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CABANAS TERMAS FIAMBALÁ

Im Jahr 2008, als wir einige Tage auf dem Weingut von Chanarmuyo in der Provinz La Rioja zu Gast waren, machten wir einen Tagesausflug in die Nachbarprovinz Catamarca, denn wir hatten von heißen Quellen in Fiambalá gelesen. Dort hat es uns dann so gut gefallen, dass wir spontan beschlossen, im nächsten Urlaub hier ein paar Tage zu verbringen. Man hatte gerade zwei neue Cabanas mit direktem Zugang zu den Badeteichen im oberen Bereich gebaut und wir hatten die hübschere der beiden auf der rechten Seite besichtigt.

Leider fanden weder wir noch unsere Agentur in Buenos Aires eine Möglichkeit der Kontaktaufnahme, um für 2 Nächte vorzubuchen. Also entschlossen wir uns auf gut Glück hinzufahren und falls alles ausgebucht wäre, dann hätten wir im Ort eine Unterkunft gefunden.

Zu unserem Glück kümmerte sich Inéz von der Estancia Las Carreras in Tafií del Valle 2 Tage vorher um unsere Reservierung, denn sie hatte persönliche Kontakte zur Tourismusbehörde in Catamarca.

Wer unten an der Schrankt zu den Thermen in Fimabalá ankommt, der muss sich erst einmal bei SeÑor Catalino oder seinem Bruder/Vetter(?) anmelden und Eintritt zahlen. Wir hatten zudem die telefonische Reservierung durch Inéz und noch einen Notizzettel mit Namen und Daten vor zu weisen. Damit nahm der nette, ausschließlich spanisch sprechende Mann am Eingang mittels Funkgerät Kontakt mit dem Büro in Fimabalá auf und vergewisserte sich, dass wir den Bungalow auch bekommen sollten. Michael kam mit Schlüssel, Bettzeug, Handtüchern, Seife und Klopapier im Arm zurück zum Auto. Dann fährt man steil bergauf bis zum Parkplatz, von da aus heißt es Treppen klettern, denn die Bungalows liegen ganz weit oben. Leider haben wir nicht den rechten, den wir uns gewünscht hatten, sondern den linken bekommen. Er hat einen etwas andern Grundriss und an der Türe stand einmal "Cabanas Vip"- den Zusatz VIP hatte man aber schon mit weißem Klebeband abgedeckt.

Nachdem wir unsere Koffer mit viel Mühe hochgeschleppt hatten, vorbei an den übrigen badenenden Gästen und Tagesbesuchern, mussten wir erst einmal unsere Betten selbst beziehen. Umso schöner war es, nach der Anstrengung in die heißen Fluten einzutauchen. Die Badebecken im oberen Bereich waren gerade von Algen gereinigt worden, im letzten Jahr waren die Einstiege etwas glitschig gewesen.

Innerhalb der Anlage gibt es gemauerte Grills, Tische und Bänke, Umkleidekabinen und Duschen für die Tagesbesucher und ein kleines Restaurant. Nahe den Badebecken liegen einige Cabanas, die beiden neuen und ein Komplex älterer Zimmer. Weiter unten, nicht in direkter Nachbarschaft der Badebecken, kann man auch in einer Hosteria übernachten.

Besonders schön ist es hier an den Thermen am frühen Morgen und am Abend, wenn alle Tagesgäste gegangen sind. Dann kehrt Ruhe ein, es liegt kein Grillgeruch mehr in der Luft und man kann ein Bad genießen. Unsere Vorstellung, dabei in den Sternenhimmel zu schauen scheiterte leider an der ständig präsenten Flutlichtbeleuchtung, welche die ganze Nacht lang anbliebt. Nur das oberste Becken liegt ein wenig mehr im Dunkeln, dort ist das Wasser aber besonders heiss.

Tiere kann man auch sehen, die kleinen gelben Vögelchen suchen eifrig nach Brotresten und am frühen Morgen tauchte ein kleiner Fuchs direkt hinter unserem Haus auf.


