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AUSSTATTUNG

Außer dem grundlegenen Aufbau des Adventure Campers bietet Apollo Campervans dazu eine sehr umfangreiche Ausstattung. Auf dem Bild links sieht man neben dem möglichen Sonnendach - hier eingefahren - und der außen angebrachten Kochgelegenheit schon mal den Campingtisch und die zwei Klappstühle. Diese waren 2004 mehr im klassischen Design: Nicht mehr so schick wie die Varianten im Sack-Design, aber viel stabiler und für unser Gefühl auch bequemer. 2006 hatten wir dann wieder andere Stühle in denen man tiefer sitzt. Diese neigen dazu, oben an den Ecken auszureissen. Da es neuerdings nur noch 2 Stühle gibt, hat man dann Pech. Ein neuer kostet allerdings im Supermarkt unter AU$ 10. Wie hatten Glück, da wir unten in der Ablage noch einen 3. Stuhl fanden, den man wohl übersehen hatte. Als einer nach wenigen Tagen schon kaputt ging, hatten wir einen Ersatz.

Auf dem Herd steht der Wasserkessel aus Edelstahl, der zu der Küchenausrüstung mit Pfanne und zwei weiteren Töpfen aus Edelstahl gehört. Das Sonnendach empfiehlt sich besonders, wenn man einige Tage an einem Ort zubringt.

Zum Standard gehört außer Besteck und Geschirr für 3 Personen bis hin zu Korkenzieher und Pfannenwender auch Bettzeug in Form von 2 Schlafsäcken, Kopfkissen, Handtüchern und auch Geschirrtüchern. Wir fragen immer nach einem dritten Schlafsack, den wir unter die dünne Matratze legen. Dazugekauft haben wir uns immer zwei billige Weingläser, da uns der gute australische Wein aus Wassergläsern nicht zusagt.

Wenn man, wie wir im Mai 2006, im Winter im Outback unterwegs ist, dann wird es nachts ziemlich kalt. Da kann die 0°C Marke auch mal erreicht werden, aber selbst beim einstelligen Temperaturbereich friert man in dem dünnwandigen, kaum isolierten Camper sehr, vor allem am frühen Morgen. Da man bei Kälte und Wind die Fenster oben nicht aufmacht, setzt sich die Feuchtigkeit vom Atmen an der Decke ab und tropft dann auf Kopf und Schlafsack. Unten auf dem rechten Bild zu sehen. Nach einer dicken Erkältung, im November in einer klaten Nacht auf Kangaroo Island eingefangen, und einem Aufenthalt in Central Australia im Mai, haben wir für uns Lösungen gegen die Kälte gefunden.

Zuerst einmal steigt man am Abend mit dickem Jogginganzug und Socken ins Bett. Da die dünnen Schlafsäcke ein Witz sind gegen Kälte, kaufen wir uns zu Beginn des Urlaubs eine überall erhältliche plastikane Steppdecke. Die Dinger nennen sich Quilt, sind in Plastiktüten verpackt und es gibt sie auch in 2,10 x 2,10 Meter Größe. Der Preis von ca. AU$ 20 rentiert sich schnell, am Ende des Urlaubs haben wir sie dann an schnatternde Campingplatz-Mitbewohner verschenkt. Das Ding hat Null Naturfasern und darunter liegt man prima und kühlt nicht aus. Die Decke bedeckt das ganze Bett, wir ziehen sie dann immer hoch bis über den Kopf, sie ist so steif, daß sie über dem Kopf nicht herunterfällt. Darunter liegt man wie in einer Höhle schön warm, während das Wasser von der Decke tropfend am Plastikhimmel abprallt. Der Kopf selbst bekommt als Polster vor dem kalten Schaumstoffkissen noch das wärmende Frotteehandtuch darübergelegt. Unten auf dem Bild ist die typische Schlafstellung zu sehen. :-)

Nützliches

Der Kühlschrank im Adventure Camper ist eines der zwei oder drei Standardexemplare, die man in Campmobilen antrifft, üblich ist die stabile Stahlblech-Variante von der Firma Engel mit Kompressor. Etwa 30 Liter Fassungsvermögen passen in den herausnehmbaren Gitterkorb. Unter dem Korb liegt zum Polstern eine Plastikmatte, nach unten hin gibt es etwas Abstand, damit sich dort das Kondenswasser sammeln kann. Es gibt einen Umschalter von 12 Volt auf 240 Volt, falls man auf einem Campingplatz einen Stromanschluss gemietet hat. Wenn der Wagen nicht bewegt wird, dann reicht die Haus-Batterie für den Kühlschrank etwas mehr als einen Tag.

Der Kühlschrank arbeitet recht leise, eine Einstellung auf etwa 1/3 der Kühlleistung reicht aus. Trotzdem haben wir ihn über Nacht immer ausgeschaltet. Auch frisches Fleisch hält sich einige Tage frisch. Der Deckel öffnet sich Energiesparend nach oben. Dabei muss man aufpassen: Der Deckel ist durch seitliches Verschieben im Scharnier abnehmbar. Sollte er versehentlich beim Öffnen etwas verrutscht sein, so schließt er danch nicht mehr dicht ab. Also sollte man den Deckel vor dem Schließen immer schön nach links bis zum Anschlag schieben. Auf einer sehr üblen Gravel-Road zum Chambers Pillar waren die Bodenwellen so heftig, das sich der schwere Kühlschrank unten aus der Verankerung gelöst hat.

