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ALLGEMEINES

Die 27.847 ha des Mungo National Park umfassen die spektakulärste Landschaft in der Region nordwestlich von Mildura und sind ein absolutes Highlight, das man unbedingt gesehen haben muss, wenn man in dieser Gegend unterwegs ist.

Diese heute unwirtliche Gegend war zu früheren Zeiten einmal ein Land des Überflusses. Als sich vor ca. 15.000 Jahren das Ende der letzten Eiszeit ankündigte, änderte sich auch hier das Klima und die flachen Seen trockneten aus. 500 km ist man hier vom Meer entfernt, der Nationalpark liegt zwischen 64 und 100 Metern über dem Meeresspiegel. Das bedeutet, die Landschaft ist topfeben.

In den fruchtbareren Zeiten lebten Menschen für Zehntausende von Jahren am Ufer des Lake Mungo. Es wurden prähistorische Herdstellen, Muschelhaufen und Fossilien längst ausgestorbener Tiere hier gefunden, zudem entdeckten Forscher die ältesten Beweise menschlicher Existenz in Australien hier im Mungo National Park. Reste geschmückter Gräber künden vom kulturellen Leben einer Siedlung, deren Menschen definitiv mit dem heutigen homo sapiens vergleichbar waren. In der Willandra Lakes Region wurden so viele Fossilien gefunden, dass die UNESO diese Region in die World Heritage List aufnahm.

Anreise

Der Mungo National Park liegt im Murray Basin im südwestlichen New South Wales, an der Grenze des Balranald Shire und Wentworth Shire - 34°S, 143°E. Das alleine sagt wenig, 110 km sind es von Mildura aus, aber nur bei schönem Wetter und ziemlich von Anfang an auf ungeteerter Schotterpiste. Nach heftigen Regenfällen sind alle Straßen in dieser Gegend unpassierbar, man sollte sich auf jeden Fall vorher nach dem Wetter erkundigen.

Wir haben uns im Jahr 1999 von Mildura aus auf den Weg gemacht und uns für den weiteren, aber bequemeren Weg entschieden: 125 km den geteerten Highway von Wentworth in Richtung Menindee und dann ab Lothere noch 60 km Richtung Westen auf einer Dirt Road bis zum Nationalpark.

Diese Straße aus festgefahrenem Sand und Erde ist auch mit einem normalem Auto zu befahren. Wenn man sich auf dem Hinweg die wenigen schlimmen Löcher und Querrinnen gemerkt hat, was bei diversen Zaun-Grids, Hügelketten und Waldrändern kein Problem ist, so kann man auf dem Rückweg zum Teil auch 80 km/h fahren. Nur die letzten 5 km, wo man wieder auf der oben erwähten Schotterpiste in Richtung Mildura landet, sind etwas rauher.

Diese Entfernungen, plus die Fahrtsrecken im Park selbst, ergeben so einen typisch australischen Tagesausflug, wo man ruckzuck über 400 km hinter sich bringt, um dann neben vielen interessanten Dingen auch ziemlich viel Nichts zu sehen.

Im Jahr 2004 kamen wir wieder, um diese wunderbare Region noch ein wenig intensiver zu erleben. Mit dem Allradcamper näherten wir uns dieses Mal von Norden aus Richtung Broken Hill und Menindee. Nach 110 km Asphalt und weiteren 126 km sandiger Gravel Road machten wir Rast in dem hübschen Städtchen Pooncarie. Heute ist der Ort Versorgungszentrum für das Umland mit ein paar Dutzend Bewohnern, früher war hier ein Hafen für die Schaufelraddampfer.

Er ist eine kleine Oase mit gepflegten Rasenflächen, auf denen die Rasensprenger für Abkühlung sorgten, und netten Häusern. Im kleinen General Store, unten auf dem Bild zu sehen, wurde getankt und ein Schwätzchen mit dem Besitzer gehalten.

Unterkunft

Am Parkeingang von Mungo befindet sich ein großer Campingplatz mit 33 Stellplätzen, der 3 A$ Gebühr pro Person kostet. Wegen der extremen Trockenheit hier sollte man auf jeden Fall selbst genügend Trinkwasser mitbringen. Feuerholz kann man im 2 km entfernten Visitor Center kaufen, dort gibt es ebenfalls Duschen und Toiletten.

Dann sind noch Übernachtungsmöglichkeiten in einer einfachen, aber historische Unterkunft in den ehemaligen Schlafräumen der Schafscherer vorhanden. Dort gibt es Duschen, Stockbetten und eine Küche. Die Übernachtung kostet ca. 15 A$.

Innerhalb des Nationalparks findet man einen weiteren Buschcampingplatz auf der Rückseite der Düne. Wer dort im Belah Camp übernachten möchte, muss sich vorher im Visitor Center in ein Buch eintragen und wie wir die 3 A$ Gebühr pro Person in eine Box werfen.

Ausserdem ist da auch noch die "Mungo Lodge" für etwas gehobenere Ansprüche in der Nähe des Eingang des Nationalparks. Hier wohnt man in Holzhütten für etwas über 100 A$, es gibt auch eine eigene Webseite mit näheren Infos.

Ein einfaches Hotel gibt es ebenfalls im ca. 80 km entfernten Pooncarie, ansonsten muss man nach Wentworth oder Mildura ausweichen und eine lange Anfahrt in Kauf nehmen. Von dort werden auch zahlreiche organisierte Touren zum Mungo National Park angeboten.

Klima

Das Klima im Mungo kann sehr extrem sein, vor allem im Sommer. Gerade im Januar und Februar steigt das Thermometer oft auf Werte über 40°C. Schatten ist Mangelware im Park. Dann ist keine gute Zeit für einen Besuch, weil die Hitze jegliche Aktivität lähmt. Wir waren im November dort und es war schon heiß genug.

Im Gegensatz dazu sinken die Temperaturen in kalten Winternächten teilweise auch mal unter den Gefrierpunkt. Es gibt keine spezielle Regenzeit, nur an ca. 4 Tagen im Monat regnet es gewöhnlich. Nach den seltenen Regenfällen ist der Nationalpark wegen Unbefahrbarkeit der Wege geschlossen.

Im September bis November kann man auch mal einen windigen Tag erwischen. Der Wind ist dann zwar warm, macht aber ein Gehen auf den Dünen unangenehm, wenn die Sandkörner und Staubfahnen hochgeweht werden und einem unangenehm ins Gesicht fliegen.

Grundsätzlich sollte man den Park nicht ohne ausreichend Wasser, einen Sonnenschutz für den Kopf und eine gute Sonnenbrille besuchen.

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