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SUPER PIT

Die Hauptattraktion von Boulder ist das fünf Kilometer breite und ein-einhalb Kilometer lange Minengelände der Super Pit Mine am östlichen Rand des Ortes. Hier findet man einen Lookout auf die größte im Tagebau produzierende Goldmine Australiens und alleine deswegen lohnt sich der Weg hierher. Im Super Pit werden jährlich 600.000 Unzen Gold gefördert, der Goldgehalt des Gesteins liegt bei rund 2 Gramm pro Tonne! Wenn die Arbeiten hier einmal beendet werden wird das Loch 3,8 Kilometer lang, 1,35 Kilometer breit und mehr als 500 Meter tief sein. Dies ist für das Jahr 2017 errechnet. Bis zu diesem Zeitpunkt werden dann voraussichtlich mehr als 12 Millionen Unzen Gold aus der Mine gewonnen worden sein. Die Dimensionen des riesigen Lochs erkennt man am besten aus der Luft, hier ist der Link zu Google Maps. Wer umfassende Informationen zur Geologie, zur Verarbeitung und zur Mine haben möchte, der sollte die sehr informative Webseite www1.superpit.com.au besuchen. Dort findet man auch Videos von Sprengungen und Beschreibung der Goldgewinnung bis ins kleinste Detail.

In der Mine wird 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr in zwei Schichten gearbeitet, kein Wunder, dass hier der größte Arbeitgeber der Region ist. Ein Besuch ist normalerweise nicht möglich, aber man hat am Rande des Tagebaus einen Lookout mit Informationstafeln eingerichtet, von dem aus man einen Blick in das Erdloch werfen kann. Nur jeden dritten Sonntag im Monat, wenn Boulder Market Day ist, genau dann hat man um 10:00 Uhr,10:30 Uhr, 11:00 Uhr und 11:30 Uhr die Möglichkeit, mit einem Bus die Mine zu besichtigen. Für Touristen bedeutet dies allerdings großes Glück, überhaupt an diesem Tag anwesend zu sein. Wir haben es mit unserem Zeitplan leider nicht geschafft. Wer es am dritten Sonntag nach Boulder schafft, der sollte sich die Karten für die beliebte Tour unbedingt vorher reservieren. Dies ist ab einer Woche vor dem Market Day im Super Pit Shop (Telefon: 08 90933 488, Email: superpit@kalgold.com.au) in Boulder möglich, im Jahr 2007 kostete das Ticket AU$ 5 pro Person.

Eigentümer der Mine ist eine Gesellschaft namens KCGM - die (Kalgoorlie Consolidated Gold Mines Pty. Ltd.), ein joint venture zwischen Newmont Australia Limited und Barrick Gold of Australia Ltd. Im Jahr 2005 hat die Company auf der Burt Street in Boulder den Super Pit Shop eröffnet. Hier werden nicht nur kleine Minen-LKW oder Goldklümpchen als Kettenanhänger verkauft, sondern auch Treffen abgehalten zwischen Gemeindemitgliedern und Minenarbeitern oder Auskünfte erteilt über Sprengungen, Projekte und Lärmschutz.



Am Lookout

Den Super Pit Lookout erreicht man vom nordöstlich der Stadt verlaufenden Goldfields Highway über die Boulder Block Road, diese schmale Strasse führt die Abraumhalde hinauf zu einem großen Parkplatz. Auf der Karte findet man diese Straße nicht, dafür die Namen einiger alte Strassen, die mittlerweile von dem Rieseonloch aufgefressen wurden. Geöffnet ist von 7:00-21:00 Uhr, nur wenn Sprengungen näher als der fallweise festgelegte Sicherheitsradius stattfinden wird hier geräumt und abgesperrt. Sonst hat man schon mal die Möglichkeit, eine weiter entferntere Sprengung vom Lookout aus zu sehen. Toiletten oder Picknicktische sucht man hier vergeblich, dafür hat die Minengesellschaft eine riesige gelbe Schaufel und zwei alte Riesenreifen zum herumklettern aufgestellt. Ein beliebtes Fotomotiv für alle Besucher, für die es über dem Infostand sinnvollerweise ein großes Schattendach gibt.