Lage

Die Thermen befinden sich 15 Kilometer außerhalb vom Ort Fimabalá, inmitten einer unwirklich anmutenden kargen Gebirgslandschaft. Bei gutem Wetter schaut man von hier aus über die Talebene zu den gegenüber liegenden Bergen, wo sich die Passtrasse zum Paso de San Francisco und somit bis nach Chile hochzieht. Beim ersten Besuch hatten wir klare Sicht, ein Jahr später sorgte ein Sturm für aufgewirbelten Dunst.

Das Gelände mit den Gebäuden und den Badebecken ist über eine ziemlich steile Zufahrt zu erreichen, die letzten Meter geht man zu Fuß. Koffertragen wird in dieser Höhe zur atemraubenden Beschäftigung.


Zimmer

Es gibt einen älteren Zimmerblock und zwei neue Cabanas, die im Oktober 2008 gerade eröffnet wurden. Die hübschere ist die rechte, mit kleiner Veranda und vom Zuschnitt her attraktiver. Die hätten wir gerne gehabt, leider war sie schon für eine Nacht belegt. So bekamen wir das linke Haus, beide sind für jeweils 4 Personen eingerichtet.

Als wir 2008 das neue Haus besichtigten, waren wir begeistert von der Einrichtung. Tongefässe mit Pflanzen, den weißen Wänden und alles war neu.

Jetzt, nur ein Jahr später, zeigte unser Haus leider schon einige Spuren von Verwahrlosung bzw. mangelnder Pflege. Architektonisch immer noch ganz nett, aber beim genaueren Hinsehen zeigten sich einige Mängel.

Unten gibt es einen Wohnraum mit riesigem Esstisch und einen leeren Kühlschrank, aber keine Küche. Es gibt sogar drei verschiedene Gläser für Wein, die allerdings so schmutzig waren, dass man sie vor Benutzung erst einmal einweichen musste.

In einer Nische steht ein Bett, das zweite Einzelbett befindet sich eine Etage höher. Von dort oben kann man noch auf eine kleine Veranda treten, mit Blick auf die Quelle. dort gibt es einen an die Brüstung geschraubten Klapptisch, Stühle muß man selbst hier hin tragen. Unten vor der Türe des rechten Hauses gibt es eine weitere Veranda mit zwei Liegestühlen, im rechten Haus stand aber nur ein einziger, zusammengeklappter Liegestuhl der auch schon bessere Tage gesehen hatte, und vor der Tür gab es beim linken Haus eigentlich keinen Platz...

Vom Wohnzimmer aus erreicht man das Schlafzimmer und das Bad im hinteren Teil des Hauses. Im Schlafzimmer haben wir erst einmal unser Bett bezogen, dabei hatte die Bettwäsche ein paar kleine Löcher und die Kopfkissenbezüge defekte Reisverschlüsse, was an den viel zu dicken, unbequemen Kopfkissen lag - diese flogen als erstes aus dem Bett.

Einigermaßen igitt war auch der Blick ins Bad. Der verchromte Ständer für die Klobürste war verrostet und unter der Dusche hatte man ein Trittrost aus Holzplanken verlegt. Eigentlich eine gute Idee, aber es war zu klein für das dafür vorgesehene Loch im Boden. Zum Ausgleich für die Stolperfalle hatte sich zwischen den Latten eine nette Pilzkolonie entwickelt. Fette, weiße Pilze, wie sie im Wald auf modrigem Holz wachsen. Wir haben hier nicht ein einziges Mal geduscht. Warum auch, die einzig wahren Badewannen hat man ja direkt vor der Haustüre.

Heiß und Kalt hatte der Klempner an den Wasserhähnen konsequent vertauscht, das C für cold hatte er wohl als caliente = heiß interpretiert. Dafür war der eine Hahn am Waschbecken im Flur ständig am tröppfeln.

Insgesamt machte das Haus einen ungepflegten und abgewohnten Eindruck und das schon nach nur einem Jahr. Wirklich schade. Bezahlt haben wir für die Übernachtung 200 Pesos pro Tag, was uns wieder etwas versöhnlich stimmte - auf unserer Reservierung war der doppelte Preis notiert.


