkendecke dann dünner und nach einer Weile zeigte sich ab und zu auch mal die Sonne. Wir nutzten die wenigen Lücken um schnell ein paar Fotos der idyllischen Gegend zu machen.

Das Tal des Flusses Aluminé ist auch als "Land der Äpfel" bekannt geworden. Man nimmt an, dass jesuitische Missionare die vielen Wildapfelbäume im 17. Jahrhundert gepflanzt haben und bei unserm Besuch im Frühlingsmonat Oktober standen sie in voller Blütenpracht. Aber nicht, wie erwartet alle nebeneinander, sondern hier und da mal ein blühendes Bäumchen. Ohne die weißen Blüten wären sie uns im Grün der Landschaft gar nicht aufgefallen. Aber blühende Äpfel neben Araukarien sieht man auch nicht oft.






Ruta 23

Die Ruta 11 endet dann, nachdem man den kleinen Lago Pulmari passiert hat, auf der Ruta 23. Fährt man nach Norden, dann kommt man zurück nach Villa Pehuénia, in die andere Richtung sind es noch ca. 20 kurvige Kilometer, vorbei an einigen Campingplätzen, bis zum Ort Aluminé. Hier gibt es auch eine YPF-Tankstelle. Dort fotografierten wir etwas typisch argentinisches: Ein Auto mit einer Wasserflasche auf dem Dach. Das bedeutet: es steht zum Verkauf.

Unser Tagesziel war der Touristenort San Martin de los Andes. Der letzte Teil der Strecke ab Junin de los Andes war nicht sehr interessant, der erste Teil zwischen Aluminé und Junin de los Andes dafür um so mehr.

Wir hatten Glück und die Sonne kam immer mehr heraus. Die wenig befahrene Straße wechselt nach 17 Kilometern auf die linke Flußseite, dort kreuzt die Ruta 46. Hinter der Brücke ist der Abzweig der Ruta 23 nach Süden nicht mehr geteert und für große LKW gewperrt, diese müssen auf die Ruta 46 ins Hochland im Osten wechseln. Die Ruta 23 folgt nun sehr kurvig und eng weiter dem Fluss Aluminé und führte uns durch eine schöne Landschaft mit frischem Grün und malerischen Felswänden. Einsame Gehöfte und auch größere Anwesen liegen hier und da verstreut in etwas breiteren Stellen der Schlucht, Anwohner kommen einem hier auf der sandigen Strecke schon mal zu Pferde entgegen.

Nach 38 Kilometern weitet sich die Schlucht und die Straße wechselt wieder die Flußseite. Nun muß sie sich in etlichen Kurven aus dem tiefen Tal herausschrauben bis auf die umliegende Hochebene, weiter südlich scheint das Flußtal völlig unpassierbar zu sein. Es sind nochmal 35 Kilometer auf Schotter bis zum asphaltierten Abzweig zum Vulkan Lanin. Die letzten 20 Kilometer bis Junin de los Andes sind ebenfalls asphaltiert und ziehen sich, unterbrochen von einem Polizeiposten an Einmündung der der Ruta 234 kurz vor Junin. Das letzte Stück bis zum Tagesziel San Martin des Los Andes zieht sich und schnell fahren kann man bei dem zunehmenden Verkehr auf diesen 40 Kilometern auch nicht. Nach vielen Tagen Einsamkeit lernten wir neu, was ein Stau ist.






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