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WEST KOOTENAYS

Nachdem wir in Creston unseren Morgenspaziergang durch die Sumpflandschaft beendet hatten folgten wir dem Crowsnest Highway Nummer 3 weiter in Richtung Westen. Es gab immer wieder vereinzelte Schauer, die sich mit Aufhellungen abwechselten. Nach einigen Kilometern Fahrt bogen wir bei Salmo ab auf den Highway 6 in Richtung Nelson.

Die Kleinstadt liegt am Ufer des Kootenay Lake in den West-Kootenays, inmitten der schönen Selkirk Mountains. Es ist die Hauptstadt des Regional District of Central Kootenay.

Eine Besonderheit ist das im Jahr 1900 aufgebaute Straßenbahnsystem und die Gebäude im viktorianischen Stil, die man noch im Stadtbild findet und die aus dieser Zeit erhalten geblieben sind. In Nelson machten wir eine Pause und füllten im örtlichen Supermarkt erst einmal unsere Vorräte auf. Dann fuhren wir über eine markante Eisentägerbrücke auf die andere Seite des schmalen Seitenarms des Kootenay Lake, der hier bei Nelson den Abfluss des Sees bildet. Der Kootenay Lake ist einer der größten natürlichen Seen in British Columbia mit 100 km Länge und einer Breite zwischen 3 und 5 km. Die kostenlose Kootenay Lake Ferry etwas weiter nördlich verbindet die Ufer zwischen Balfour and Kootenay Bay miteinander.

Unsere Fahrt führte über eine enge und zeitweilig dicht bebaute Straße immer am Ufer entlang. Hier ist man inmitten einer sehr beliebten Ferienregion und viele Stadtbewohner besitzen hier Ferienhäuser. Leider war es in dieser Region extrem auffällig, wie viele der Häuser zum Verkauf standen. Fast jedes zweite Anwesen hatte ein Sale-Schild vor der Tür.

Über Cresent Bay erreichten wir Balfour, wo wir die Ankunft der Fähre fotografieren konnten. Dann fuhren wir weiter nach Ainsworth Hot Springs, bekannt für die warmen Thermalquellen und die Tropfsteinhöhlen, aus denen der Thermalstrom entspringt. Leider hatte hier im Herbst schon alles geschlossen und es fing zu allem Unglück auch wieder an zu regnen.



Seen und ein Bär

Wir beschlossen uns irgendwo auf den nächsten Kilometern einen Campingplatz zu suchen. Als wir den kleinen Ort Kalso erreichten regnete es wie aus Eimern, einen Hinweis auf einen Campground konnten wir nicht entdecken. Den See verließen wir landeinwärts und folgten der wunderschönen kleinen Straße namens 31A in Richtung New Denver. Bei schönem Wetter wäre diese Strecke ein absolutes Highlight. Die Straße folgt einem rauschenden, klaren Wildbach, das enge Tal bietet Wälder und malerische Tümpel. Leider regnete es mittlerweile so stark, dass wir kaum noch etwas sehen konnten. Erst auf der Passhöhe ließ der Regen wieder etwas nach, auch wenn es noch sehr wolkenverhangen war.

Trotzdem war die Fahrt etwas ganz Besonderes, denn hier sahen wir unseren ersten Bären. Mehr aus den Augenwinkeln im Vorbeifahren, denn er saß hoch oben auf einem Baum. Bei dem Sauwetter wollte er sich auch keine nassen Tatzen holen. Michael setze nach meinem Aufschrei "Bär! ;Bär! ;Bär! ;Bär im Baum rechts!" sofort dem Camper zurück, während ich das Fenster öffnete und die Kamera in Position brachte. Leider waren wir so dumm, daß wir uns ein aufgeregtes "Da ist er!" nicht verkneifen konnten - so hatte sich der Schwarzbär auf seinem Baum durch unsere Stimmen so sehr erschrocken, dass er in knapp zwei Sekunden den Baum herunterrutschte und im dichten Unterholz verschwand. Dank Serienbild und schnellem Finger konnte ich den Abgang gerade noch fotografieren. Wäre es heller gewesen, wären die Bilder auch besser geworden.

