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ALLGEMEINES

Die gesamte Shark Bay umfasst eine Fläche von 22.000 km² und wurde auf Grund ihrer einmaligen Lebens- und Naturformen im Dezember 1991 als erste Region in Western Australia zur UNESCO World Heritage Area, zum Welterbe der Menschheit erklärt. Daneben gibt es noch den submarinen Shark Bay Marine Park. Aus dem All kann man die Ausmaße der Bucht und ihrer zahlreichen Halbinseln und Inseln am besten sehen. Hier ist ein Link zu Google Maps. Die unumstrittene Hauptattraktion der Shark Bay sind die Delfine von Monkey Mia, die meisten Besucher kommen deswegen hierher. Zum Gebiet der Shark Bay zählen auch noch der Ort Denham und der Francois Peron National Park. Den Namen Haifischbucht gab einst William Dampier, der im Jahr 1699 hier vorbeikam.

In der Shark Bay herrscht tropisches Klima, die beste Reisezeit ist von April bis Dezember – dann sind es tagsüber zwischen 24 und 32°C mit kühleren Abenden. Zwischen Januar und März kann es sehr heiß werden, dann kühlt es auch in der Nacht nicht ab. Rund um das Jahr gibt es rund 280 Sonnentage, wir hatten sie inclusive Hitze bei unserem Besuch im März. Nur ein paar Tage später zog ein riesiges Regengebiet darüber hinweg.

Nach langer, recht öder Anfahrt auf dem North West Coastal Highway Nr.95 aus dem Süden kommend, biegt man am Overlander Roadhouse dann nach links auf die Peron Halbinsel ab. Der erste lohnende Stopp ist das Hamelin Pool Nature Reserve mit den ältesten Lebensformen der Erde. Dann folgt ein Strand namens Shell Beach und 30 km weiter nördlich der Ort Denham. Hier befindet man sich immerhin in der westlichsten Stadt des australischen Festlandes. Ca. 1.200 Einwohner leben hier und teilen sich den Ort mit einigen Touristen. Doch die meisten reisen weiter zum Ferienresort und Campground in Monkey Mia. Alles dort ist nur entstanden, weil hier regelmäßig Delfine die Menschen besuchen. Mehr dazu auf eigenen Seiten.



Flora und Fauna

Haie kommen hier, trotz des Namens der Bucht, seltener vor als die frei lebenden Delfine. Neben den berühmtesten Meeresbewohnern leben auch noch etwa 10.000 Gabelschwanzseekühe, die Dugongs, in den flachen Gewässern, die Bucht beheimatet damit die größte Kolonie Seekühe weltweit. In der Unterwasserwelt des Shark Bay Marine Parks gedeiht auf über 4.800 km² die größte weltweit bekannte Seegrasfläche der Erde. Sie wird von den Tieren abgegrast und hier fährt im Schutzgebiet kein Boot, welches die empfindlichen Dugongs verletzen könnte. So wie es ihren nicht so glücklichen Verwandten, den Manatees, in Florida oft passiert. Gesellschaft erhalten sie des weiteren von Manta-Rochen, Meeresschildkröten, Seeschlangen und zur Saison auch von Walen. Im warmen Wasser wachsen zahlreiche Fischarten, Krebschen und Nesseltiere heran.

Auf der Landfläche in der Shark Bay leben im niedrigen Buschland 26 bedrohte Säugetierarten, über 230 Vogelarten (das sind 35% der gesamten Vogelspezies von Australien) und fast 100 verschiedene Reptilien. Da weite Teile des Landes nur schwer oder gar nicht zugänglich sind, konzentriert sich der Tourismus punktuell auf wenige Orte und dies bedeutet weniger Gefahr für die Tierwelt. Wir sahen einen riesigen Waran mitten auf dem Highway, aber dies ist eher ein seltener Zufall.

