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SOUVENIRS

In Indien lauert die Versuchung: Einkaufen kann man hier überall, ob frische Gewürze, kunstvolle Handarbeit oder wertvollen Schmuck. Dem Geld ausgeben sind hier keinerlei Grenzen gesetzt, allerdings lässt die Qualität der angebotenen Massenwaren auch oft zu wünschen übrig. Wertvolle Handarbeit hat auch in Indien durchaus ihren Preis.

Aber dennoch: Überall, gerade in den wichtigen Touristenzentren, gibt es hochwertige kunsthandwerkliche Gegenstände zu kaufen, welche die Qualität von Massenware bei weitem übertreffen und mit Verhandlungsgeschick trotzdem noch zu recht günstigen Preisen zu haben sind.

Wir haben nach dem Urlaub allerdings auch festgestellt, dass so manche Ware, um die man vor Ort mühsam handeln muss, hier über Anbieter bei Ebay oder in anderen Internetshops preiswerter verkauft wird als in Indien selbst. Denn Wiederverkäufer importieren große Mengen und drücken so selbstverständlich den Preis.

Natürlich kann man hier seitenlang aufzählen, was es in Indien alles zu kaufen gibt. Wir haben uns auf der Rundreise allerdings eher selten mit Einkaufen beschäftigt und unsere Souvenirs mehr im Vorbeigehen mitgenommen, wie z.B. Musik-CD´s mit Hindi- und Bollywoodmusik.

Ein ganz wichtiger Tipp zuerst: Man sollte darauf achten, am Anfang des Urlaubs in Delhi oder Jaipur eines der wenigen Geschäfte mit Fixpreisen aufzusuchen. Diese nennen sich meist State Emporium oder ähnlich. In Delhi wäre da das Central Cottage Industries Emporium auf der Ecke Jawahar Vyapar Bhawan/Janpath, wo auf fünf Etagen alles Mögliche an indischer Ware zu Festpreisen verkauft wird. Auch in Jaipur gibt es ähnliche Geschäfte.

Jeder wird einem erzählen, dort wäre es zu teuer. Da aber sonst im Land niemals Preise ausgeschildert sind und man überall handeln und nachfragen muss bekommt man dort wenigstens einen Überblick. Man kann sich merken, was die gewünschte Ware kostet, um dann später auf dem Markt eine solide Verhandlungsbasis zu haben. Sonst wird man selbst nach heftigem Handeln oft noch richtig kräftig über den Tisch gezogen. Die staatlich geführten Geschäfte garantieren feste Preise und hohe Qualität, können jedoch das besondere Flair auf dem Basar nicht ersetzen. Einkaufen in Indien ist wohl eher eine Mischung aus beidem.

Hotelshops haben natürlich auch saftige Preise, bieten aber ebenfalls einen guten Querschnitt der Produkte der Region und man geht ebenfalls mit einer Preisvorstellung auf die Märkte. Nämlich mit der, weniger zu bezahlen. Oft findet man aber auch, gerade bei Textilien, eine minderwertigere Qualität. Manche Hotels unterstützen auch Frauenkooperativen aus der Nachbarschaft, indem sie im Hotelshop wertvolle Handarbeiten anbieten. Und oft sieht man Produkte nur an einem einzigen Ort und dann während der gesamten Reise nie wieder. So wie die Armreifen, deren Herstellung ich hier auf der Seite Kuchaman Fort beschrieben habe.


Textilien

Viele preiswerte Textilien aus Indien sind minderwertig verarbeitete Massenware, haben schlampig verarbeitete Nähte oder hohen Kunststoffanteil. Ausserdem stößt es in Indien auf wenig Verständnis, wenn reiche Europäer sich in billige Schlabberklamotten hüllen. Saris aus Seide sind als Souvenir beliebt und die Verkäufer helfen auch gerne und zeigen, wie sie gebunden werden. Aber was an der indischen Frau Alltag ist trägt die Europäerin mit Sicherheit nicht so graziös und auch nicht in ihrer Heimat.

Beliebt in aller Welt die zahlreichen bunten Seiden- und Baumwollstoffe. Dort werden oft fein gesponnene Gold- oder Silberfäden eingewebt. Als Souvenir sind auch Stickereiarbeiten mit kleinen Spiegeln sehr beliebt, man kann derart verzierte Taschen oder Kleidung, Kissenhüllen oder Wandbehänge kaufen. Toran heißen die schön bestickten Tür- und Wandbehänge, mit Spiegeln und Glückssymbolen verziert, die ein Willkommens-Symbol für Gäste darstellen.

Edel und auch teuer sind Schals aus Wolle, die so genannten Pashminas. Es gibt aber auch Mischgewebe mit Seide und Kashmirwolle und einfache Wolle. Der Preis schwankt zwischen Wollschals oder Polyestermischungen für 10 Euro über Pashminaschals für 45 Euro bis hin zu allerhöchster und feiner Qualität für 400 Euro. Es gibt auch wunderschöne, in aufwendiger Handarbeit bestickte Schals. An den feinen Blumenmustern sitzen ältere Männer bis zu zwei Monate. So ein Teil kostet dann auch über 100 Euro und ist eher ein Schmuckstück als ein Schal.

