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SALZIGES

Die wenigen natürlichen Seen im trockenen Inneren des Australischen Kontinents sind Salzpfannen und Salzseen. Ströme und Flüsse in diesen Gegenden führen oft nur vorübergehend Wasser, so erhalten die Seen nur sehr selten Wasserzulauf, zum Teil werden sie auch nur durch wasserführende Schichten aus artesichen Brunnen gespeist. Meist füllen sie sich nach sinflutartigen Regenfällen, die der trockene Untergrund des Outback nicht aufsaugen kann.

Das so gesammelte Wasser trocknet normalerweise aufgrund des hohen Verdunstungsgrades schnell wieder zu salzverkrusteten Sümpfen oder Salzpfannen ein. Im zentralen und südlichen Bereich des Großen Artesischen Beckens im Inneren Australiens liegen die riesigen Salzpfannen des Lake Eyre, Lake Torrens, Lake Frome und Lake Gairdner. All diese Seen sind Überreste eines riesigen Binnensees, der sich einst vom Carpentariagolf bis nach Süden erstreckte.

Weite Teile Australiens versinken nach Untersucheungen von Geologen und Biologen förmlich in Salzablagerungen, vor allem Gebiete im Westen und Süden. Ausgedehnte Abholzungen führen zu einem Anstieg des Grundwasserspiegels, was letztlich eine Ansammlung von tausenden Tonnen Salz in den oberen Bodenschichten bewirkt. Über Wurzeln und Blattwerk kontrollierten früher ausgedehnte Waldgebiete den Grundwasserspiegel, sie wurden im Laufer der Zeit von weißen Siedlern abgeholzt. Ohne diesen Mechanismus der Verdunstung über die Blätter stieg der Wasserspiegel bis zur Bodenoberfläche und die enthaltenen Salze schieden sich dann bei der Verdunstung an der Erdkruste ab. Folglich versalzen die Böden und in den so entstandenen Wüsten kann keine Pflanze mehr gedeihen.

Etwas Besonderes gibt es im Murray-Sunset N.P. in Victoria: Die Pink Lakes. Das sind kleinere Salzseen, die vom Betakarotin einer Alge, der dunaliella salina, rosa eingefärbt sind, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist.

Salzbusch-Steppe

Die unwirklichen Halbwüsten der Salzbusch-Steppen im Inneren Australiens sehen weniger als 250 mm Niederschlag im Jahr. Die häufigste Pflanze dieser kargen Region ist der Salzbusch, salt bush oder blue bush genannt. Seinen Namen bekam der Slazbusch unter anderem, weil aus seiner Asche Salz gewonnen werden kann. Er wächst rund um die mittelaustralischen Seen, in der Nullabor Plain und im Westen von New South Wales. Zusammen mit einigen sukkulenten Wüstenpflanzen bildet er eine baumlose Strauchsteppe.

Salzbüsche werden auf dem salzigen Untergrund etwa einen Meter hoch. Für Rinder und Schafe sind sie eine wichtige Nahrungsquelle, da sie selbst nach langen Dürreperioden noch eine Menge Feuchtigkeit gespeichert haben. Wie viele Wüstenpflanzen haben sie im Laufe der Evolution spezifische Mechanismen entwickelt, mit denen sie das ihnen zugängliche Wasser besonders effektiv nutzen können und Verschwendung vermeiden.

Salzseen

Salzseen in Australien sind Superlative, was Grösse und Einzugsgebiet angeht. Hier einige Fakten zur Grösse:

Lake Eyre

Der Lake Eyre ist der größte Salzsee der Erde, der die meiste Zeit seines Daseins ausgetrocknet ist und stellenweise 15 m unter dem Meeresspiegel liegt. Ohne pflanzliches Leben liegt er da. Aber ganz selten, etwa 4-6 Mal in jedem Jahrhundert füllt sich der Lake Eyre mit Flutwasser, das bis aus Queensland kommt. Im 20.Jahrhundert in den Jahren 1956, 1971, 1974, 1976, 1989 und 1997 und jetzt wieder im Februar 2000. Anfang März 2000 war der See schon zu 60% gefüllt, wer jetzt hinfährt erlebt ein grandioses Naturschauspiel. Die größte Flut war im Jahr 1974, als sich der See mit 34 Kubik-Kilometern Wasser füllte.

Dann wird die tote Salzpfanne zum Binnensee und das Leben explodiert. Pflanzen spriessen und die abgelegenen kleinen Outbackstädtchen werden zum Mekka für Naturliebhaber. So zum Beispiel Williams Creek, ein Ort am Oodnadatta Track mit 14 Einwohnern, der von Truckies und Tourists lebt.

Neben der Tatsache, dass dieses Ereignis den Outbacktourismus anregt, ist der ökologische Nutzen gewaltig. Es kann Herbst sein, aber wenn das Wasser kommt blüht hier die Natur wie im Frühling. Der See ist von Grün umgeben, Fische leben in ihm und Vögel kommen von überall. Wenn der See wieder austrocknet, so werden die Samen, Fischeier und Shrimps-Eier in dem durch die Sonne festgebackenen Salz konserviert. Sie können bequem ein Vierteljahrhundert überleben, um dann wieder zu neuem Leben zu erwachen.

Hier sind noch zwei interessante Seiten zu dem Thema mit Satellitenbildern:

Video zum Thema

The Final A-Salt

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