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AJANTA CAVES 1

Die Höhlen von Ajanta standen auf unserer To-Do-Liste für das Zentrum von Indien ganz oben, denn sie wurden im Dezember 1983 zum Weltkulturerbe erklärt und sind dem entsprechend prächtig anzuschauen und mit gut ausgebauter Infrastruktur zu besuchen. Eines der vier UNESCO Weltkulturerbe unserer Reise neben Sanchi, Bhimbetka und Ellora. Und unsere ersten Höhlentempel, es sollten in den nächsten Tagen noch weitere folgen: Die Ellora Caves, die Aurangabad Caves, die Karla Caves und die Bhaja Caves sind ähnlich und doch mit eigenen Elementen. Danach war unser Bedarf an buddhistischen Höhlen erst einmal gedeckt.

Nach knapp zwei Wochen Reise durch ein sehr untouristisches Indien, oft waren wir die einzigen ausländischen Gäste, traf uns die ganze Wucht der Tourismusindustrie erstmals hier in Ajanta. Die meisten Gäste reisen aus dem 100 Kilometer entfernten Aurangabad an, wir kamen an diesem Tag aus Burhanpur in Madhya Pradesh, wo wir die Nacht im Hotel Ambar verbracht hatten.

Es gibt ein modernes Informationszentrum, das mit Geldern der UNESCO gebaut wurde. Dort parkte aber niemand, es schien geschlossen zu sein. Stattdessen gab es einen großen Parkplatz für die Fahrer und hier wurden wir abgesetzt. Auf der verlinkten UNESCO Seite gibt es auch eine detaillierte Karte der Höhlen.

Kaum hatten wir das Auto verlassen, stürmten schon die ersten auf uns zu die uns den Weg zu den Höhlen zeigen wollten. Es gibt einen Shuttlebus, den man nehmen muss, denn die Höhlen liegen ein paar Kilometer entfernt und bei der Hitze möchte auch niemand laufen. Um vom Parkplatz zu der Haltestelle zu gelangen wird man erst einmal durch eine Plaza mit verschiedenen Geschäften geleitet, deren Besitzer sich gleich auf weiße Gesichter stürzen. Sehr anhänglich beschwörten sie uns, teilweise sogar auf Deutsch und einer nannte sich sogar Hermann, doch zu ihrem Geschäft zu kommen. Da wir nicht an einem Kauf interessiert waren schüttelten wir Hermann ab, aber als wir zurück kamen erkannte er uns natürlich sofort wieder. Zu dieser Jahreszeit waren wnur wenige westlichen Touristen unterwegs. Kein Wunder, dass wir im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller fliegender Händler standen.

Tipp: Auf dem Rückweg entdeckten wir neben den Toiletten eine Lücke im Zaun. Den hatten die Fahrer entfernt, weil sie schnell vom Parkplatz zu den Toiletten kommen wollen. Wer also nicht wieder an den Geschäften vorbei möchte, der geht zu den Toiletten und schlüpft dort unbehelligt von den nervenden Verkäufern durch zum Parkplatz. Wer vorher meine Seite gelesen hat, der kann das auch gleich bei der Ankunft machen - einfach am Parkplatz rechts halten.

Es gibt wohl noch einen zweiten Parkplatz oberhalb der Höhlen, von dem aus man das Tal und die Höhleneingänge sehen kann. Von der Straße ist der Aussichtspavillon zu sehen. Von dort führt ein recht einsamer Fußweg eine gute halbe Stunde bergab, allerdings müsste man dann noch die Eintrittskarten kaufen und nach der Besichtigung bei der grossen Hitze den steilen Berg auch wieder hinauf.

An der Bushaltestelle steht man nicht lange und es kommt ein Bus. Es gibt zwei Arten: mit Klimaanlage für 30 Rupien oder ohne Klimaanlage für 15 Rupien. Kassiert wird beim Einsteigen, dabei versuchen Händler einem noch schnell Hüte, Wasser oder Prospekte zu verkaufen. Wenn der Bus voll ist oder nach einer uns unbekannten Wartezeit fährt er ab. Auf dem Hinweg hatten wir ein uraltes, stinkendes Schnauferl, das eine Menge Krach machte. Die Sitze sind eng, aber man fährt ja nur ca. 10 Minuten. Auf dem Rückweg kam gerade ein klimatisierter Bus, wesentlich angenehmer, aber ebenfalls nicht mehr der Jüngste.




