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WARTEN AM HIDE

Es gibt auf dem Gelände der Pouso Alegre Lodge auch einen Beobachtungsstand am Waldrand mit einem kleinen Tümpel davor. Man erreicht ihn, wenn man von der Lodge kommend die Zufahrt in Richtung Transpantaneira fährt. Kurz hinter dem Tümpel mit den vielen Kaimanen kommt rechts dann eine Abzweigung. Hier fährt man ein Stück entlang, bis man zu einem Gatter kommt. Der Beifahrer muss austeigen um es zu öffnen und wieder zu schließen, dann kann man weiter fahren. Nach kurzer Fahrt erreicht man dann eine Lichtung, auf der in der Mitte ein kleiner Unterstand aus Holz steht. Es handelt sich um eine Holzbank mit Dach und eine Ablage für Kameras. Direkt gegenüber ein Teich mit vielen Büschen am Ufer, auf denen sich gerne Vögel niederlassen.

Die international gängige Bezeichnung "Hide" ist aber etwas geschönt, da die Menschen hier gegenüber dem Tümpel in keinster Weise verborgen oder getarnt sind. Verkleidung, Sichtschutz, verborgener Zugang - alles Fehlanzeige. Man kann sich höchstens etwas vor der Sonne verbergen. Hier kann man also eine ganze Zeit verbringen und auf Tiere warten. Zu Fuß läuft man sicher eine gute dreiviertel Stunde von der Lodge bis hierher. Da aber immer wieder Guides mit ihren Gästen hierher fahren, kann man sich sicher auf Nachfrage auch mitnehmen lassen.

Wir hatten auf der einen Seite Glück, denn mit einem eigenen Auto waren wir flexibler und konnten hierher fahren wann immer wir wollten. Auf der anderen Seite hatten wir aber auch Pech, denn laut Luis lassen sich die großen Tiere wie Tapire, Ameisenbären oder Nasenbären hier am besten beobachten, wenn es so richtig schön heiß ist.

Gleich nach unserer Ankunft gab es aber einen kleinen Kälteeinbruch, das Thermometer ging von 40°C auf knapp über 30°C runter. Daher war an dem Hide nicht sehr viel los, obwohl wir zu unterschiedlichen Tageszeiten mehrmals hier waren. Meist haben wir nur Pferde, Vögelchen oder in paar Nasenbären gesehen.

Die Vögel waren oft selbst für unsere 500mm Telebrennweite viel zu weit weg. Ging man näher heran, dann flogen sie weg. Und länger als eine Stunde haben wir es hier ohne Sichtung und bei der herrschenden Hitze auch nicht ausgehalten, da haben wir leider eher wenig Sitzfleisch. Das Schattendach aus Holz bot auch nicht wirklich Schutz vor der Sonne, wenn sie schräg von der Seite kam. Und mehr als ein paar Menschen passen da auch nicht drunter, da bleibt man dann besser im Auto sitzen und kommt raus, wenn sich etwas am Waldrand bewegt.






Rudelgucken

Das richtige Timing ist hier sowieso sehr schwierig: Kommt man zu ungewöhnlichen Zeiten wie am Mittag oder am frühen Nachmittag, dann ist man zwar alleine. Es gibt aber leider auch sehr wenig zu sehen. Anders sieht das am frühen Morgen oder am späten Abend kurz vor Sonnenuntergang aus. Dann kommen aber alle Guides mit ihren Gruppen hierher, in der Hoffnung auf größere Tiere oder seltene Vögel.

Ganz extrem war eine Gruppe von Birdern, die wir an einem Nachmittag hier am Hide antrafen. Die meist älteren Herrschaften aus Großbritannien saßen auf der Bank im Unterstand oder standen daneben mit ihren Ferngläsern. Der Guide stand mit einem Laserpointer davor, zeigte damit auf die verschiedenen Vögel in der Umgebung und ratterte dabei mit hoher Geschwindigkeit die Namen in Englisch und Latein herunter - man kam sich vom Tonfall fast vor wie auf einer Auktion. Die Birder schauten ab und zu bei einer wohl besonders seltenen Art auch mal durch das Fernglas, meist waren sie aber damit beschäftigt, die Namen in einer Liste abzuhaken.

Aber selbst wenn es hier für Pantanal-Verhältnisse voll wird, man stört sich nicht gegenseitig. Jede Gruppe bleibt in der Nähe ihres Fahrzeugs und alle beobachten mehr oder weniger schweigend die Umgebung. Leider kam jetzt in der Trockenzeit hier kaum ein Tier vorbei, zu anderen Jahreszeiten ist das wohl ganz anders. Und leider habe ich von dieser kuriosen Situation nicht ein einziges Foto gemacht, das fiel mir aber erst auf als es schon zu spät war.

Luis hat vor, an einer anderen Stelle auf seinem Gelände einen weiteren Hide einzurichten. Das würde dann die Besucher am Morgen und am Abend etwas verteilen.






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