Frühstück

Das Frühstück im Restaurant war typisch argentinisch und bedarf eigentlich keiner weiteren Erwähnung. Milchkaffee mit Toast und Marmelade in wenig anheimelnder Umgebung für 15 Pesos, wobei die getoasteten Weißbrotstücke hier wirklich lecker waren.

Am Abreisetag ginge wir dann auch gar nicht mehr hin. Statt dessen fuhren wir runter nach Fiambala, denn dort hatten wir an einer Ecke der Plaza eine Bäckerei entdeckt. Michael kam mit einer Tüte zurück, er hatte alles gekauft war es an Teilchen dort gab: 2 Sorten harten Kuchen und Blätterteig-Brötchen, die Medialunas waren leider aus. Damit war er für 6 Teile um sagenhafte 5 Pesos ärmer und das süße Zeug half uns über den Tag.

Essen

Das Restaurant in der Anlage ist recht einfach und bietet weder eine Karte noch große Auswahl. Die meisten Besucher hier grillen selbst. Aber am Abend hatten wir nach anstrengender Fahrt keine Lust mehr, 15 Kilometer zum Italiener im Ort und zurück zu fahren. Man bot uns hier oben ebenfalls Pizza, die wir dann auch bestellten. Erst orderten wir zwei Stück, als die erste Pizza kam wurde noch mal nachgefragt, und beim Anblick der Reisenpizza stornierten wir die zweite Bestellung wieder. In Argentinien ist es bei Pizza wie bei der 1-Liter Bierflasche: Man teilt sich Essen und Trinken. Zur Unterhaltung lief auf dem Fernseher ein Fußball-Länderspiel der südamerikanischen WM-Qualifikation, was einige weitere Besucher ins Lokal brachte, auch Wirt und Koch drängten sich vor die Glotze.

Was auf unserem Tisch stand war essbar, wenn auch kein kulinarisches Highlight. Eine Art dünner Empanada-Teig mit Tomatensauce, Schinken, Käse und krümeligem Ei sowie einigen Olieven belegt. Es machte wenigstens satt. Dazu gab es einen überraschend guten Shiraz vom Weingut Finca Don Diego, direkt neben der Adobekirche San Pedro gelegen. Der Wirt entschuldige sich mehrmals für den hohen Preis, der bei ordentlichen 37 Pesos lag. Zusammen bezahlten wir für eine große Pizza, 1 Liter Cola und eine Flasche Wein 69 Pesos.

Aus der Not heraus hatten wir am nächsten Abend dann noch einmal Cola, Pizza und Wein. Aus Erfahrung klug bestellten wir ausdrücklich nur eine Pizza und erklärten so gut es ging, in Deutschland seien die Pizzen nicht so groß und jeweils für eine Person gedacht. Zum Ausgleich lernten wir, das es vom Belag nur das gleiche wie am Vortag gab, den "aceitunas" sind nicht etwa "Thunfisch-Stücke", sondern die schon erwähnten Oliven. Diesmal hatte aber jemand anders die Pizza gemacht, der Boden war viel dicker und schmeckte nicht gut. Dafür bekamen wir wieder einen Shiraz vom örtlichen Weingut Finca Don Diego, diesmal aber einen noch viel besseren und mit Sicherheit teureren Reserva. Bezahlt haben wir dann sogar 3 Peso weniger, die Preise werde hier wohl nach Lust und Laune berechnet.

Angesichts dieser Praxis war ein Schild hinter der Theke für uns einen Lacher zum Abschied wert: Dort stand ernsthaft und amtlich: Gehen sie nicht ohne Rechnung! Ein guter Witz!

Fazit

Die Cabanas Termas Fiambala sind leider etwas abgewohnt, dennoch sind warme Badebecken direkt vor der Haustüre in schöner Tallage nach einem langen Fahrtag Balsam für Körper und Seele.

Im Oktober 2009 waren wir für 2 Nächte hier.

Es gibt leider keine Webseite. Unter der Telefonnummer (011) 3837 - 496250 kann man aber wohl Senorita Mariella vom Secretario Turismo Fiambala erreichen - vermutlich nur auf spanisch. Sr. Catalino an der Schranke hat ja leider kein Telefon, und oben im Restaurant gibt es auch keines.

Google Map zum Thema

Termas Fiambala

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