Magisch wird man vom Zaun angezogen, der den Abgrund in Richtung Tagebau begrenzt. Hier blickt man hinunter auf autobahnbreite Stufen und winzig kleine Fahrzeuge, die zu Giganten wachsen, wenn sie näher herankommen. Von oben wirken sie wie Spielzeug, was die Größe des Tagebaus anschaulich verdeutlicht. Ständig fahren sie voll bergauf und leer bergab, das Beladen und der Transport der Ladung zum Entladen und die Rückkehr zum Bagger dauert im Durchschnitt 45 Minuten. Die Straßen nach oben sind ca. 30 Meter breit, mit einer maximalen Neigung von 10%. Dies sind die optimalen Bedingungen zur Schonung der Reifen, von denen einer immerhin AU$ 26.000 kostet. In der Super Pit Mine wird alles über GPS gesteuert, der gesamte Ablauf in der Mine sowie der Einsatz und die Überwachung der Fahrzeuge.

Den überdachten Unterstand mit vielen Infotafeln findet man in der linken Ecke des Lookout, hier kann man durch entsprechende Aussparungen auch ohne Zaun fotografieren. Bei unserem Besuch war es recht windig. Im Unterstand, so nah am Abgrund, wurden wir fast weggepustet.

Dennoch kann man hier lange verweilen, denn es bewegt sich immer etwas da unten. Tankfahrzeuge mit einer Kapazität von je 70.000 Litern Wassern besprühen ständig die Fahrwege, um den Staub auf ein Minimum zu reduzieren. Pro Tag werden so ca. zwei Millionen Liter Wasser verbraucht. Dieses kommt aus den eigenen Bohrfeldern der Gesellschaft und ist 6-mal salzighaltiger als Meerwasser.

Die riesigen Cat 793 Muldenkipper, die von oben so klein aussehen, können mit jeder Ladung 225 Tonnen Gestein transportieren. Darin enthalten sind 450-500 Gramm Gold. Es gibt 34 Stück davon in der Mine, mit 2.300 PS und einem Verbrauch von 450 Liter/h. Der Tank fasst 3,790 Liter und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 55 km/h, vollbeladen bergauf sind es immer noch 12,5 km/h. Die Dinger wiegen 166 Tonnen und kosten 4 Millionen AU$ pro Stück. So etwas vertraut man keinem angelernten Hilfskräften an, die Fahrschule dauert hier 3 Monate. Viele Frauen fahren solche Giganten, weil sie mit mehr Gelassenheit und Rücksicht an die Sache herangehen.

Der Riesenbagger PC 800 oben auf dem Foto kostet schlappe 13 Millionen AU$, wiegt 685 Tonnen, der Tank fasst 11.000 Liter und eine Schaufelladung kann 60 Tonnen Gestein bewegen. Dafür ist er auch nur 2,1 km/h schnell und es gibt 4 Stück davon. Daneben fahren noch 2 Grader, 2 Wheel Dozer, 1 Wheel Loader und 4 Track Dozer auf dem Gelände herum.


Kunstaktion

Nachdem Peter von Krusenstern seinen Aufruf zur Kunstaktion in meinem Forum gepostet hatte, waren wir von der Idee gleich begeistert. Nachzulesen unter www.world-wide-art.de. Australien war noch frei, also haben wir uns bei ihm ein Puzzle-Teil bestellt und mitgenommen. Die Entscheidung fiel schwer, wo wir das Teil ablegen sollten und am Ende haben wir uns für den Lookout am Super Pit entschieden, in der stillen Hoffnung auf langes Verweilen.

Unser Teil Nummer 37 haben wir ganz rechts am Zaun aufgehängt, weit weg vom offiziellen Infostand der Minengesellschaft, aber mit Blick auf die Grube. Direkt hinter den zwei ausgedienten Reifen, auf denen sich die Touristen ebenso gerne fotografieren lassen wie in der riesigen gelben Schaufel direkt daneben. Auf dem etwas älteren Satellitenbild sind diese Gegenstände noch nicht vorhanden.

Auch wir konnten es natürlich nicht lassen. Und da das Plastik um unser Teil Nummer 37 so schön in der Sonne glänzt, haben in Zukunft viele Leute das gute Stück mit auf dem Bild. Wir hoffen es wird nicht entfernt und bleibt dort noch recht lange im Wind hängen, mit toller Aussicht auf den Tagebau, Action rund um die Uhr und an 365 Tagen Besuch von Leuten aus aller Welt.

Wenn also jemand demnächst mal am Lookout des Super Pit vorbeikommt, bitte nachschauen ob das Bildchen dort noch hängt. Eventuell auch ein Foto machen und es dann als Beweis an Peter schicken! Danke!


Google Map zum Thema

Superpit und Lookout (links)

Video zum Thema

Kalgoorlie Superpit

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