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MOUNT ECCLES N.P.

Wer noch keinen Kola in freier Wildbahn beobachten konnte, dem sei zu einem Besuch des wunderschönen Mount Eccles National Park geraten. Denn hier sieht man die niedlichen Fellknäule mit Sicherheit in den Bäumen hängen. Am besten, man übernachtet auf dem einfachen Campingplatz des Nationalparks, der idyllisch an einer Ecke des Parks mitten im Wald liegt. Hier wachsen Manna Gum Bäume, eine Eukalyptusart, in der sehr oft Koalas hoch in den Gipfeln zu finden sind.

An drei kleinen Stichstraßen im Wald finden sich hier etwas über 20 Stellplätze für Camper und Zelte. Das Areal ist etwa 150 mal 150 Meter groß, aber alle Plätze sind recht gut durch Gebüsch und Erdwälle voneinander getrennt.

Wir zählten beim Abendspaziergang allein auf diesem Campingplatz 15 verschiedene Koalas in den Baumkronen. Nachts waren die Tiere besonders aktiv, und bei Dunkelheit ertönen seltsame röhrende Laute. Die Männchen wechseln die Bäume und markieren durch Rufe und Duftmarken ihr Revier. In Afrika wäre man bei dem Krach ganz schön erschrocken. Am nächsten Morgen fanden wir nur noch drei Koalas wieder, davon nur ein Tier am gleichen Platz, alle anderen waren über Nacht verschwunden oder hatten den Baum gewechselt.

Die meisten Koalas haben hier gelbe Marken in den Ohren und sehen aus wie lebendige Werbung für Steiff-Tier

Eigentlich hat die Parkverwaltung mit den Tieren eher ein Problem. Die Koala-Population hat mittlerweile die 10.000er Grenze überschritten und wurde so zu einer ernsthaften Gefahr für den Baumbestand des Parks. 70% der Eukalyptusbäume haben schon mehr als die Hälfte ihrer Baumkronen eingebüßt.

Um die Überpopulation in den Griff zu bekommen setzen die Ranger nun auf Verhütungsmittel in Form von unter die Haut der Koalas implantierten Hormon-Plastikröhrchen.

Die Camppgrounds liegen direkt neben dem Information Center und haben Feuerstellen, Trinkwasser, Tische und es gibt sogar heiße Duschen und Toiletten. Ausser uns waren es noch ca. vier andere Camper, auf Grund der Grösse verteilte man sich und stand so fast alleine im Wald.

Bei unserem Besuch war es ein wenig bedeckt und kühl, so waren die Koalas besonders aktiv und ließen sich gut beobachten. Beim Abendessen bekamen wir dann Beuch von einigen prächtig gefärbten, blauen Fairy-Wren Männchen mit ihrem Vogelharem. Überall blühte es im November im Wald, es gab versteckte pinke Orchideen und viele gelbe und weiße Blütenbüsche im Unterholz.

Und der Sonnenaufgang am nächsten Morgen weckte nicht nur Michael, der schnell ein Bild machte, sondern auch eine Gruppe von lärmenden Kookaburras, die so laut neben dem Camper lachten das man vor Schreck fast aus dem Bett fiel.

Hier ein paar Impressionen vom Abend und vom frühen Morgen.



Lake Surprise

Die ganze Region rund um den Mount Eccles National Park ist vulkanischen Ursprungs und wird heute landwirtschaftlich intensiv genutzt. Vor über 20.000 Jahren entstanden hier durch vulkanische Aktivitäten Hügel, Seen und fruchtbarer Boden.

Nur innerhalb der Grenzen des 6.120 ha großen Nationalparks wird die ursprüngliche Natur seit 1985 geschützt, ebenso im nahen Mount Napier State Park. Schon im Jahr 1926 war hier ein beliebters (picnic-)Reserve, dessen Grenzen bei Parkgründung erheblich erweitert wurden.

345 km südwestlich von Melbourne und 45 km südlich von Hamilton gelegen findet man hier im Mittelpunkt des Parks den wunderschönen Lake Surprise, der den ehemaligen Hauptkrater des Vulkans bedeckt und 700 Meter lang ist. Eigentlich sind es drei Krater, die heute durch unterirdische Quellen gespeist werden.

Der Name Überraschungs-See passt: wenn man mit dem Auto näher kommt, so fährt man nur einen kleinen Hügel hoch. Auf der anderen Seite des Kamms geht es steil und tief zum See hinunter, so ein Loch erwartet man einfach nicht in dieser Gegend. Wer wandern möchte, dem sei der Crater Rim Nature Walk ans Herz gelegt. Diese Wanderung führt 2,5 km auf dem Kraterrand entlang. Unterwegs hat man immer wieder einen sehr schönen Blick auf den Kratersee. Es gibt auch einen Lookout, von dem aus man nach wenigen Metern ebenfalls die Hautptattraktion von oben überblicken kann.

Der 2 Kilometer lange Lake Walk führt in den Krater hinab und am Ufer des Lake Surprise entlang.

Canal Walk und Natural Bridge

Auf dem Weg vom Aussichtspunkt kommt man an einer schönen Lavahöhle vorbei, die man auch betreten kann. Taschenlampe ist von Vorteil, innen ist es feucht und außen wachsen Farne und Bambus. Der Weg führt weiter durch dichten Wand und wir folgten ein Stück dem dem Canal Walk.

Einem alten Lavakanal folgend sind auf 3 km bizarre geologische Formationen zu entdecken. Teilweise ist hier allerdings einges sehr zugewuchert, so dass man schon ein wenig Phantasie braucht um den ehemligen Lavafluss zu erkennen.

Ein paar Kilometer weiter und man erreicht eine weitere Sehenswürdigkeit: die Natural Bridge. Hierher kommt man entwerder mit dem Auto oder über den 4 km langen Natural Bridge Walk. Hier sieht man einen anderen, etwas schmaleren und steileren Lavakanal, dessen Decke herunter gebrochen ist, und an der Stelle, wo der Kanal unter der Erde verschwindet, gibt es nach einigen Metern noch einmal ein umzäuntes Loch, durch das man von oben in den Kanal hinabsehen kann. Das Stück Fels davor ist die natürliche Brücke. Sehr viel zu sehen ist nicht, wer einmal Lavatunnel in Hawaii gesehen hat der wird eher enttäuscht sein.

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