Besonders Jaipur ist bekannt für Textilien, die im Blockprinting-Verfahren hergestellt werden. So eine Art Kartoffeldruck, jedoch mit hölzernen Druckformen. Die Herstellungsart wird überall demonstriert und man kann zuschauen. Mehrere Farbschichten werden mit mehreren Formen übereinander und ineinander gedruckt, echtes Blockprinting erkennt man daran, dass es nie perfekt ist. An den Kanten gibt es Farb-Überlappungen und die Muster sind manchmal etwas schief gedruckt. Vor allem auf großen Bettüberwürfen und Tischdecken mit Servietten. In guten Geschäften werden die oft schlampig oder gar nicht vernähten Ränder auf ausdrücklichen Kundenwunsch noch schnell gesäumt, während man sich noch im Laden umschaut.


Teppiche

Teppiche aus Wolle, Kaschmir und Seide können in Indien zu sehr günstigen Preisen erworben werden. Leider ist Kinderarbeit beim Knüpfen immer noch Alltag und man sollte darauf achten wo man kauft. Irgendwann wird wohl jeder Tourist in einem Laden mit Teppichen oder auf dem Hinterhof einer Weberfamilie landen. So ging es uns natürlich auch, wir wollten eigentlich nur mal gucken und auf keinen Fall einen Teppich kaufen. Unser Fahrer hielt irgendwo an der Straße zwischen Jodhpur und Rohat, an der sich in einem kleinen Straßendorf ein Teppichweber an den anderen reiht. Schließlich hat jeder Fahrer seine spezielle Adresse, er bekommt beim Kauf auch Provision.

Unser Fahrer schleppte uns hier zum ersten Mal überhaupt in ein Geschäft, mit der Versicherung, es wäre besonders gut und preiswert. Also taten wir ihm den Gefallen, bewunderten den Webstuhl mit einem halbfertigen Durrie und tranken heissen Chai. Dann begann die Vorführung, ein Teppich nach dem anderen wurde im Hof ausgerollt. Mal fanden wir das Muster schön, mal die Farben – aber beides zusammen nie. Der geschäftstüchtige Inhaber bot uns an, einen Teppich in Wunschfarben zu weben und nach Deutschland zu schicken. Einen Monat Zeit sollten wir ihm geben, um den Teppich zu weben. Es funktionierte hervorragend: In der Lehmhütte konnte man in einer Ecke die ausgehandelten 80 Euro plus Versandkosten mit der Kreditkarte bezahlen, die gewünschten Farben und Adresse wurden notiert und gut 6-7 Wochen später kam der gewünschte Teppich dann bei uns in Köln an. Zum Glück mussten wir nicht zum Zollamt dafür, das Packet ging ungeöffnet durch die Kontrollen.

In vielen anderen Regionen der Welt hätten wir das vorgestreckte Geld vielleicht abschreiben können, in Indien kann man sich aus eigener Erfahrung auf die Ehrlichkeit der Händler verlassen. Bekannte von uns lassen sich aus Indien auch regelmäßig Tee oder Gewürze schicken.

Schmuck und Kunsthandwerk

Auch Silber, Gold, Edel- und Halbedelsteine kann man in Indien recht günstig in kunstvoller, handwerklich meisterlicher Verarbeitung erwerben. Teuer ist aufgrund der hohe Besteuerung Goldschmuck, der hier 22 Karat hat. Silberschmuck ist preiswerter und zum Teil wunderschön verarbeitet, mit Halbedelsteinen oder kunstvollen Verzierungen. Ich bin bei einer Kette der Marke Amrapali schwach geworden, die aus schwerem schwarzem Onyx mit silbernen Ornamenten gefertigt wurde. Es gibt wunderschöne Silberfiligranarbeiten, Fußkettchen, Armreifen und sonstigen Silberschmuck.

Marmor- und Specksteineinlegearbeiten sind sehr beliebt, auch wenn sie für den Koffer recht schwer sind. Besonders in Agra haben Marmor-Einlegearbeiten eine lange Tradition, die man im Taj Mahal in vollendeter Perfektion bewundern kann. Kleinste Marmorteilchen und Halbedelsteine werden zurecht gemeißelt, bevor sie dann in eine Tischplatte oder ein Schmuckkästchen aus Marmor eingesetzt werden.

Beobachtet man im Hotel einen Puppenspieler, liegen dort auch gleich Puppen zum Verkauf. Sie werden in Handarbeit teilweise seit Generationen hergestellt. Indien ist ebenso ein Paradies für kunsthandwerkliche Arbeiten aus Stein, Holz, Bronze, Messing, Pappmaché, Elfenbein und Knochen, Bambus, oder Ton.

Dem Thema Miniaturmalerei habe ich unter Kunst und Kultur noch eine eigene Seite gewidmet.

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