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TANAH LOT

Auf vielen Postkarten und auf jedem Prospekt von Bali ist er zu sehen: der filigrane Tempel Tanah Lot, was übersetzt soviel heißt wie "Tempel der Erde im Meer". Er steht 30 Kilometer nördlich von Kuta auf einem meerumbrandeten Felsen vor der Küste. Nur bei Ebbe kann man zu dem Felsen hinüberwaten. Ungläubigen ist der Zutritt zum eigentlichen Tempelbezirk allerdings verboten, nur den Fuß der Klippen darf man betreten.

Die Gründung des Tempels geht zurück auf einen Priester aus Java, der während seiner Wanderung durch Bali im 16. Jahrhundert hier geschlafen haben soll. Sicher nicht in der kleinen Höhle, die auf dem Bild oben zu sehen ist. Da wohnen nur noch Schlangen, die ein Priestergehilfe gegen Geld auch zeigt.

Vermarktung

Tanah Lot war umstrittenes Thema für die Lokalpolitik, denn am angrenzenden Strandabschnitt ist ein riesiges Golf-Hotel entstanden. Die Balinesen wehrten sich und befürchten, daß damit eines ihrer größten Heiligtümer entweiht wird. Trotz gewaltsamer Proteste wurde das Projekt verwirklicht. Angesichts der seit Jahren betriebenen massiven kommerziellen Vermarktung der heiligen Stätte ging das Argument mit der Entweihung voll nach hinten los.

Denn wer Tanah Lot besuchen möchte, der muss erst einige Hindernisse überwinden. Vom Parkplatz, auf dem zum ersten Mal die Hand aufgehalten wird, führt eine Gasse zum Eingang, die dicht gesäumt ist mit Shops, Imbissbuden und Krempel aller Art. Damit man hier nichts versäumt, wird man im großen Bogen an den diversen Souvenirshops entlang geführt. Der direkte Weg ist versperrt.

Dann erreicht man das Kassenhäuschen und löhnt seinen Eintritt. Sarongs müssen hier nicht getragen werden, der Tempelbereich ist auf den eigenlichen Felsen begrenzt.

Auch innerhalb der Anlage wird man permanent belästigt, von Frauen die vergilbte Postkarten verkaufen wollen oder von Kindern, die mit großen Kulleraugen allerhand Muschelkitsch anbieten. Wer eine Schildkröte mit wackelndem Kopf aus Muschel sucht, der ist hier richtig.

Sonnenuntergang

Die meisten Touristen fahren am späten Abend nach Tanah Lot, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Dann herrscht hier Rummel ohne Ende, Busseweise werden die Touristen angekarrt, müssen sich durch die lange Händlergasse kämpfen und suchen einen Platz an vorderster Front für das optimale Foto. Gegen 16 Uhr muss man schon hier sein. Pech, wenn es mal wieder wegen einer Wolkenbank am Horizont keinen optimalen Untergang gibt.

Kaum ist die Sonne verschwunden, brechen die Massen geschlossen wieder auf, glücklich darüber, ein Bild vom Schattenriss des Tempels Tanah Lot gegen orangefarbenen Himmel geschossen zu haben. Ich auch, siehe unten. Danach habe ich mir geschworen: Nie wieder Tanah Lot am Abend.

Viel schöner ist es hier am Morgen. Es ist noch ruhig, man schaut nicht gegen die Sonne, sondern hat sie im Rücken, und der Tempel wird wunderbar ausgeleuchtet, so daß man alle Einzelheiten erkennen kann.

Am schönsten ist es, wenn dann auch noch Ebbe ist, dann kann man auf dem schwarzen Sand bis hin zum Tempelfelsen laufen. Zuerst sollte man sich aber, bevor man ganz zum Strand hinuntersteigt, am oberen Ende der letzten Treppe etwa 100 Meter nach rechts wenden. Hier hat man von einer Felsnase aus schöne Ausblicke auf die von Wellen umtoste Felsküste und den Tempel selbst.

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