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SILVERTON

Etwa 24 km nordwestlich der Minenstadt Broken Hill liegt Silverton, heute eine kleine Geisterstadt mit weniger als einhundert Einwohnern. Nach der Entdeckung von Silber und Zinn wuchs der Ort in den späten 1880ern auf 3.000 Einwohner an. Ab 1900 schwanke die Einwohnerazhl dann zwischen 10 und 100.

Auf dem Weg in den Ort von Broken Hill entlang der Silverton Road kommt man an der Abzweigung zur Day Dream Mine vorbei, die 1882 eröffnet wurde. Hier kann man einstündige Minentouren buchen, die jederzeit zwischen 10:00Uhr und 15:30 Uhr an sieben Tagen der Woche auch ohne Voranmeldung durchgeführt werden.

Silverton ist das, was man gemeinhin als gottverlassenes Kaff bezeichnet, eine verstreute Ansammlung einger weniger Häuser im australischen Outback. Für Fotografen gibt es hier rote Erde, kleine Steinkirchen, scharlachrote Sonnenuntergänge über einer weiten Ebene vom höhergelegenen Aussichtspunkt und ein paar Kamele und Hunde, die über die staubigen Straßen trotten.

Da wir aber gerade aus noch größerer Einsamkeit aus dem Norden kamen hatte Silverton für uns schon fast Kleinstadtflair, ist doch die "Großtadt" Broken Hill mit ihren 24.500 Einwohnern mal eben um die Ecke. Da gibt es sicherlich abgelegenere Käffer in Australien...

Auch das Prädikat "Geisterstadt" passt eigentlich, besonders in den Sommermonaten, wenig zu Silverton. Stellt man sich unter diesem Begriff doch eher ständig verlassene Häuser und zerfallene Kulisssen vor. Sicher, es gibt ein paar Ruinen in Silverton, die als "Historic Site" gelten. Doch die paar Häuser sind bewohnt und die Besucher sind zahlreich, es gibt Pub und Museum, öffentliche Toiletten, Art Gallerys und Shops, eine Kamelfarm und einen Campingplatz.

Es gibt einen Silverton Heritage Walking Trail, der im Ort herumführt. Am Eingang befindet sich ein großes Schild mit der Route, gesponsert und unterhalten vom "Musicians Club" in Broken Hill. Zentrum des Ortes ist das Hotel mit der alten Karre aus dem Mad Max Film vor der Türe - gar nicht zu verfehlen. Das Hotel wurde 1883 gebaut, 16 verschiedene Namen hatte es im Laufe der Jahre. An der Decke hängen Flugzeuge und Bierdosen, Fotos dokumentieren, welche Stars hier schon gewohnt haben.

"Alle Kunden bringen uns Glück, die einen, wenn sie kommen, die anderen, wenn sie gehen" kann man grob übersetzt auf dem Schild über der Tür lesen. Typisch australischer Outback-Humor.

Wer weiter durch die Stadt fährt, der erreicht nach einigen Kilometern einen Aussichtspunkt. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Mundi Mundi Plains, eine topfebene riesige Fläche, die auf dem folgenden Bild zu sehen ist. Von hier oben kann man tolle Sonnenuntergänge beobachten.



Filmgeschäft

Silverton ist nach seiner Karriere als Standort einer Silbermine vor allem als Szenenschauplatz einger Filme bekannt geworden. In den nahen Mundi Mundi Plains wurden unter anderem Teile von "Mad Max 2" und ein Musikvideo von INXS gedreht. Die Mad Max Filmcrew rund um Hauptdarsteller Mel Gibson hat den schwarzen Mad Max-Schlitten zurückgelassen, der dekorativ vor dem Hotel parkt und Endzeitstimmung verbreitet. Unten auf dem Foto ist er zu sehen.

Auch der Film "Priscilla, Königin der Wüste" entstand 1993 in Silverton und wer mehr wissen will der schaut auf den großen Zettel, der draußen am legendären Silverton Hotel hängt. Dort ist fein säuberlich aufgelistet, wann welcher Film entstanden ist. Bekannte wie Mission Impossible im Jahr 1999 oder unbekanntere Filme wie Reckless Kelly 1991.

Stellenweise wird der Ort gar als "Hollywood Australiens" hochgejubelt, immerhin über 40 Filme schmücken sich mit dieser Szenerie.

Auch aktuell werden hier Werbespots und Musikvideos gedreht, die Produktionen profitieren von den tollen Lichtverhältnissen, der Ruhe und der klaren Luft. Der Himmel ist hier fast nie bewölkt und es regnet so gut wie nie. Ob BMW, Toyota, Mercedes, Landrover, Railways of Australia, Foster’s Beer oder Coca Cola - alle kommen nach Silverton, um hier ihre Werbespots abzudrehen.


Silverton Opal Shop

Ein Spaziergang durch den Ort ist schnell erledigt, man trinkt ein Bierchen im Hotel oder besucht John Dynons Silverton Opal Shop auf der linken Seite, wenn man in den Ort hineinfährt. Auf keinen Fall vorbeifahren, denn auch wenn es von außen unscheinbar aussieht, ein Besuch hier lohnt sich mehr als der Ort selbst.

Im Inneren des uralten Ladens kann man nicht nur Edelsteine und kleinere Opale kaufen, sondern auch Ölschinken an den Wänden (siehe oben) bewundern und anderen netten Kleinkram. Im Halbdunkeln kann man herrlich in altem Trödel stöbern (und natürlich auch kaufen) oder sich mit den eher wortkargen Besitzern unterhalten.

Das beste an dem Laden ist der Hof, in dem sich ein kostenloses Museum befindet. Das heißt, auf engstem Raum wurden hier meist unter freiem Himmel hunderte alter Gegenstände des täglichen Gebrauchs gesammelt. Vom kompletten Ochsenkarren über Maschinenteile bis hin zu diversen Haushalts- und Farmgeräten. Es gibt Zapfanlagen für Benzin, Gieskannen, Pferdegeschirre und Öfen. Pflüge, Mähmaschinen, Heuwender und Pumpen, all das ist dekorativ verrostet und dazwischen stehen lebensgroße Nachbildungen von Ochsen, Kamele und sogar eines der berühmten Fahrgestelle aus dem Mad Max Film.

Wenn man mit dem Kauf eines kleinen Souvenirs seine Pflicht erfüllt hat läßt es sich herrlich unbeschwert in dem "Museum" herumstrolchen. Etliche der teils geöffneten oder defekten Maschinen offenbarrn nette Details, wie sich im Zeitalter der industrialisierten Mechanik Probleme lösen ließen.

Google Map zum Thema

Silverton

Video zum Thema

Mad Max II - Mel Gibson - Intro

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