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NALANI VALLEY

Kein Besucher, der nicht im Wild Brook Retreat wohnt, besucht das Nalani Valley, in dem das Hotelgrundstück liegt. Dabei hat dieses kleine Tal einiges zu bieten, auch wenn man für die 15 km zum Chilla Gate, dem Eingang zum Rajaji National Park, eine gute dreiviertel Stunde Fahrzeit benötigt. Diese Fahrt geht über Stock und Stein, dabei durchquert man mehrmals das Schutzgebiet und kann unterwegs zahlreiche Vögel, mit Glück auch Elefanten oder größere Tiere sehen.

Um das Tal zu ereichen fährt man von Haridwar oder Rishikesh aus zuerst einige Kilometer am Chilla Kanal entlang. Dieser verläuft 14 km parallel zur Ganga und ist Teil eines Bewässerungsprojektes. Das Wasser fließt schnell und die Ufer sind recht steil, eine künstliche Barriere für die Wanderung einiger Tierarten.

Irgendwann überquert man den Kanal auf einer schmalen Brücke und beim Dorf Kaudiya beginnt dann die unasphaltierte Strecke ins Tal. Zuerst fährt man durch dichten Sal-Wald, in dem man ab und zu aufgeschreckte Wildhühner weglaufen sieht. Mit viel Glück kann man hier schon Elefanten sehen, die Trampelpfade im Dschungel sind jedenfalls klar zu erkennen. Dann ist man im Flussbett des Been River. Hier ist sogar noch ab und zu ein Auto unterwegs, denn an einem Zusammenfluss zweier Flüsse liegt in Indien immer ein Tempel. In diesem Fall handelt es sich um den malerischen Vindhyavasini Tempel. Er liegt hoch oben auf einem Felsen und bietet Aussicht auf die zwei Flusstäler des Tedon und des Taal River. Unterhalb des Tempels befindet sich ein Laden, von hier aus fahren Jeeps mit den Bewohnern der umliegenden Weiler nach Rishikesh, Dehadrun oder Haridwar. Direkt gegenüber befindet ein Gebäude der Forstverwaltung.

Bei unserem Besuch war nur wenig Wasser im Fluss, die tiefste Stelle ist hier am Zusammenfluss. Zur Monsunzeit ist oft kein Durchkommen, doch im März sprangen bei der Durchfahrt nur die kleinen Fische zur Seite und ein paar Vögel flohen auf die nahen Bäume. Manoj, der Besitzer des Wild Brook Retreat, hat an dieser Stelle schön öfters einen Fischuhu bei der Jagd gesehen. Wir haben dessen dumpfen Rufe (uhh-uhh-uhh) jede Nacht in der Nähe unseres Zimmers gehört.



Im Tal

Nur noch einen Kilometer Fahrt das Tal hinauf und man hat das Wild Brook Retreat erreicht. Es befindet sich, wie alle Häuser und Felder, auf der rechten Seite des Tals. Der Flecken heißt Nalani, nach ihm ist das ganze Tal benannt. Direkt gegenüber, auf der anderen Talseite, beginnt das Schutzgebiet und der Dschungel. Auf Google Maps kann man gut erkennen, wie zersiedelt die rechte Seite ist. Bis hoch hinauf in die Berge ziehen sich die Terrassenfelder mit einsamen Weilern. Tagsüber sieht man immer wieder Leute von den weiter flußaufwärts gelegenen Höfen zur Jeep-Station und zurück laufen. Das Tal ist ein alter Handelsweg, aber nur für Fußgänger und Packtiere geht es am oberen Ende auch wieder hinaus. Die Menschen hier sind ziemlich verschlossen, Fremde werden erst einmal misstrauisch beäugt. Sie leben mit der Natur, denn Besuch von wilden Elefanten, des schwarzen Panthers oder von Schakalen ist normal. Das Vieh, meist Ziegen und kleine Bergkühe, werden Nachts bewacht.

Auch Vögel sind ständige Besucher, ein Grund, warum gerade hier das Retreat entstand. Man lockt sie mit allerlei blühenden Sträuchern und Bäumen an, während die Bauern der Region die Bäume eher beschneiden, um Futter für das Vieh zu ernten. So kann man im Tal eine Vielzahl von gefiederten Besuchern sehen, vom Raubvogel über Hornvogelpärchen bis hin zu kleinen Nektarvögeln. In der Dämmerung hört man Wildkatzen brüllen, der Ruf der Schwalme erschallt die ganze Nacht und der Fischuhu ruft dumpf in der Dunkelheit. Ein kleines Paradies.

Am frühen Morgen machten wir uns gemeinsam mit Manoj auf den Weg, um unsere Lieblingsvögel zu fotografieren, denn gleich 3 verschiedene Eisvogelarten leben im Tal und sind am Wasser gut zu fotografieren. Beim Spaziergang schreckten wir auch die lauten Kiebitze auf, die immer paarweise zu sehen sind. In den Bäumen am Talrand sitzen Greifvögel und in der Luft schweben Geier. Selbst wenn wenig Wasser im Fluss ist, es gibt kleine gestreifte Fische, die silbern aus dem Wasser springen. Ein gefundenes Fressen für die schillernden Eisvögel. Auch Frösche konnten wir entdecken, inmitten von Wasserkresse. Dieses Gemüse wurde im Hotel in Form von schmackhafter Suppe serviert. Für Naturliebhaber ein wunderbarer Platz, den wir nur ungern wieder verließen.



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Tempel und Flusstäler

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