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HOYSALESWARA TEMPEL

Von Belur aus sind es nur 16 Kilometer ins benachbarte Halebidu, manchmal auch Halebid oder Halebeedu geschrieben. Hier wartete ein weiterer Tempel aus der Hoysala-Zeit auf eine Besichtigung, nachdem wir am Vormittag den Chennakesava-Tempel in Belur besichtigt hatten.

Das heute etwas chaotische und geschäftige Dorf Halebidu mt seinen ca. 4.000 Einwohnern war von 12. bis ins 14. Jahrhundert die Hauptstadt des Reiches namens Dwarasumudr, die durch die Sultane aus Nord-Indien im Jahr 1326 endgültig zerstört und geplündert wurde. Danach wurde Belur, früher Velapuri genannt, als alternative Hauptstadt ausgewählt. Von Dwarasumudr sprach man danach nur noch als Halebidu, was soviel wie "alte Hauptstadt" bedeutet.

An die Hoysala-Zeit erinnern hier in Halebidu heute der Ende des 12. Jahrhunderts erbaute Hoysaleshwara-Tempel sowie der kleinere Kedareshwara-Tempel. Dann gibt es auch noch zwei Jaina-Heiligtümer, die wir aber nicht besucht haben.

Rund um den Tempel gibt es zahlreiche Stände mit Essen, Getränken und allerhand Krempel, daneben brandet der Verkehr. Unser Fahrer fand einen Parkplatz in der Nähe und durch ein kleines Türchen betritt man den Garten, der sich rund um den Tempel befindet. Auf den weiten Rasenflächen sitzen ganze Familien zum Picknick, gestutzte Hecken begrenzen die Rasenflächen. Große Bäume und Palmen spenden Schatten. Hier ist alles sehr gepflegt und das Gelände untersteht der Achaeological Survey.

Am Sockel des Tempels gibt man vor der Treppe seine Schuhe ab, der Eintritt ist frei. Westliche Besucher waren eher die Ausnahme.



Im Inneren

Die gesamte Anlage steht auf einem 1,60 Meter hohen Sockel, der eine begehbare Terrasse rund herum bildet. Der Hoysaleswara-Tempel ist ein Doppelheiligtum mit zwei parallelen, in Ost-West-Ausrichtung gebauten Shiva-Tempeln. Er ist dem tanzenden Shiva Nataraja geweiht und seiner Gemahlin Parvati, daher die Doppelanlage. Die Tempelhallen haben einen kreuzförmigen Grundriß und sind zu einer in Nord-Süd-Richtung langgezogenen Halle verschmolzen. Daher gibt es jeweils zwei Eingänge im Osten und zwei weitere, größere Eingänge an der Nord- und Südseite. Die beiden Tempelhälften sind weitgehend baugleich.

In Richtung Westen schließ sich jeweils ein sternförmiges Sanktum mit einem Linga als Kultbild an, im Osten steht in geringen Abstand vor den Türen je eine luftige Halle mit einem großen Nandi. Ihm kommt hier als Shivas Reittier eine besondere Beachtung zu. Der Stier wurde aus einem einzigen Monolithen gefertigt. Er ist zugleich auch Sinnbild der Lebensenergie, denn der Name bedeutet "der Fröhliche".

Im Inneren ist es ziemlich dunkel und meist voller Menschen, fotografieren ohne Blitz ist schwierig. Hier kann man schön gedrechselte Säulen mit Trägerfiguren an der Decke bewundern. Auf der leicht gewölbten runden Fläche in der Mitte der Halle tanzten einst die Tempeltänzerinnen, die "Gottes-Dienerinnen" oder Devadasis, zu Ehren der Gottheit.

Mehr dazu auf der sehr ausführlichen Webseite von Bernhard Peter.



Details

Die Außenseite des Tempels ist 7,50 Meter hoch und besticht durch die schon vom Besuch des Chennakesava-Tempel in Belur gewohnte Vielfalt an prachtvollen Götterdarstellungen. Der Tempel und die beiden Pavillons haben einen breiten Weg zum Umschreiten auf dem erhöhten Sockel, hier sind Kokosmatten auf der Sonnenseite ausgelegt, damit man sich nicht die nackten Füße verbrennt.

Die Zahl der Figuren geht in die Tausende und man kann sich gar nicht satt sehen daran. Im hohen Sockel sind neun Reliefbänder übereinander. Ganz unten sind die Elefanten, sie symbolisieren Stabilität und enorme Kraft und gelten als die Träger des Tempels. Als nächstes kommen die Löwen, die Mut symbolisieren, dann Pflanzenornamente, darüber Pferde, die für Geschwindigkeit stehen. Darüber folgen Episoden aus dem Ramayada, Mahabharata und Shiva-Legenden und als oberer Abschluss Wildgänse.

Es gibt kunstvoll durchbrochene Steinfenster an der Ostseite der Halle und 280 große, nebeneinander stehende Skulpturen an der Westseite und in den beiden Sanktuarien. Ich habe natürlich sehr viel mehr Bilder von den Details gemacht, als ich auf dieser Seite zeigen kann. Hier ist eine kleine Auswahl, welche die Viefalt und Detailgenauigkeit erahnen lässt. Am meisten beeindruckt hat uns der vielköpfige "Atlas", auf dessen Häuptern die ganze Welt ruhend dargestellt wurde.


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