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PINK CITY

Die Stadt Jaipur oder auch "The City of Victory" wurde im Jahr 1727 A.D. vom großen Herrscher Sawai Jai Singh II (etwa 1686 - 1744, es gibt aber viele Quellen mit verschiedenen Angaben) gegründet und nach ihm benannt. Im Jahre 1700 bestieg er nach dem Tod seines Vaters Bishan Singh schon im Alter von 13 Jahren den Thron der Kuchwaha-Rajputen in Ajmer. Schon in jungen Jahren beeindruckte er den Mogulherrscher Aurangzeb derart, dass dieser ihm den Titel Sawai verlieh, das bedeutet übersetzt so viel wie "Ein Viertel Mal besser als alle Zeitgenossen", eine Bezeichnung, mit der sich seitdem alle Thronfolger von Jaipur schmücken.

Jai Singh II war nicht nur ein großer Bauherr mit außerordentlicher Leidenschaft für die Symmetrie, sondern auch ein Poet und Astronom. Unter seiner Aufsicht baute der talentierte Architekt Vidyadhar seinen Traum einer perfekten neu geplanten Hauptstadt. Der Grundstein wurde am 18. November 1727 gelegt und in weniger als acht Jahren wurde die Stadt erbaut. Auch die Pläne für den City Palace und das Jantar Mantar, das größte steinerne Observatorium der Welt, gehen auf ihn zurück.

Die Stadt wurde rechteckig angelegt und in 9 Blöcke unterteilt. Eine für Indien im Grunde recht untypische Reißbrettstadt entstand, in der von der Ausrichtung über die Breite der Haupt- und Nebenstrassen bis zur Verteilung der einzelnen Kasten auf die Stadtteile jedes Detail vorab festgelegt wurde. Dies entsprach den Grundregeln, die im Shilpa Shastra, der alten indischen Abhandlung über Architektur, niedergeschrieben wurden. Errichtet auf dem alten Raster wurde die Stadt unterteilt von breiten, geraden Straßen und Alleen. Davon gehen gleichförmig die Gassen mit den Geschäften auf beiden Seiten ab. Das Ganze ist geordnet in neun rechteckige Stadtsektoren, die Chokris genannt werden, und ist umgeben von einer 6 km langen Stadtmauer. Ein zehnter Bezirk weist die islamischen System bevorzugte Struktur der verwinkelten Gassen auf, hier ist alles eng verschachtelt und das Viertel wird überwiegend von Moslems bewohnt.

Nach 43 sehr erfolgreichen Regierungsjahren des Jai Singhs blieben Auseinandersetzungen um seine Nachfolge nicht aus - mit seinen 28 Ehefrauen und vier Konkubinen hatte er viele Kinder gezeugt. Das Fürstentum versank im Chaos, die Briten gewannen später an Einfluss. Beim Aufstand von 1857 unterstützt Jaipur die Kolonialherren und gehörte seither zu den treusten Verbündeten Englands. Heute hat Jaipur weit über zwei Millionen Einwohner und ist Hauptstadt und größte Stadt im indischen Teilstaat Rajasthan.


Sehenswertes

Es gibt in Jaipur eine ganze Menge zu entdecken, wir haben bisher insgesamt vier Nächte hier verbracht und noch lange nicht alles gesehen. Es gibt eine ganze Menge Verkehr und eine Ringstraße mitten in der Stadt, auf der sich auf engstem Raum Schweine, Hunde und Kühe um die Müllhaufen zanken. Und daneben dann die Pracht des City Palace oder des nahen Amber Fort. Eine Stadt der Gegensätze, die meisten Reisenden mit wenig Zeit werden sich den Prachtbauten widmen und Jaipur wieder verlassen.

Doch in der Hauptstadt von Rajasthan sollte man sich auf jeden Fall Zeit nehmen einen Teil der Altstadt mal zu Fuß zu erkunden. Ein Gang durch die engen Basarstraßen, von lauten Verkehrswegen gesäumt, ist immer wieder ein besonderes Erlebnis.

