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AM USHBA

Der beliebteste Wanderweg in der Region führt vom Grand Hotel Ushba aus zum Ushba Gletscher. Uns beiden war schon klar, dass diese Tour für uns zu anstrengend ist, dazu waren wir einfach nicht fit genug. Vor allem hatte ich gerade einen tagelangen Durchfall überstanden und konnte am Abend zuvor zum ersten Mal wieder richtig beim Essen zulangen. Trotzdem fühlte ich mich noch ein bisschen geschwächt.

Oft wird für diese Tour die Begleitung durch einen einheimischen Bergführer empfohlen, die meisten Wanderer waren aber alleine unterwegs oder ließen sich gleich auf dem Rücken von Pferden den Berg hoch bis zu einem Camp transportieren. Es gibt einige anspruchsvolle Passagen auf der ca. 9 Kilometer langen rot-weiß markierter Route ab Mazeri, für die man ca. 8-9 Stunden braucht.

Wir beschlossen einfach ein bisschen zu laufen und zu sehen, wie weit wir kommen. Die Berge des Großen Kaukasus sind alleine schon eine Reise wert, doch diese Tour ist sicher ein Höhepunkt für viele Wanderer.

Zahlreiche Flussläufe, herabstürzende Wasserfälle, grandiose Aussichten und nicht zuletzt der Blick auf mehrere Viertausender sind die Highlights, die diese Tagestour bietet. Vor allem, wenn man so herrliches Wetter hat wie wir an diesem Tag. Eigentlich war es schon zu heiß, die Sonne brannte vom blauen Himmel.

Da wir ein Auto hatten, fuhren wir 3,5 Kilometer bis zum Beginn des Wanderwegs und parkten dort am Ufer des wilden Flusses Dolra. Wenn man von hier aus nur bis zu den Wasserfällen läuft ist die Tour kürzer, 6 Kilometer sind es bis zum Wasserfall und 10 Kilometer bis zum Gletscher hinauf.

Ein junges russisches Paar brach gleichzeitig mit uns auf. Ohne Kopfbedeckung und Wasserflasche, immerhin hatten sie schon Turnschuhe an zu kurzen Hosen und Sonnentop. Ruck-Zuck waren die entschwunden.

Am Ende der Straße liegt auf der anderen Flußseite auch auch eine Unterkunft malerisch im Wald, dort im Hiker´s Café Inn kann man übernachten und ist dann gleich am frühen Morgen vor Ort. Nach der Wanderung kauften wir hier auf dem Rückweg eine gekühlte Cola, die war zwar teuer, aber sie tat so gut.

Am Ufer des Flusses Dolra machte sich eine Gruppe Grenzsoldaten mit Pferden gerade für den Aufstieg fertig, fotografieren natürlich verboten.

Hier auf 1.700 m über dem Meeresspiegel überquert man auf einer provisorischen Brücke den rechten Zufluss der Dolra. Links liegt der schneebedeckte Berg Cherinda (3580m). Von hier aus beginnt nun der Aufstieg und der Wanderweg führt in den Nadelwald hinein. Ein Stück des Weges wurde vor einiger Zeit vom Wasser weggespült, dort gibt es jetzt einen kleinen Umweg und wir mussten ein sehr steiles Stück rutschige Erde am Flußufer hochklettern. Dahinter war der Weg aber immer gut markiert, verlaufen kann man sich nicht.

Nun geht man am linken Ufer des Dolra entlang, der Weg führt durch einen mit Nadelbäumen durchmischten Birkenwald.






Oh je...

Wir setzen schon ein wenig außer Atem den steinigen Aufstieg fort, es ging durch eine Art Hohlweg durch den Wald. Am Wegrand sassen Falter auf einigen Blüten.

Dann bekam ich plötzlich fiese Bauchkrämpfe. Bitte nicht schon wieder. In einer Lichtung mit einem liegenden, dicken Baumstamm konnte ich mich ein wenig weiter in den Wald zurückziehen. Der Durchfall war leider zurück, ich sollte ihn erst einen Tag später mit Hilfe von in Mestia gekauften Kohletabletten endgültig loswerden.

Das half mir im Augenblick nicht weiter. Hier saß ich nun mit Bauchkrämpfen und zitternden Knien wie ein Häufchen Elend im Wald. Nach ein wenig Ausruhen beschloss ich dann tapfer weiter zu gehen, schließlich wollte ich ja auch die Wasserfälle und den Usbhba von der anderen Seite sehen.

Ich kam aber nicht sehr weit, als mich erneute Krämpfe schüttelten und ich kaum schnell genug in den Wald kam. Ausgerechnet dann kamen natürlich Reiter mit Pferden den Hohlweg hoch.

Was tun? Ich beschloss ein Stück den Weg zurück zu gehen, auf dem Baumstamm in der Lichtung zu warten und Michael sollte alleine weiter gehen und wenigstens für mich ein paar Fotos machen. Wir teilten das Gepäck auf, ich nahm das schwere Teleobjektiv und den Rucksack mit, Michael die zweite Kamera mit dem normalen Objektiv und eine Flasche Wasser.

Noch ein wenig zitternd saß ich dann da auf der Lichtung und zählte die vorbeikommenden Wanderer, die mich teilweise gar nicht oder erst spät bemerkten. Georgier auf Pferden boten mir an, mich mit ins Tal zu nehmen. Aber ich wollte auf Michael warten, der ja diesen Weg irgendwann wieder zurückkommen musste.

Ganze 4 Stunden saß ich da, einzige Abwechslung war es ein paar Vögelchen und Schmetterlinge zu beobachten. Im Hintergrund rauschte der Fluss und langsam ging es mir wieder etwas besser.

Schließlich kam Michael ziemlich geschafft mit schönen Fotos zu mir zurück. Was er gesehen hat, das erzählt er Euch auf der Seite Wasserfälle.







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