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GESUNDHEIT

Was mussten wir uns nicht alles im Vorfeld der geplanten Reise anhören: Man nimmt ab in Indien, weil man nichts essen kann. Die Gewürze verursachen bei jedem Europäer schlimmen Durchfall. Alles ist unsauber in Indien und man muss ständig aufpassen. Mineralwasser ist verseucht und mit Leitungswasser gepanscht. Und so weiter und so fort. So ist es auch kein Wunder, dass wir als Hauptgesprächsstoff bei vielen deutschsprachigen Reisegruppen das Thema Verdauung ausmachen konnten.

Tatsache ist, daß man sich in Indien, wie in jedem anderen Land der Welt auch, schnell etwas einfangen kann und mit einer gewissen Vorsicht an fremde Kost herangehen sollte. Wer als Low-Budget Reisender unterwegs ist hat es da ungleich schwerer als Reisende in Luxushotels. In den teureren Häusern gibt es bei Stromausfall einen Generator, so dass die Lebensmittel im Kühlsystem bleiben und nicht gleich verderben. Das Wasser wird gefiltert und entkeimt und wir haben sogar Eis und Salat im Hotel ohne Beeinträchtigungen überlebt.

Die zu bereisende Region spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, nicht überall gibt es die gleichen Krankheiten. In trockenen Wüsten gibt es zum Beispiel kein Fleckfieber, dieses tritt vor allem im Nordosten auf. Auch die Jahreszeit ist von Bedeutung, in der feuchten Regenzeit besteht ein Ansteckungsrisiko für Japanische Enzephalitis vor allem in Bihar, Karnataka, Kerala, Tamil Nadu, Uttar Pradesh und West Bengal.

Grundsätzlich gilt wie auch überall sonst in den Tropen der alte Spruch "Boil it, cook it, peel it, or forget it". Was bei der indischen Küche leicht fällt, da es dort sowieso meist gekochtes und wenig Frisches in Form von Salat gibt. Wir hatten jedenfalls keine Probleme in den 3 Wochen. Dafür haben wir auch tapfer darauf verzichtet, an Strassenständen die meist gut riechenden und interessant aussehenden Kleinigkeiten zu probieren. Unser Lieblingsgetränk Lemon-Soda wurde meist mit frisch gepresstem Saft serviert und am Tisch wurde dann eine Flasche Soda geöffnet. Manchmal wurde es fertig gemixt serviert, was uns auch nicht geschadet hat.

In fast allen Hotels stand entweder abgekochtes Wasser in einer Thermoskanne bereit, dem wir aber nicht so recht getraut haben. Meistens gab es Plastikflaschen mit Wasser von Pepsi, die man auch bei Tagesausflügen gut mitnehmen konnte, gratis jeden Tag frisch. Damit trägt man leider zur Problematik der stetig wachsenden Plastikmüllberge bei, aber das ist ein anderes Thema und original verschlossene Plastikflaschen sind die sicherste Methode auch wirklich sauberes Trinkwasser zu bekommen.

Die Reiseapotheke enthielt natürlich Mittel gegen Durchfallerkrankung und Übelkeit/Reisekrankheit, dazu Wundsalben, Schmerztabletten und andere übliche Reisemedikamente. Zugegeben haben wir uns vor Indien mehr über die Zusammenstellung Gedanken gemacht als zum Beispiel vor einem Australienurlaub. Gebraucht haben wir dann am Ende Gott-sei-Dank davon nichts bis auf ein paar Aspirin.

Versorgung

Die medizinische Versorgung in Indien ist nicht mit Europa zu vergleichen. Besonders auf dem Land und in kleinen und mittleren Städten ist sie technisch, apparativ und hygienisch mehr als problematisch. Auf dem Dorf kommt mit viel Glück drei mal in der Woche eine Krankenschwester vorbei, die auch als Hebamme zu Diensten ist. In den Großstädten hingegen ist die medizinische Versorgungslage deutlich besser und meist auch von hohem Standard. Indiens Ärzte zählen zur Weltspitze, den meisten Indern nützt das aber wenig, denn sie können sie nicht bezahlen. Wer als Tourist erkrankt, der kann sich schon eher leisten professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Wer nur ein Medikament braucht, der findet in jedem Ort auch Apotheken. Hier werden die Tabletten teilweise auch einzeln verkauft. Wir konnten beim Kauf einer Anti-Mückencreme (30 Rupien, die Preise sind auf den Schachteln aufgedruckt) beobachten, wie der Apotheker mit einem Kunden verhandelte, das Stück Blister mit der Menge von 6 Tabletten noch einmal mit der Schere halbierte und 10 Rupien wieder heraus gab. Eine Folie Aspirin mit 12 Tabletten je 350 mg kostet zum Beispiel nur 3 Rupien, aber selbst das kann sich ein Teil der Bevölkerung nicht leisten.

Eine gute Vorbereitung auf Indien war die Gewöhnung an indische Gewürze. Vorher ein paar Mal indisch kochen und indisch Essen gehen ist bestimmt nicht verkehrt. Ein Gespräch mit dem Hausarzt bezüglich aktueller Impfungen ist schon Monate vor Antritt der Reise eine gute Investition. Oder man wendet sich gleich an die Experten, wie zum Beispiel an www.mediscon.de.

Neben dem für alle Länder eigentlich selbstverständlichen Impfschutz gegen Hepatitis, Tetanus, Polio und Diphtherie haben wir uns für Indien noch gegen Thypus impfen lassen. Zum Thema Malaria hatten wir am Abend langärmelige Kleidung an und Malarone als Stand-By Mittel im Gepäck. Aber der Winter in Rajasthan bescherte uns kaum Mücken, nur an einigen Orten versammelten sich am Abend viele um die Lampen, ganz besonders schlimm war es in Kota und in Deogarh.


Ayurveda

Wer an Indien und Gesundheit denkt, der denkt an die traditionelle Heilkunst. Die Wurzeln liegen in Indien, genauer gesagt in Kerala. Der Name entstammt zweier Sanskritwurzeln, nämlich Ayus für Leben und Veda für Wissen und ist grob gesagt eine Mischung aus Massagen, innerer Reinigung mit Hilfe von Diäten, Kräutermedizin, Meditation, Atemtechnik und Ernährungslehre. Das Alter des medizinischen Systems der Ayurveda ist unbekannt, man schätzt es heutzutage auf mindestens 3.000 bis 5.000 Jahre.

Jedes Hotel mit Luxusanspruch, auch in Rajasthan, hat ein Massage- und Ayurveda Zentrum, das Anwendungen anbietet. Teilweise gibt es auch einen speziellen Ayurveda-Arzt und einen Astrologen. Die gängigste Behandlungsmethode des Ayurveda ist das so genannte Panchakarma, eine systematische Entgiftungskur für den Körper. Diese dauert aber mindestens zwei, besser noch drei oder vier Wochen. Wer also eine längere Kur machen möchte, dem stehen zahlreiche auf Ayurveda spezialisierte Hotels besonders im Süden von Indien zur Auswahl. Dort sieht man allerdings fast nur Europäer und die Anwendungen sind mehr Wellness als Heilung. In Indien ist Ayurveda für den kleinen Mann, wer es sich leisten kann, der geht zu einem richtigen Arzt.

Spezielle Ayurveda-Produkte bekommt man auch in Deutschland über zahlreiche Internet-Anbieter. Mehr Informationen zum Thema Ayurveda:

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