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DIE OPER

Die 1973 eröffnete Sydney Opera ist mit ihrer faszinierenden Architektur ein Kulturmittelpunkt von Australien und das wohl bekannteste Bauwerk des Kontinents. Egal, aus welcher Perspektive und zu welcher Tages- oder Nachtzeit, man kann sich der faszinierenden Ausstrahlung des eigenwilligen Gebäudes nicht entziehen. Für die Stadt Sydney ist sie, neben der Sydney Harbour Bridge, das meistfotografierteste Wahrzeichen, die Einheimischen vergeben Namen wie "Nonnenhauben" oder "Offene Auster".

Den wohl schönsten Blick auf die Oper hat vom der Aussichtsplattform auf dem ersten Pfeiler der Hafenbrücke oder vom Wasser aus, auf einer der zahlreichen Fähren sitzend. Sehr schön ist auch die Aussicht vom Turm des Kreuzfahrt-Terminals vor The Rocks oder vom Promenadenweg des Nordostzipfels des Botanischen Gartens, The Domain genannt.

Die Kombination von Konzert- und Musikbühne hat sich im Laufe der Zeit als optimal erwiesen. Der besondere Reiz des Hauses sind die als Dachkonstruktion erstellten sieben Segel und die wunderschöne Lage im Hafen von Sydney. Auf Bildern sieht das Dach immer eher weiß aus, beim näheren Betrachten erweisen dich die Dachplatten als leicht gelblich, wie eine Perle.

Das Innere der Oper ist Spielort für Oper, Operette, Theater und Musical, Führungen hinter die Kulissen finden Werktags stündlich zwischen 9:00 und 16:00 Uhr statt und sind sehr zu empfehlen. Zu den Olympischen Spielen im Jahr 2000 wurde das Innere einem Aufwand von 66 Mio. A$ komplett renoviert.

Mit viel Glück ergattert man als Tourist noch Restkarten für Aufführungen am Abend oder in den kommenden Tagen. Programm und weitere Informationen gibt es auf der offziellen Website der Oper. Die Auftritte der Sopranistin Joan Sutherland hat der Opernbühne Weltruhm verschafft.

Geschichte

Die Initiative zum Bau eines Opernhauses ging von einer Gruppe engagierter Sydneysider aus. 1954 schrieb die Regierung von New South Wales einen internationalen Ideenwettbewerb aus. Den gewann der dänische Architekt Jorn Utzon. Die Grundsteinlegung erfolgte am 2. März 1959.

Die mit der Ausführung des Projektes betrauten Bauingenieure waren mit der Umsetzung der Entwürfe Utzons ziemlich überfordert, der Architekt musste seine Konstruktionspläne notgedrungen abändern. Noch bevor die grundliegenden Probleme mit der Konstruktion der Fassade gelöst waren begann man mit dem Bau. Die Regierung von New South Wales änderte währenddessen das Originalkonzept für die beiden Konzerthallen. Statt den Hauptraum für Symphonieorchester und Opernvorstellungen anzupassen wurde die Planung so umgemodelt, dass die größere Halle nur für das Symphonieorchester und die kleineren Halle für die Oper optimiert werden sollte.

Als sich dann noch eine unglaubliche Steigerung der Baukosten abzeichnete und immer wieder weitere Abstriche an den Entwürfen und Plänen des Dänen gemacht wurden zog sich Jorn Utzon gekränkt von der Ausführung zurück und verließ Australien 7 Jahre vor der endgültigen Fertigstellung.

Ein australisches Architektenteam übernahm die weitere Ausführung. 7 Mio. A$ sollte die Oper ursprünglich kosten und in sechs Jahren sollte sie fertig sein. Am 28. September 1973 lief im Inneren die erste Vorstellung - 8 Jahre später als geplant und um 95 Mio. AU$ teurer. Angesichts der Kosten hoffte man auf die Liebe der Australier für Spiel und Wette, es wurde zu Gunsten der Oper eine eigene Lotterie ins Leben gerufen, um den Bau zu finanzieren.

Der Architekt Uzon war nach so langer Zeit immer noch so verbittert wegen der ungenemigten Änderungen, dass er eine Einladung zur Eröffnung nicht annahm und seine Oper niemals im fertigen Endstadium gesehen hat.

Der Bau mit den zehn perlenfarbenen Dächermuscheln war in all den Jahren von der Grundsteinlegung bis zur offiziellen Einweihung durch Queen Elisabeth II. am 20. Oktober 1973 sehr heftig umstritten. Teils aus ästhetischen und natürlich auch aus finanziellen Gründen. Kein anderes Bauwerk in Australien umgaben so viele Skandale und Affären.

Die Londoner Times erklärte die Oper zum "Bauwerk des Jahrhunderts", andere Kritikern verunglipmften sie als "Fußballmanschaft französischer Nonnen". Heute aber ist sie weltbekannt und ein Symbol für das Kulturbewusstsein der Australier. Das Opernhaus wurde Nummer Eins unter den Touristenattraktionen des Kontinents.

Umgebung

Die Stufen des Operhauses sind ein beliebter Platz um zu relaxen und um Leute aus aller Welt zu beobachten. In der Oper selbst sind Restaurants mit Aussenterrasse und herrlichem Blick aufs Wasser, auch in der näheren Umgebung gibt es einige Cafes und Restaurants. Als wir im Februar 1999 dort waren schreckte allerdings rege Bautätigkeit in der Nähe der Oper die Besucher eher ab.

Trotz heftiger Bürgerproteste versperrt heute ein gewaltiger Betonklotz den Blick vom östlichen Circular Quay auf Sydneys Wahrzeichen. Der Kasten, an dem sich zu Recht die Gemüter erhitzen, wird ein Hotel und ist nur der erste Abschnitt eines Neubaukomplexes. Das Ganze ist dreimal so breit geplant und wird Sydneys schönsten Hafenblick in Zukunft wohl total verschandeln. Es war sogar ernsthaft ein Wolkenkratzer an dieser Stelle im Gespräch...

So ein Albtraum konnte nur entstehen, weil bereits im letzten Jahrhundert die Grundstücke auf der Bennelong-Halbinsel verkauft wurden. Am Ende dieser Halbinsel steht das Operhaus, der Rest ist heute im Besitz der Familie Kadoorie in Hongkong, einer der hundert reichsten Familien der Welt. Eine Enteignung des Besitzes wäre von Seiten der Regierung rechtlich möglich, doch ein Bauverbot würde unbezahlbare Schadenersatz-Ansprüche bedeuten.

Neben dem Bennelong-Hotel entstehen Apartments für Reiche, mit Blick auf die Hafenbrücke und die Fähren. Mangelnde Koordination verschiedenster Behörden und Kompetenzstreitigkeiten haben dazu beigetragen, dass man versäumte hat, den Bauherren an dieser Stelle entsprechend harte Auflagen zur Anpassung an die Umgebung zu machen. Ein Neubau in Anlehnung an das sandsteinfarbene niedriegere Park Hyatt auf der anderen Seite des Circular Quay wäre wohl optisch akzeptabel gewesen, man hatte das bessere Vorbild doch eigentlich schon vor Augen...

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