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PERTH - BUNBURY

Wer in Perth ankommt und aus der Stadt heraus in Richtung Süden am Meer entlang fährt, der sieht erst einmal ein Häusermeer rechts und links der Straße. Da nicht hoch gebaut wird erstrecken sich die uniformen Bebauungen von ach so individuellen Villen kilometerlang am Meer entlang. Und wenn irgendwo noch ein Stückchen Land unbebaut ist, so befindet sich dort mit Sicherheit ein Erschließungsgebiet mit Hinweisschildern auf "Land Sale". Wir haben uns ernsthaft gefragt, wo bei einer guten Million Einwohner in Perth die ganzen Menschen herkommen, die hier Häuser bauen und kaufen.

Wahrscheinlich hat jeder zweite Bürger eine Ferienvilla am Meer, denn so wirken die meisten Orte auch: ausgestorben und künstlich. Es gibt künstlich angelegte Lagunen mit künstlich bewässerten Rasenflächen, teilweise stehen riesige Villen dicht an dicht auf ziemlich kleinen Grundstücken. Davor dann das eigene Boot oder der Monster-Caravan. Nur wenige Kilometer ins Landesinnere, über die Darling Range, und man steht in einer anderen Welt. Trockene Erde, brachliegende Felder, Landflucht und Zerfall in den kleinen Orten. Wer Geld hat, der wohnt am Meer oder macht dort Urlaub.

Die Strände sind auch sehr schön, leider hat man oft ein etwas unglückliches Ambiente. So in Rockingham, einer Stadt südlich von Freemantle. Hier dominieren Industrieanlagen und Raffinieren das Bild, dafür gibt es in der Region das mit Abstand preiswerteste Benzin. Ersatzkanister also unbedingt in Rockingham auftanken.

Rockingham bietet eine gute Gelegenheit, um Seehunde und Pinguine auf einer vorgelagerten Insel und Delfine während einer Cruise mit www.dolphins.com.au zu beobachten. Eigentlich hatten wir vor, hier die erste Nacht zu verbringen, doch was wir sahen, das schreckte uns doch eher ab. Nach einem kurzen Stopp am Strand fühlten wir uns noch fit genug, um ein wenig weiter südlich ein Quartier zu suchen.


Mandurah

Mandurah ist eine flächenmäßig sehr große Stadt 74 km südlich von Perth mit knapp 60.000 Einwohnern, in der die Natur in Form von schönen Sandstränden und dem Peel Inlet vertreten ist. Die Stadt ist ein beliebtes Ausflugsziel für die Bewohner von Perth, vor allem am Wochenende und in den Ferien. Dann leben ca. fünfmal so viele Menschen hier wie an Wochentagen. Mandurah boomt und ist eine der am schnellsten wachsenden Städte Westaustraliens. Land Sales und Neubaugebiete gibt es überall, künstlich angelegte Kanalsysteme bieten direkten Zugang zum Meer für die Bewohner mit Booten. Für uns war die Region wenig attraktiv, weil es einfach zu voll war und ausser einem netten Hafen gibt es hier auch nicht besonders viel zu sehen in dem schier endlosen Schlafstätten-Meer. Alles ist derart gepflegt und herausgeputzt, dass es schon wieder künstlich wirkt. Ein Disneyworld für reiche Städter.

An einem abgelegenen Parkplatz an einer Nebenstraße entlang des netten Peel Inlet legten wir eine Rast ein. Ich ging ein paar Wasservögel fotografieren, während Michael im Schatten eines Baumes ein kurzes Mittagsschläfchen hielt.

Die MV Peel Princess veranstaltet jeden Tag Touren und kürzere Ausflüge zu den Kanälen und Seen in der Umgebung. Dabei können viele Vögel beobachtet werden, aber die sieht man eigentlich auch vom Ufer aus: Pelikane, verschiedene Enten und Möwenarten, Reiher und Wattvögelchen.

