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BELUR

Die kleine Stadt Belur liegt auf einer Höhe von rund 975 Metern im Dekkan-Hochland im Distrikt Hassan und hat etwas über 20.000 Einwohner. 220 Kilometer westlich von Bangalore und 35 Kilometer nordwestlich der Distrikthauptstadt, die ebenfalls Hassan heißt. Der nächste Flughafen ist Mangalore an der Küste, 154 Kilometer entfernt.

Die Region rundum ist sehr fruchtbar, dafür sorgt unter anderem auch der nahe Fluss namens Yagachi. Am Yagachi Dam kann man viele Wasservögel beobachten. Die besten Kaffeebohnen in Indien gedeihen in Karnataka und speziell hier im Hassan District.

Die Anfahrt vom Hampi aus war für uns mehr als mühsam, denn die Straßen in der Region sind teilweise sehr schlecht. Asphalt mit großen Schlaglöchern ist gefährlicher als Erdstraßen, dazu kommen noch einige Baustellen und zahlreiche Hindernisse wie langsame LKW´s oder Tierherden. So brauchten wir für die knapp 400 Kilometer von Hampi aus über 8 Stunden, um Belur zu erreichen. Unsere Unterkunft, das Green Pastures, lag noch einmal 8 Kilometer weiter südlich nahe einem kleinen Dorf namens Karadugoodu.

Unser Fahrer musste sich bis dorthin erst einmal durchfragen. Aber die Lage war gut gewählt, denn so konnten wir außerhalb der Stadt ruhig innerhalb einer Kaffee- und Pfefferplantage schlafen, hatten es aber nicht weit bis zu der bekanntesten Sehenswürdigkeit des Ortes: den Chennakesava Temple. Auch zum benachbarten Halebidu, wo es einen weiteren Tempel aus der gleichen Zeit zu sehen gibt, ist es nicht weit. Mehr zu den beiden Bauwerken findet Ihr auf den Einzelseiten.

Bis auf den Tempel und ein paar rudimentäre Einkaufsmöglichkeiten hat Belur noch ein paar kleinere Jain-Tempel und bunte Moscheen zu bieten, sonst gibt es für Touristen wenig zu sehen.

Richtig voll wird es hier einmal im Jahr, wenn das Hoysala Festival im Januar gefeiert wird. Ein Fest rund um einen riesigen Tempelwagen findet immer im März/April statt und lockt tausende Pilger an.

Nett war das Wohnhaus auf dem Weg zum Tempel, auf dem statt eines hässlichen Wassertanks ein Flugzeug gebaut wurde. Wahrscheinlich war der Besitzer ein Pilot oder ein Fan der Luftfahrt.

Hier ist die offizielle Webseite der Stadt: www.belurtown.gov.in



Die Hoysala-Dynastie

Belur wurde früher Velapuri genannt und erst nach der Plünderung und Zerstörung ihrer Hauptstadt Dwarasumudra (jetzt als Halebidu bekannt) durch die Sultane aus Nord-Indien wurde dieser Ort von den Hoysala als alternative Hauptstadt ausgewählt.

Die Hoysalas regierten das Dekkan Hochland und die Teile des heutigen Tamil Nadu zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert. Die Dynastie soll benannt worden sein nach den Worten Hoy und Sala. Hoy bedeutet übersetzt "Schlag" und Sala war der Name eines legendären Anführers. Er soll der Legende nach einen Löwen getöte haben, der gerade den meditierenden Guru Sudatta Muni fressen wollte. Als Dank gab ihm der heilige Mann die Macht zu herrschen. Durch diese heroische Tat wurde er zum Anführer des Stammes.

Erst waren die Hoysala-Herrscher Vasallen der Chalukyas, doch im Laufe der Zeit wurden sie mächtig und sagten sich von den Chalukyas los. Ihr berühmtester König trug den Namen Vishnuvardhana.

Der Chennakesava Tempel mitten in Belur ist eines der bemerkenswertesten Denkmäler aus der Zeit der Hoysala-Dynastie. Er wurde von König Vishnuvardhana selbst in Auftrag gegeben, um einen wichtigen militärischen Sieg über die Chalukyas im Jahre 1117 n. Chr. zu feiern.

Die beiden berühmten Tempel in Belur und Halibidu sichern bis heute die Attraktivität der beiden Orte, sie ziehen Pilger und Touristen an.

Ursprünglich bekannte sich die Dynastie zum Jainismus, trat dann zum Hinduismus über und dieser Glaubenswechsel führte zu einer beispiellosen Bautätigkeit. Quellen sprechen von 1.500 Tempeln, die in der Zeit der Hoysala-Könige an 958 verschiedenen Standorten erbaut wurden. Leider sind nur wenige davon bis heute erhalten.

Zeitweise kontrollierten die Hoysala-Herrscher ganz Süd-Karnataka. Im Jahre 1327 wurde die Hoysala-Dynastie dann von Muslimen verdrängt. Das islamische Zwischenspiel währte aber nur kurz, denn um 1336 wurde das Gebiet von den Vijayanagars (1336-1586) zurückerobert, die ihr Herrschaftszentrum in der Gegend von Hampi hatten. Danach lagen die Machtverhältnisse wieder auf Seiten des Sultanates von Delhi.

Mehr Infos unter: http://hoysala.in/ und hier: www.kamat.com.




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