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VASHLOVANI

Die Vashlovani Protected Areas bestehen aus Nationalpark und Nature Reserve im östlichen Teil von Georgien und steht auf der Liste der Touristen als Besuchsziel ganz weit hinten. Hier gibt es keine herausragende Kirchenarchitektur und dieser Teil von Georgien ist viel zu abgelegen. Unterkünfte gibt es auch erst wenige in der Region. Trotzdem gibt es einiges zu sehen, ein Allradauto ist aber Pflicht für einen Besuch hier.

Vashlovani wurde im Jahr 1935 gegründet um eine einzigartige Landschaft zu bewahren. Im April 2003 wurde der Nationalpark auf 251,14 m² erweitert Die Region zeichnet sich durch ihr trockenes Klima aus, eine einzigartige Steppenlandschaft an der Grenze zu Azerbaijan, ca. 150 Meter über dem Meeresspiegel liegend. Ähnlich den Badlands in Nordamerika mit Halbwüste und Schlammvulkanen, großen Schluchten und Felslandschaften.

Der Vashlovani Nationalpark wird von Bären, Luchsen, Wölfen, Wildschweinen, Gazellen, Wild-Katzen und Stachelschweinen bewohnt. Vor einigen Jahren konnte hier dank einer Wildkamera sogar ein asiatischer Leopard nachgewiesen werden.

Es gibt etwa 70 Vogelarten auf diesem kleinen Gebiet. Die Vogelwelt bietet unter anderem Griffon-Geier, Gänsegeier, diverse Adler, Wanderfalken, den sehr seltenen Schwarzstorch und Rebhühner sowie einige kleine Arten die charakteristisch für Steppen sind. Viele stehen auf der Roten Liste für gefährdete Arten. Der Sakerfalke gilt als die seltenste Raubvogelart in Georgien.

Auch die Flora ist vielfältig, besonders natürlich im Frühling und Sommer.

Soweit zur Theorie, leider haben wir von all der Schönheit gar nichts gesehen, denn wir waren zur falschen Zeit mit viel zu wenig Zeit vor Ort. Um den Park ausgiebig zu erkunden braucht man einige Tage Zeit, trockenes Wetter und ein Allradfahrzeug. Am besten auch noch Campingausrüstung.

Wir sind nur hierher gefahren, weil wir die Wanderung im dichten Wald von Lagodekhi nicht im strömenden Regen machen wollten, während die Wolken am Berg tief bis auf die Baumwipfel hängen. Unser Kalkül war, dass es in der Ebene nicht regnet und die Wolken vom Wind schneller vertrieben werden. Das ging leider nicht auf, denn es regnete auch hier.

Die 67 Kilometer lange Fahrt zum Ort Dedoplistskaro dauerte eine gute Stunde und führte durch ein von Landwirtschaft geprägtes Gebiet mit Weinreben und jetzt im Herbst abgeernteten Feldern. An einer Stelle lagen ganz viele, riesige Qvevris herum. Im Ort Dedoplistskaro befindet sich das Besucherzentrum des Nationalparks, in der Baratashvili Str.5. Hier muss man sich anmelden, wenn man eine der Regionen besuchen möchte.

Als wir ankamen regnete es noch leicht. Im Besucherzentrum war anscheinend niemand, der Englisch sprach. Jedenfalls wurden wir nicht angesprochen und keiner kümmerte sich um uns. So liefen wir vollkommen alleine durch die Räume, fanden schließlich sogar die Ausstellung, machten in den Räumen das Licht an und schauten uns die dort aufgestellten Schautafeln und die ausgestellten Exponate zu Flora und Fauna an. Danach wussten wir, was wir alles verpasst haben. Wir nutzten noch die Toilette und verließen dann das Besucherzentrum wieder, ohne auch nur jemanden gegrüßt zu haben. Da waren die Ranger in Lagodekhi aber viel kommunikativer.





Was man sehen könnte

Im Besucherzentrum muss man sich anmelden, wenn man in den Nationalparkl möchte. Auch die Aktivitäten und Campingplätze kann man hier buchen. Von Dedoplistskaro aus könnte man die Schlucht von Adler besuchen. Dort gibt es seltene endemische Pflanzen und viele Greifvögel und Geier. Es gibt einen Wanderweg, auf dem man mehrere Tage durch die Vashlovani Protected Areas laufen kann. Es gibt Regionen namens Takhti-Tepa, Mijniskure and Shavi Mta-Kakliskure. Hier gibt es sogar kleine Schlammvulkane und einen Stausee weit abgelegen in der Steppe.

Von all dem haben wir leider nichts gesehen.

Zuerst wollten wir im Ort die malerisch gelegene St. Elias Church am Mount Elias besuchen. Den Weg dorthin haben wir problemlos gefunden, aber oben angekommen dann leider gar nichts gesehen. Der Berg war komplett in dichten Nebel gehüllt, es gab keinerlei Orientierungspunkte. Daher sind wir hier gar nicht erst ausgestiegen und wieder zurück gefahren.

Da wir noch etwas Zeit hatten, sind wir noch einmal knapp 45 Kilometer weiter in Richtung Azerbaijan gefahren. Die Strecke ist schnurgerade und neu asphaltiert. Flankiert wird die breite Straße von abgeernteten Feldern mit tiefschwarzer Erde. An einer Stelle hatte sich ein LKW festgefahren und wurde von einem Traktor herausgezogen.

Auf den Bäumen am Wegrand sahen wir zahlreiche Greifvögel, bei den schlechten Lichtverhältnissen waren sie sehr schwer zu fotografieren. Wie üblich flogen sie davon, sobald man anhielt. Ein Wendemanöver auf einem Feldweg wurde kritisch, selbst mit Allrad. Die Erde hier war nach dem Regen aufgeweicht, man sank sofort ein und es war sehr glitschig.

Nach diesem kleinen Experiment waren wir gewarnt, als die Asphaltstraße irgendwann aufhörte und in einen schmalen Feldweg überging. Ohne Begleitung weiterfahren mit nur noch 1 mm Profil auf den Hinterreifen? Da waren wir nicht naiv genug zu, bei dem Wetter würde es keinen Spaß machen, sich hier fest zu fahren. Nebenstrecken waren somit gar nicht mehr zu befahren, wir beschlossen auch am nächsten Tag auf dem Weg nach Tbilisi auf einen Abstecher in die Steppe zum Kloster David Garedja zu verzichten.

Die Region hat uns gut gefallen, bei trockenem Wetter im Sommer sicher noch einmal eine Reise wert.






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