Am Ende des ersten Tages fanden wir dann doch noch ein idyllischeres Örtchen mit nettem Strand und einem einzigen im Wohngebiet versteckten Campground. Als wir am Abend im kleinen Ort Benningup ankamen, genossen wir die Ruhe und die leckere Steinofenpizza, die man hier frisch aus dem Ofen direkt am Campground kaufen konnte. Zum Kochen hatten wir keine Energie mehr und nach der ersten Flasche westaustralischen Rotwein zur Pizza fielen wir schnell in einen tiefen, traumlosen Schlaf.


Bunbury

Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter südlich in Richtung Bunbury, mit über 50.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Südwesten und Zentrum der South West Region. Hier befindet man sich 180 Kilometer südlich von Perth. Leider war Sonntag und alle Geschäfte geschlossen, aber im benachbarten Australind konnte man rund um die Uhr einkaufen.

Die Hauptattraktion von Bunbury ist das Bunbury Dolphin Discovery Centre. Von den über 100 Bottlenose Delphinen, die in der Koombana Bay leben, kommen seit Anfang der 90er Jahre einige immer wieder in die Interaction Zone am Strand vor dem Center zu Besuch. Die Tatsache ist nur nicht so bekannt und wird nicht so sehr vermarktet wie weiter nördlich in Monkey Mia. Wir hatten davon gelesen und zahlten 6 AU$ Eintritt für das Center. Angeblich kommen hier regelmäßig drei Delfinschulen von über 100 Tieren in die Bucht. Man kann auch eine recht teure Tour mit dem Schiff machen (mit Schwimmen 125 AU$, nur gucken 65 AU$, Stand März 2007) und mit den Delfinen schnorcheln. Die Ausstellung ist nicht besonders aufregend, in einem Raum wird ein Film über Delfine und andere Meerestiere gezeigt, wobei die meisten Aufnahmen allerdings aus der Shark Bay stammen. Ausserdem kann man sich unter einem Plastikdelfin fotografieren, haben wir dann aus Jux auch mal gemacht wie auf dem Bild oben zu sehen ist.

Der Strand an der an der Geographe Bay ist zwar flach und geschützt, aber recht öde und hat ein sehr unglückliches Ambiente mit Blick auf verschiedene Hafenanlagen gegenüber und etwas Eisenerz-Schwerindustrie direkt nebenan. Als wir kamen, war kein Delfin zu sehen und so recht beschäftigen konnte man sich dort auch nicht. Die größte Chance auf Delphinsichtung hat man zwischen 8:00 und 12:00 Uhr, wenn Delfine in der Bucht sind, wird eine Fahne hochgezogen. Zum Strand kam man, wie wir feststellten, eigentlich auch ohne Eintritt. Einfach einen Parkplatz weiterfahren, dort gibt es Beach Accesss, dann ein paar Meter laufen. Da uns niemand so richtig Auskunft geben konnte, wann denn normalerweise Delfine kommen und man uns gern die teure Bootstour verkaufen wollte, beschlossen wir nach einigem Warten den Ort wieder zu verlassen. Es gibt eben auch Tage, wo keine Delphine kommen. Wilde Tiere sind eben nicht berechenbar, nur bei der Bootstour wird 99% Garantie auf Sichtung gegeben.

Direkt gegenüber dem Delfinzentrum befinden sich die südlichsten Mangroven in Westaustralien. Hier hat man zwei Möglichkeiten, die Mangrovenwälder mit Ihren mehr als 60 Wasservogelarten zu besichtigen. Ein nur 200 m langer, hölzerner Mangrove Boardwalk bietet Informationstafeln mit ausführlichen Auskünften über Pflanzen und Tiere in diesem Biotop. Hier kann man sich gut nach langer Fahrt die Beine vertreten.

Google Map zum Thema

Interaction Zone in Bunbury

Video zum Thema

Dolphins in Bunbury

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