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FLORA UND FAUNA

Die Vegetation im Sturt National Park ist typisch für die ariden Regionen im Landesinneren von Australien. Tiere sind allgegenwärtig hier weit draußen im Outback von New South Wales. Die aufdringlichsten tanzen währen des gesamten Aufenthaltes vor dem Gesichtsfeld herum. Vor allem in der heißen Jahreszeit sieht man Tausende, eine wahre Plage. Die Rede ist von den schon im November bei unserem Besuch sehr lästigen Fliegen.

Die Landschaft im Park ist sehr abwechslungsreich. Rollende, rote Sandhügel sieht man im Westen, Ausläufer der Strezelecki Desert. Dann folgen ausgedehnte Kies- und Geröllebenen, die so genannten Gibber Plains. Die erscheinen lebensfeindlich, trozdem sieht man auch hier Tiere. Dann folgen nach Osten die Tafelberge des Jump Up Country.

Nach seltenen Regenfällen soll sich der Park in ein Blütenmeer verwandeln, darin sind sich alle Halbwüsten der Welt ähnlich. Bei unserem Besuch im späten Frühling, im November, hatte es kurz vorher wohl noch kräftig geregnet. Es standen Pfützen auf den Tracks und Wasser hatte sich in einigen Senken angesammelt. Wahrscheinlich hätten wir noch länger bleiben müssen, um Blüten zu erleben. Einige kleine waren durchaus zu sehen, alles in allem wirkte das Land aber über weite Strecken trocken und ausgedörrt.

Eine fantastische Infosammlung zu Flora und Fauna im Sturt National Park stammt von der Univerity of New South Wales - UNSW Arid Zone Field Station in Fowlers Gap. Unbedingt hier reinschauen! Es gibt Listen aller Vögel zum Abhaken, Infos über Kängurus, Frösche, Kleintiere und vieles mehr.

Lebensräume

Die dünne Vegetationsdecke im Outback lässt nur einen Besatz von einem Schaf pro 10 Hektar zu. Auch innerhalb der Nationalparkgrenzen wurde früher Weidewirtschaft betrieben. Die Reste der alten Stations sind als Museum deklariert und zeugen noch von dieser Vergangenheit. Seit der Unterschutzstellung der Region hat sich die Vegetation gut erholt.

Es gibt verschiedene Lebensräume im Park, an denen sich unterschiedliche Pflanzen und Tier angesiedelt haben. Typischer Bewohner der Tafelbergregion ist der Emubusch (Eremophila) und verschiedene, widerstandsfähige Akazienarten wie der Cabbage Tree (Acacia cana). Eine trägt den Namen "Dead Finish" was übersetzt so wiel wie "Tot und am Ende" heißt. Einer Bauernregel nach ist eine Farm nicht mehr zu retten, wenn daß Vieh in der schlimmsten Dürre beginnt, an dieser Pflanze zu fressen. Das Vieh stirbt kurz danach, weil es weder Nahrung noch Wasser findet, und der Weg zur nächsten Wasserstelle ist zu weit: "Dead Finish"

Nur extreme Trockenspezialisten unter den Pflanzen sind in der Lage die Gibber Plains aus zu Steinpflaster verbackenen Kiesel- und Geröllwüsten zu besiedeln. Hier findet man nur Salzbüsche und harte Gräser.

Mulga ist die führende Baum- und Buschart im Park, vor allem auf den Dünen und in den Grasebenen. An den trockenen Flussläufen wachsen einige Flusseukalypten. Sie beiten Vögeln und Höhlenbewohnern Schutz und Unterkunft.

Besonders gefährdete Arten im Nationalpark sind die Flame spider-flower (Grevillea kennedyana), der Silberfalke (Falco hypoleucos), die Wammentrappe (Ardeotis australis) und der Brolgakranich (Grus rubicundus).

Rot und Tod

 Rote Riesenkängurus sieht man häufig im Park, die sind weit verbreitet. Als wir von Cameron Corner am Abend kurz vor Sonnenuntergang nach Fort Grey fuhren hörten wir bei 50 Tieren auf zu zählen. Auf dem Bild unten sind gleich 7 Stück zu sehen. Natürlich kann man sie am besten am frühen Morgen und kurz vor Sonnenuntergang beobachten, dann hüpfen sie wirklich scharenweise über die Ebenen. Aber auch in der Mittagshitze waren sie in der trostlosen Öde der Gibber Plains unterwegs. Meist paarweise, Mutter mit Joey, so nennt man die Jungtiere in Australien.

Oft fliehen die Kleinen zuerst und Mutter muss hinterher. Nach wenigen Sprüngen bleiben sie erst mal wieder sitzen um den Eindringling genauer zu beobachten. In der flirrenden Hitze muss auch ein Rotes Riesenkänguru mit den Kräften haushalten.

Im Gebiet der Jump Ups lassen sich auch die kleineren, kompakteren Bergkängurus beobachten. Nirgendwo haben wir so viele Känguruskelette gesehen wie hier im Sturt National Park. Und im Gegensatz zu anderen Regionen wurden die Tiere hier nicht angefahren und lagen verendet am Straßenrand, sie sterben einsam irgendwo in einer Ecke oder mitten auf der Ebene eines natürlichen Todes. In der Nähe von Wasserstellen finden sich besonders viele ausgebleichte Knochen.

Echsen gibt es viele im Sturt National Park, vor allem Warane und Agamen. Auch Vögel sind häufig im Park zu sehen, 150 Arten wurden bisher registriert. Emus und Trappen ziehen über die Ebenen und Raubvögel wie die häufig anzutreffenden Keilschwanzadler (Aquila audax) und australische Falken (Falco cenchroides) kreisen am Himmel. Wir haben leider keine Nyphemsittiche (Nymphius hollandicus) gesehen, dafür gab es Gruppen von Galahs (Cacatua roseicapilla) und Corellas (Cacatua sanguinea). Niedlich sind auch die Spitzschopftauben (Ocyphaps lophotes) und Bronzeflügeltauben (Phaps chalcoptera), die sich vor allem an Wasserlöchern beim Trinken beobachten lassen.

Wie auch die Kängurus kämpfen zahlreiche Tiere in der Halbwüste um das Überleben. Wir konnten einen Angriff eines Keilschwanzadlers auf einen großen Waran beobachten, der seine Attacke nur kurz unterbrach bis wir vorbeigefahren waren.

Und sogar eine Schlange kreuzte früh am Morgen unseren Weg, wir machten das Foto aber aus dem sicheren Auto heras, denn es handelte sich um die giftigste Schlange im Outback: Einen Taipan, der unser Auto erst aufgerichtet kräftig anfauchte und dann langsam im Gras verschwand.

Video zum Thema

Corner Country, NSW Outback, Australia

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