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4x4 TRACKS

Bei unserem dritten Besuch war es endlich soweit: Wir hatten einen Allradcamper für das Outback gemietet und kamen auf dem Rückweg nach Melbourne mal wieder an den Grampians, einem unserer Lieblingparks in Victoria, vorbei. Nachdem wir den noch unbekannten Norden erkundet hatten, mussten wir leider hier im Parkzentrum feststellen, dass sich auch in Australien solche beliebten Touristenziele nicht zum Vorteil verändern. Mit Gittern und Absperrungen wurde an Aussichtspunkten die vorher gekannte Bewegungsfreiheit nun deutlich eingeschränkt. Und nach Aufenthalten im einsamen Sturt National Park und in der Region um Broken Hill kam es uns in den Grampians sehr voll vor.

Was lag näher, als die Möglichkeiten unseres 4x4 Campers auszuschöpfen und uns abseits der asphaltiereten Pisten in die Büsche zu schlagen und so den noch unbekannten Talgrund des Grampians National Park zu erkunden? Von den Aussichtspunkten hatten wir unten im Grün immer wieder kurze Stücke von Gravel-Tracks sehen können und das reizte uns doch sehr. Und diesmal hatten wir endlich die Chance, auch dorthin fahren zu können.

Wir fuhren auf der asphaltierten Silverband Road, welche von Halls Gap aus eine Schleife um die Wonderland Ranges bildet, hinauf bis zum Rosea Campground, einem kleinen Zeltcampingplatz in waldreicher Umgebung. Dort bogen wir auf die Stoney Creek Road in Richtung Westen ab und holperten einige Kilometer lang durch dichtes Buschwerk bergab in die weite Ebene, auf die man vom Reed Lookout aus schaut.

Rosea Track

Nach einger Zeit ging es nach links ab auf den Rosea Track. Eine geöffnete Absperrung, die bei schlimmen Straßen- oder Wetterverhältnissen geschlossen wird, und ein Warnschild zeigten an, daß man hier nur mit Allradantrieb hinein dürfe. Erst ging es nun eine Weile leicht bergab, ab und zu unterbrochen von einer aufgeschütteten Bodenwelle gegen die Erosion bei starkem Regen. Der Weg war recht eng und zugewachsen, mit unserem Aufbau streiften wir einige frische Zweige. Im Talgrund kamen dann einige Bachquerungen, die für einen normalen PKW das Ende der Fahrt bedeutet hätten.

Danach ging es erstmal wieder bergauf und der hier rauhere Track machte einen Bogen nach Westen. Hier auf dem Hügelkamm hatten wir einige tolle Aussichten, dafür wurde die Strecke holpriger. Hinter dem Kamm ging es auf felsigem Untergrund stellenweise zeimlich steil bergab, so dass unser Camper mit Aufbau auf den glatten Steinen ansatzweise ins Rutschen kam. An einigen Stellen war es Zentimeterarbeit, auf der einen Seite den Felsen in der Böschung und auf der anderen Seite den Felsstufen im Untergrund der Straße auszuweichen - und zwar im Schleichtempo. Eine schon recht anspruchsvolle Allradstrecke, vor allem mit dem Camper.

Wenn es hier regnet, hat man keine Chance. Weiter unten im Talgrund war die Strecke ab und zu trotzdem nass, denn kleine Rinnsale flossen im Straßengraben oder überquerten den Track. Dichtes Buschwerk rechts und links, voller kleiner Vögelchen die wir im Vorbeifahren aufschreckten.

Ausserdem blühten hier im November üppig Blumen und Sträucher. Da man sich aber sehr auf das Fahren konzentrieren muss, hat man kaum Zeit die schöne Umgebung zu genießen. Die wahre Steilheit der Strecke kann man auf den Fotos leider nicht so richtig nachvollziehen.



Lodge Road

Irgendwann erreichten wir dann im Talgrund einen anderen Track, dem wir noch ein wenig nach rechts folgten um schließlich die besser befestigte Lodge Road zu erreichen. Von Tracks hatten wir nach der Schweiß treibenden Fahrt die Nase voll. Auf den ursprünglich geplanten Weg über den Goat Track entlang der Bergkette im Westen den Nationalparks verzichteten wir. Wenn schon der Rosea Track heftig war, wie mag dann erst ein Track sein, der übersetzt "Ziegenpfad" heißt.

Bei allem Mut konnten wir hier unsere Grenzen erkennen - auf dieser Strecke wäre ein richtiger Geländewagen ohne Camperaufbau und eine Gruppe von zwei Fahrzeugen wohl angeraten.

Auf der gut befestigten Schotterstrecke mit Namen Lodge Road begegnete uns nur ein Auto, ein Einheimischer Pick-Up, der mit hohem Tempo über den staubigen Gravel bretterte. Um so schöner war die Begegnung mit einem Echidna, der vor uns die Straße überquerte.

Wir stiegen aus, um ihn zu fotografieren, doch das Tier verschwand mit hohem Tempo im dichten, stacheligen Buschwerk und wir fanden es leider nicht wieder. Wahrscheinlich hat er sich schnell irgendwo eingegraben, die Stacheln sind im Gras gut getarnt. Ein Foto gelang uns aber doch, siehe Bild oben.

Die Straße führt weiter durch Wald, der sich nach und nach ein wenig lichtet, um Sumpfflächen und Teichen Platz zu machen. Besonders hübsch war der Round Swamp, in dem malerisch einige abgestorbene Bäume stehen. unten auf dem Foto ist Michael mit unserem Camper am Ufer zu sehen.

Weiter ging es über die Red Rock Road zu den Felsenzeichnungen der Aborigines im Manja Shelter. Bilder und Beschreibung zu dieser Kultstätte findet Ihr auf der Seite Grampians - Felsenzeichnungen.

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