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TUNNEL CREEK N.P.

Etwa 20 km südlich der Windjana Gorge auf dem Weg nach Fitzroy Crossing liegt der Tunnel Creek Nationalpark. Auch er ist Teil des großen, paläozoischen Korallenriffs, das auf der Seite zur Geikie Gorge näher beschrieben wird. Quasi direkt an der Schotterstraße - bei australischen Nationalparks eine Seltenheit - liegt ein Parkplatz vor einer steilen Felswand, in der ein Bach verschwindet.

Legendär ist dieser Nationalpark, weil hier ein 750 Meter langer Tunnel quer durch die Napier Range führt. 15 Meter ist er breit und ganz unterschiedlich zwischen 3 und 12 Meter hoch. Um 1890 fand hier ein Aborigine namens Jundumurra mehrere Jahre lang Zuflucht vor der weißen Polizei. Seine Geschichte ist ein bisschen näher auf der Seite zur Windjana Gorge beschrieben. 1897 wurde er am Eingang der Höhle erschossen.

Ganz Mutige, zu denen wir mit Fotoausrüstung nicht gehörten, gehen den Tunnel im Dunkeln. Man muss durchs Wasser und über schlammigen Untergrund, bis man am anderen Ende wieder herauskommt. Teilweise kann das Wasser recht hoch stehen, je nach Wasserstand muss man ein Stück schwimmen. Taschenlampe und Badesachen sind also Voraussetzung zur Durchquerung. Mutige berichten, dass ein Stück der Decke in der Mitte des Tunnels eingetürzt ist, so dass es niemals ganz stockdunkel ist und man immer noch etws Licht sieht.

Das Wandern im Tunnel erfordert auch Mut, weil sich hier mit Vorliebe kleine Süßwasserkrokodile schutzsuchend zurückziehen. Auch Fledermäuse hängen im Dunkeln an der Decke und schlafen. Ausserhalb des Tunnels sieht man eher Schmetterlinge und Echsen, so wie die unten auf dem Bild.

Auch wer nicht vorhat, durch den kompletten Tunnel zu waten sollte ein Stück hineingehen. Die ersten 40 Meter öffnet sich der Tunnel zu einer etwas größeren Höhle. Der Eingang ist verborgen hinter großen Felsbrocken, die einmal von der steilen Felswand gestürzt sind. Man muss schon ziemlich klettern oder durch den Bachlauf waten, um zwischen diesen großen Felsblöcken hindurch ins Innere zu kommen. Die Lücken zwischen den Felsen lassen genug Licht durch, um mit Stativ oder Video Aufnahmen machen zu können.

Auffallend sind hier die hübsch gemaserten Felsen in rosa, beige, ocker und weiß. Gerade hier am Eingang des Tunnels liegen viele dieser Brocken. Um die Mittagszeit leuchten die Farben auch ein paar Schritte in der Höhle, weil das Sonenlicht vom Bachlauf und den glänzenden Felsen vielfach reflektiert wird.

Nach Besuch des Tunnels fährt man noch etwa 130 km bis nach Fitzroy Crossing und zum Great Northern Highway. Übernachten kann man im Tunnel Creek Nationalpark nicht, es gibt weder Campingplatz noch Toiletten. Hierzu bietet sich der Platz an der Windjana Gorge an, oder der große Campingplatz in Fitzroy Crossing selbst.

Der Weg nach Osten bietet noch eine unangenehme Überraschung: Eine Furt durch eine recht breiten Bach ist zu durchqueren. Rechts und links steht hohes Schilf, das Wasser ist schlammig, und wir haben den Eindruck einer sumpfigen Senke. Eingedenk der Tatsache, dass man ja nicht der erste ist, der hier durchkommt, kann die Furt eigentlich nicht allzu tief sein. Also trauen wir uns sich hinein, und in Wirklichkeit ist der Bach auch nicht tiefer als bis zur Radnabe, der Untergrund ist steinig und stabil. Aber von außen sehen konnten wir das nicht...

Rund um den Tunnel Creek Nationalpark findet man eine schöne, aride Landschaft mit skurrilen schwarzen Felsgebilden und mächtigen, alten Baobabs. Auch am Anfang des kurzen Wanderwegs vom Parkplatz zum Tunneleingang steht so ein Musterexemplar.

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