Oben ist der unscharfe Baumbewohner zu sehen.

Leider gab es in dem ganzen Tal weit und breit keine Stelle, an der wir hätten campen können. So erreichten wir New Denver und fuhren nach rechts am Slocan Lake entlang in Richtung Roseberry, fest entschlossen, uns auf den nächsten Campingplatz zu stellen den wir finden würden. Wir hatten das Fahren im strömenden Regen gründlich satt.

Nur wenige Kilometer weiter war es dann so weit. Der hübsche Summit Lake war der ideale Standort für unseren Camper. Es war in der Nachsaison nichts mehr los und wir konnten uns direkt an das Seeufer stellen, mit schönem Ausblick auf das Gewässer. Die Berge ringsum waren leider von Wolken verhangen. Am Abend kam dann noch der nette Nachbar zum Kassieren der Platzgebühr und wir machten noch einen kleinen Regenspaziergang. Die Toilette hier war sehr liebvoll eingerichtet und mit frischen Blumen dekoriert. Früh schliefen wir dann ein, während immer noch der Regen auf unser Dach klopfte.



Am Arrow Lake

Am nächsten Morgen kam dann endlich wieder die Sonne heraus und die umliegenden Berge hatten eine leichte Puderzuckerhaube auf den Gipfeln. Über Nakusp erreichten wir den Arrow Lake. Nakusp ist ein Provinzstädtchen mit Charme, bewohnt von vielen Künstlern und einigen älteren Aussteigern. Durch viel Wald fuhren wir am einsamen Ufer entlang und erreichten Galena Bay. Hier herrschte nicht viel Verkehr und es gab auch nicht so eine dichte Bebauung am Seeufer wie auf der anderen Seite der Berge am Kootenay Lake.

Die Strasse führt steil bergab, etliche Schilder warnen vor dem Gefälle, und hört dann am Seeufer einfach auf. Man stoppt auf einer Rampe, einige Autos und Wohnmobile standen schon dort in einer Schlange, einege kamen nach und nach hinter uns dazu. Dann kam sie vom gegenüberliegenden Ufer sie, die kostenlose Fähre. Sie ist überraschend groß, und gleich zwei davon arbeiten hier im Wechsel. Man muss am Camper das Gas abdrehen, sonst wird man nicht mitgenommen. Bei der Überfahrt hatten wir dann plötzlich strahlenden Sonnenschein, die Fahrt dauert etwa 15 Minuten. Die Landschaft rundum ist schön, wir fotografierten die Gegenfähre und man konnte in der Ferne sehen, wie Holz auf dem See in grossen Flößen transportiert wird.

In Shelter Bay auf der anderen Seite angekommen, folgten wir dann dem Highway 23 in Richtung Revelstoke. Es gab unterwegs noch ein paar nette Aussichtspunkte auf den Upper Arrow Lake und die umliegenden Berge und einen Wasserfall.

An einer Stelle haben wir für ein Foto angehalten, dort hatten Bauarbeiter auf einem Wendeplatz Kies- und Sandhaufen für den Straßenbau hinterlassen. Hier konnten wir eine Schar kleiner Vögel beobachten, die mit ihren dicken Schnäbeln im Erdreich herumpickten. Anscheinend gab es dort Mineralien, die wichtig für die Tiere sind. Sie ließen sich jedenfalls von unserer Anwesenheit nur wenig stören. Die letzten Kilometer bis Revelstoke sind nicht weiter erwähnenswert.

An diesem Tag sind wir noch weiter über den Trans-Canada-Highway bis nach Golden gefahren, wo wir übernachtet haben, insgesamt eine Strecke von 266,9 Kilometern.



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