Ein weiterer Trick, um Ärger zu vermeiden: Auf den Wellblechpisten und in den Schlaglöchern hört man sogar in der Fahrerkabine das Besteck im Küchenfach auf und ab springen. Genauso ergeht es dem Inhalt des Kühlschranks, und wenn das Marmeladenglas die Literpackung Joghurt zerschlagen hat, dann ist die Schweinerei groß. Leider wird man meist erst durch Erfahrung klug, so können wir als Tipp weitergeben, den Kühlschrank nach oben hin mit T-shirs, Socken und Handtüchern vollstopfen. Dann geht nichts kaputt.

Bei der Übernahme sollte die Kühlbox offen und trocken sein - also Deckel ab und aufs Bett gelegt. Hat ein Trottel von Hilfskraft den Deckel geschlossen, so fängt es ohne Kühlung schnell an zu müffeln. Man sollte ein anderes Fahrzeug verlangen, den der üble Geruch geht nur sehr langsam weg, das muss man nicht haben...

Sehr angenehm im Gebrauch sind die zwei Wassertanks je 20 Liter, die von außen zu erreichen sind. Auf dem Bild ist Michael dabei, sie am Campingplatz an den Gunlom Falls zu befüllen. Zum Zapfen muss man das Haltebrett quer davor herausnehmen, um die Tanks eine Handbreit nach vorne zu ziehen. Wenn man das vergisst, so kann man bei zuviel Gewaltanwendung den Zapfhahn aus dem Kanister reissen. Irgendwo in der Einöde ein dummer Fehler...

Der Vollständigkeit halber habe ich hier noch ein Bild von einer Solardusche beigefügt. In fast jedem Angebot für ein Campmobil habe ich das gelesen, konnte mir aber nichts darunter vorstellen. Hier ist sie, die solar shower.

Das Prinzip ist ebenso simpel wie wirkunksvoll: bis zu 20 Liter Wasser passen in den schwarzen Platikbeutel mit Tragegriff und Brausekopf. Einige Stunden in der prallen Sonne heizen das Wasser ausreichen auf, um damit duschen zu können, auf der Packung gibt es sogar eine Tabelle, bei welchem Sonnenstand in welcher Zeit welche Temperatur erreicht wird. Dann muss man den Sack nur noch hoch genug aufhängen. Über dem kleinen Brausekopf ist ein Verschluss, damit man den Wasserstrahl zum Einseifen unterbrechen kann. Gebraucht haben wir den Duschbeutel nicht, da immer Wasserfälle oder Duschen in der Nähe waren. Wenn man mehrere Tage im trockenen Outback bleibt, dann kann so eine Solardusche schon nützlich sein.

Besonderes

Angesichts der Vorliebe der Australier fürs Grillen und offenes Feuer war jeder Adventure Camper früher zusätzlich zu den glänzenden Edelstahltöpfen noch mit einem Satz gußeisernem Kochgeschirr ausgestattet. Dies gehörte 2004 der Vergangenheit an, anscheinend konnten die Leute mit dem Pflegespray nicht umgehen, so daß die schönen und teuren Töpfe nach wenigen Ausleihen völlig verrostet waren und unbrauchbar wurden.

Eine Frage, die sich immer stellt, wenn man Camping macht, ist: "Wann ist das Gas alle?" Natürlich passiert das genau dann, wenn man das Essen auf der Flamme hat und weitab von jeder Nachfüllstation ist, die es auf vielen großen Campingplätzen gibt. So erging es uns nach fast 4 Wochen Reise ausgerechnet an unserem letzten Abend mit dem Campmobil. Da wir jeden Morgen Kaffee gekocht und beinahe jeden Abend eine warme Mahlzeit zubereitet haben, kommt man mit der 2kg-Flasche Gas wohl sicher 3 Wochen lang aus.

Angesichts der halbfertigen Kängurufilets freuten wir uns ungemein über den Ersatzkocher, den wir im Zubehör fanden. Dieser Kocher ist in einem kleinen Plastikkoffer untergebracht, damit man ihn zum Beispiel auch auf eine kleine Wandertour über 2 Tage mitnehmen kann. Dazu gehört eine Butan-Kartusche, die man auch wieder aus dem Kocher herausnehmen kann, weil sie sich selbst wieder abdichtet. Der Brenner gibt gegenüber dem normalen Gasherd am Camper eine sehr große und heiße Flamme ab. So kann man sich zur nächsten Füllstation für die Gasflasche retten.

2004 waren in dem Staufach für das Gas sogar 2 identische Gasflaschen vorhanden. Wir sind mit einer davon sogar 4 Wochen ausgekommen, also besteht keine Gefahr, daß man nicht mehr weiterkochen könnte. Wer will der kann sich sogar einen Heizstrahler oder eine Lampe für Gasbetrieb zulegen und hat ausreichend Brennstoff an Bord.

Das letzte goodie ist die Notfallausrüstung beim Adventure Camper. Ein Klappspaten hilft bei schlechter Wegstrecke und Sand, das Abschleppseil ist auch brauchbar und der so genannte Air Jack. Das ist ein Luftsack, den man im Notfall unter den Rahmen des Wagens schiebt und der dann mit einem Schlauch am Auspuff angeschlossen wird. So richtig funktionieren tut das Ding aber nicht, wie wir bei einer Panne feststellen mussten.

Seit dem Jahr 2004 hatten wir sogar serienmäßig einen Notfallsender dabei, den man vorher nur als Option mieten konnte. Zwar kein Satellitentelefon, aber im schlimmsten Fall kann man den Sender einschalten und auf Rettung warten.

Diese gute Ausstattung gab uns bei unserer Reise immer ein gutes und sicheres Gefühl. Aktuellere Informationen und Preise gibt es in englisch auf der Seite von Apollo.

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