Auf etwa der Hälfte des Weges zwischen Jaipur und Amber liegt das Wasserschloß Jal Mahal romantisch in einem See. Leider ist der See die meiste Zeit ausgetrocknet, oder er war zur Bekämpfung der Wasserpest in den letzten Jahren abgelassen, wir hatten allerdings Glück und es gab Wasser, dafür wurde das Gebäude gerade restauriert und war eingerüstet. Der Erstbesucher wird sich kaum Zeit nehmen für die beiden mächtigen Forts hoch über der Stadt. Jaigarh Fort und Nahargarh Fort werden selten von Europäern besucht, sind aber einen Abstecher wert, wie meine Seiten zum Thema eindrucksvoll zeigen.


Shopping

Jaipur ist eine Stadt mit vielen Gesichtern. Sie ist sowohl Großstadt mit modernen Bauwerken, Restaurants und riesigen Hotels in den Außenbezirken. Aber auch Industriestadt mit Metall-, Textil-, Schmuck- und chemischer Industrie, in Touristenkreisen bekannt für gute Einkaufsmöglichkeiten, vor allem im Bereich Kunsthandwerk. Gute Qualität hat ihren Preis, oft stecken mehrere Monate Arbeit in einem Teppich oder einem Marmortisch mit Einlegearbeiten. Feilschen ist auf den Märkten und auch im Laden erwünscht.

Die Händler von Jaipur zählen zu den pfiffigsten ihrer Branche und die Preise werden hier ziemlich hoch angesetzt. Gutes Handeln ist Pflicht, man zahlt sowieso meist zu viel. Am besten schaut man sich erst einmal in einem Laden mit festen Preisen um, wie dem Rajasthan Goverment Emporium an der Mirza Ismail Road. Besonders beliebt sind Textilien, die mit Holzblöcken bedruckt werden (Blockprinting). Auch die Juwelenverarbeitende Industie ist berühmt über die Grenzen der Stadt hinaus. Wer eine gut gefüllte Reisekasse hat, der kann auch in den Juwelierläden shoppen gehen. Man sollte sich aber gut auskennen, Ahnungslosigkeit ist eine Einverständnisserklärung zum übervorteilen. Mein Lieblingsladen diesbezüglich ist die Zentrale von Amprapali, sehr zenral am Panch Batti an der M.I. Road gelegen.

Auch wir landeten, auf der Suche nach Blockprinting, in einem der vielen Geschäfte in den Seitenstrassen von Jaipur, zu denen man nur mit Fahrer oder Guide gelangt. Natürlich bekommen hier beide bei einem Kauf eine Provision von ein paar Prozent. Vor dem Geschäft zeigte man uns erst einmal die Technik des Blockprinting und dann standen wir im Laden, der bis unter die Decke mit Tischdecken, Bettüberwürfen, Kisssenhüllen, Saris und Schals vollgestopft war. Für den Kauf einer Tischdecke wurden mindestens 20 Stück auseinandergefaltet und vor uns ausgebreitet. Der arme Mensch, der das alles wieder zusammenfalten muss...

Nachdem wir kräftig gehandelt hatten, beanstandeten wir die nicht vernähten Säume an der Seite. Ausserdem hatten die von uns gewünschten Kissenhüllen nur überlappende Schlitzöffnungen auf der Rückseite. Kein Problem, die Schneider, die im Hof in einem kleinen Verschlag sassen, nähten in kurzer Zeit die Säume und jeweils 3 Druckknöpfe per Hand an 6 Kissenhüllen. Während dessen wurde Michael zum Spass aller Angestellten mit einem Turban "verschönt" und anschließend verkürzten wir die Wartezeit im Hof mit dem gemeinsamen Gucken eines Hindi Films im Fernsehen. Wobei alle Gucker gleichzeitig aufsprangen, um uns ihren Platz anzubieten.

Einen anderern Laden vor den Toren der Stadt suchten wir auf, um uns nach langer Fahrt die Beine zu vertreten und unserem fahrer einen kostenlosen Tee zu gönnen. Dafür schauten wir uns dann ein paar Teppiche an, was durchaus interessant war. Tolle Teile, gekauft haben wir dann aber keinen.



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