Ohne vernünftigen Allradantrieb und Luft aus den Reifen lassen für die Fahrt im Sand, kann man selbst mit einem Apollo Allradcamper die meisten Stellen nicht anfahren. Denn immer ist Tiefsand ein großes Hindernis. Wir hätten den Francois Peron National Park mit seinem artenreichen Buschland und den rostroten Sanddünen am nördlichen Ende der Halbinsel gerne besucht, aber ohne Kompressor zum nachträgliche wieder aufpumpen hatten wir hier keine Chance. Am Eingang steht ein großes Schild mit dem Gebot, den Reifendruck zu reduzieren. Wer sich nicht daran hält, der fährt sich fest und die Wege kaputt; und die sind schon rau genug. Für Fotografen ist das Zusammenspiel der roten Dünen mit dem blauen Meer und der grünen Strandvegetation immer wieder faszinierend, denn hier ist einer der wenigen Orte an denen sich die typischen roten Dünen bis ans Meer schieben.

Sandpisten gibt es auch auf Edel Land im Südwesten, der Track führt ca. 60 km bis Useless Loop, einem im Jahr 1962 errichteten Salzbergwerk. Dieses Gelände ist nur mit Sondergenehmigung zugänglich und ein Boot braucht man auch für einen Besuch von Dirk Hartog Island. Hier legte Dirk Hartog am 25. Oktober 1616 mit seinem Segelschiff Eendracht an. Immerhin ist soll dies der erste dokumentierte Zeitpunkt sein, dass ein Europäer australischen Boden betreten hat.



Lost Eden Projekt

Allerdings leben auch auf den Inseln und Halbinseln in der Shark Bay, wie im restlichen Australien, leider einige eingeschleppte Schädlinge für die heimische Flora und Fauna. Ratten, Katzen, Kaninchen, Füchse, Schafe, Ziegen - alle diese Tiere waren ursprünglich nicht in Australien beheimatet und tragen leider dazu bei, das natürliche Gleichgewicht der Shark Bay aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sie hatten die einheimische Flora und Fauna nahezu ausgerottet. In den 90ern hat man daher eine Aktion gestartet, welche Lost Eden Projekt genannt wird. Man macht sich die Halbinsel-Lage zu nutze und schützt an der engsten Stelle den Zugang durch einen nur 3,4 Kilometer langer und 2,4 Meter hohen elektrischen Zaun quer über den Taillefer-Isthmus, der nur an einer Stelle für die Straße offen ist. Dort gibt es aber Gitter im Boden und andere Tricks, die Schädlinge abzuschrecken.

Man sollte unbedingt einmal aussteigen, denn alle paar Minuten ertönt hier am Durchgang Lärm aus Lautsprechern, der zusätzlich fremde Räuber erschrecken und vertreiben soll: blechern klingendes Hundegebell. Unten auf dem Foto ist der Zaun zu sehen. So wird die Halbinsel vor ungeliebten Besuchern geschützt und man kann nach und nach durch gezielten Abschuss innerhalb des Schutzgebietes wieder ein ursprüngliches Stück Australien schaffen. Heute leben bereits wieder einige Bandicoots und die seltenen Kaninchennasenbeutler , die Bilbies, im Busch.

Kurz hinter dem Zaun hatten wir noch eine beeindruckende Begegnung mit einem Riesenwaran (Varanus giganteus), auch Perentie genannt. Er sonnte sich gerade mitten auf der Straße und blieb bei unserer Annäherung einfach stehen. In Australien sind 25 Arten von Waranen beheimatet und der Perentie ist Australiens größte Waranart. Dieses Exemplar von etwa 2 Meter Länge machte seiner Gattung alle Ehre und züngelte aufgeregt, weil ich ausgestiegen war um ihn zu fotografieren und von der Straße zu scheuchen. Nach einer Weile verschwand er dann im trockenen Gras am Sraßenrand, nicht ohne noch beleidigt zu fauchen und mit seinem langen Schwanz gefährlich hin und her zu peitschen.



Google Map zum Thema

Shark Bay

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