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BRACHINA GORGE

Eine durch den Flinders Range Nationalpark ist sehr abwechslungsreich und fürhrte uns durch viele Schluchten und vorbei an interessanten Punkten. Hier möchte ich über die abenteuerliche Fahrt durch die Brachina Gorge berichten, der wohl bekanntesten Schlucht im Nationalpark.

Am Ende dieser Fahrt erreicht man dann die weiten Ebenen in Richtung auf die großen Salzseen wie den Lake Torrens.

Doch nun ein paar Worte zur Rundfahrt, die wir 1999 auf abenteuerlichen Straßen mit einem normalen Ford Falcon Streetcar zurückgelegten. Zeit sollte man dabei auf jeden Fall haben, da es manchmal nur im Schneckentempo weitergeht. Ein spezieller Trail wird "Corridors through Time" genannt und ist mit erklärenden Tafeln über die geologische Geschichte der Region ausgestattet. Hier wird anschaulich das Alter, die Art und die Entstehung der dort jeweils sichtbaren, auffälligen Gesteinsformation erklärt, die man gerade durchquert. Eine Reise in die Vergangenheit der Erdgeschichte, bequem mit dem Auto zu erreichen.

Für Geologen ist die Fahrt etwas ganz Besonderes, aber auch nicht sehr geologisch Interessierte finden die Fahrt durch die Heysen Range entlang des dahinschlängelnden Brachina Creek mit Sicherheit sehr schön und interessant.

Einige Jahre später, im November 2004, kamen wir mit einem Allrad-Camper zurück und wunderten uns, wie wir die gut zu befahrende Straße damals so abenteuerlich finden konnten. Mit hohem Radstand ist eine Fahrt durch das Bachbett und über kugelrund gewaschene Steine gar kein Problem.

ABC Range

Von der Straße in Richtung Blinman gibt es auf der linken Seite die Abzweigung zur Brachina Gorge, eine bizarre Schlucht, die durch die Bäche aus einem großen Teil der Bergregion quer durch die Heysen Range gerissen wurde. Ratsam ist es, sich vor Abfahrt bei den Rangern im Informationszentrum nach Straßenverhältnissen und der Wetterentwicklung zu erkundigen. Die Bächlein sind meist nur gemächliche Rinnsale, nach den seltenen Regenfällen können sie sich aber auch zu reissenden Fluten entwickeln.

Zuerst überquert man aber die ABC Range. ABC heißt die Gebirkskette deshalb, weil sie soviele Gipfel hat wie das Alphabet Buchstaben. Aus der Luft gesehen bilden diese Gipfel den berühmten "backbone".

Wie die ganzen Flinders Ranges gehört auch die Brachina Gorge zu den ältesten Landschaften der Erde. Die malerischen und bizarren Berge nehmen in den frühen Morgenstunden und kurz vor Sonnenuntergang wunderschöne Farben an, von orange bis dunkelrot. Das letzte Bild dieser Seite zeigt den Unterschied zu den Bildern, die am Tag entstanden sind.

Die Bergzüge bestehen in erster Linie aus Quarzit. Dieses Gestein konnte den Elementen über Jahrhunderte trotzen, während andere Gesteinsarten schon längst von Wind und Wetter aufgelöst wurden und so die Ebenen und Talgründe bildeten.

Durch die Brachina Gorge wurden füher die Ochsengespanne geführt, um schwere Lasten durch die Berge zu transportieren.

Brachina

Hohe Felswände mit Jahrmillionen altem, meist schräg angeordnetem Quarzgestein flankieren die Straße durch einen viele Kilometer langen Canyon, der sich mäandernd durch die Berge zieht. Am Wegrand gibt es einige Campgrounds, für Freunde der Einsamkeit absolut zu empfehlen. Wir verbrachten mit unserem Camper zwei Nächte an verschiedenen Stellplätzen und waren immer mit den tierischen Bewohnern alleine. Zum Campen muss allerdings ein Permit gekauft werden, wir haben uns schon in Mambray Creek die Flinders-Plakette besorgt. Sie wird am Auto befestigt und man kann damit für ein Jahr lang überall in den Flinders campen, was sehr praktisch ist.

Wenn man am Morgen ganz früh aufsteht, hat man an einigen Stellen gute Chancen die scheuen Gelbfuß-Felsenkängurus (Yellow-footed Rock Wallaby) zu sehen. Aber auch andere Känguruarten, zahlreiche Vögel, Insekten und Eidechsen findet man im Tal.


Der Brachina Creek, der unter anderem die Brachina Gorge gebildet hat, war zwar nicht völlig trocken, aber zu weiten Strecken fließt das wenige Wasser unter dem Geröll. Dort bildet das Flussbett eine Art natürliche Straße, nur dort, so es Riffe und Steinstufen gibt wird die Straße über den meist engen Talgrund umgeleitet.

Der Bach bildet ab und zu auch recht große Becken, die durch ein schroffes Steilufer und dichten Bewuchs am Ufer geschützt sind. Hier kann man ganz besonders gut die einheimische Tierwelt beobachten, die sich meist im Schutz der Dämmerung aus der Deckung traut. Die permanenten Wasserquellen sind dann dicht von Kängurus und Wallabys bevölkert.

Oft befindet sich ein Standplatz für Camper in der Nähe, so das man einen kurzen Abendspaziergang zu den Wasserlöchern machen kann.

Gold

1999 hatten wir hier ein einmaliges Erlebnis: Mitten in der Schlucht haben wir angehalten um zu fotografieren. Mein Blick schweift umher und bleibt an einer goldenen Uhr hängen. Im Geröll lag sie da, arg verkratzt, aber die Batterie lieferte noch genug Strom. Am Datum konnte man erkennen, dass diese "Bulowa" (made in Hong Kong), vor etwa 2 Jahren verlorengegangen ist, und nach dem Armband-Durchmesser muss sie wohl einer ziemlich dicken Frau gehört haben. Nun kann ich behaupten, dass ich Gold gefunden habe in Australien. Hier zum "Beweis" einige Standbilder aus dem Videofilm.

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