Höhlenweg

Die 29 Höhlen liegen in einem steil durch den Fluss Waghora in den Fels eingeschnittenen, U-förmigen Tal. Nach der Regenzeit braust der kleine Fluss durch sieben Wasserfälle, an den steilen Felswänden findet man wie Schwalbennester zahlreiche in den Fels getriebene Klöster (Viharas) und Tempel (Chaityas), die heute über einem breiten Weg miteinander verbunden sind. Diese Höhlentempel entstanden, weil die auf Geheiß Buddhas umherziehenden Mönche in der Regenzeit eine Unterkunft brauchten.

So wurden an den Handels- und Pilgerwegen jeweils Höhlenklöster gebaut, die Baumeister trieben in den Fels nach offizieller Zählung des Archaeological Survey of India 29 große Höhlen, die bis zu 30 Meter breit, 15 Meter tief und vier Meter hoch sind. Die Bauphasen sollen etwa 30 Jahre pro Höhle ausgemacht haben. Im 5. Jahrhundert durchlief Indien eine Welle von Feindseligkeit gegen die Buddhisten und so wurden auch die Mönche aus Ajanta vertrieben. Die Höhlen gerieten danach in Vergessenheit und wurden im Laufe der Zeit vom Verwitterungsschutt der darüber liegenden Felswände verdeckt.

Der Ort ist so abgelegen, dass er bis vor zweihundert Jahren nur den Bhil bekannt war, einem in dieser Region ansässigen Volksstamm. Wiederentdeckt wurde dieser Ort dann im Jahr 1819 von einem Briten namens Major John Smith. Er verfolgte einen Tiger in den Wäldern um Aurangabad und beobachtete dabei, wie sich das Tier in eine Felsöffnung zurückzog. Das Tigerversteck entpuppte sich als ein kunstvoll in den Stein gemeißelter Felsendom, heute Höhle Nr.10, eine von dreißig weiteren Kavernen. Als der Major im Fackellicht die Wandgemälde aus Buddhas Leben sah, wurde ihm schnell klar, dass er sich als Entdecker von über tausend Jahre alten verschollenen Meisterwerken einen Namen gemacht hatte. Unter dicken Schlingpflanzen verborgene Eingänge führten zu weiteren Höhlen. Es dauerte nicht lange und sie wurden berühmt und letztlich zu einem beliebten touristischen Ausflugsziel, vor allem für einheimische Touristen aus den nahen Metropolen. Besonders an Wochenenden besuchen Heerscharen einheimischer Touristen mit Kind und Kegel in großen Gruppen die Stätte.



Rundgang

Zuerst zahlt man aber unten im Büro als Ausländer seinen Eintritt von 250 Rupien, wobei sich ständig Inder in der Schlange vordrängten um Tickets zu kaufen. Nach Drängeln und Schubsen waren wir dann als die letzten aus dem Bus am Schalter. Geöffnet ist die Anlage von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr, jeden Montag ist sie allerdings geschlossen.

Beim Ticket Office gibt es auch Toiletten, über eine Brücke am Talgrund kommt man zurück, auf dem Hinweg muss man erstmal ca. 200 steile Treppenstufen hochsteigen. Einige Träger bieten ihre Dienste an, ältere Pilger können sich auf einer Sänfte von vier Leuten hoch tragen lassen. Auch zahlreiche Führer sprechen einen hier an, wenn man kein Interesse hat lassen sie einen aber recht schnell in Ruhe. Der Besichtigungsweg beginnt oben und führt automatisch vorbei an allen Höhlen, die sind durchnummeriert. Man sollte sich vorher durchlesen, in welcher Höhle es eine besonders schöne Ausstattung zu sehen gibt, dann braucht man nicht in alle herein zu gehen, wenn die Zeit knapp ist. Denn jedes Mal muss man vor der Türe seine Schuhe ausziehen und teilweise auch etwas warten, wenn es zu voll im Inneren ist. Vor und teilweise auch in den Höhlen stehen immer Wachleute in blauer Uniform, die darauf achten dass nicht zu viele Besucher hineingehen und sich die Anwesenden auch benehmen und die Schuhe vor der Schwelle lassen.

Einige Stunden sollte man für die Besichtigung einplanen, bei unserem Besuch war es hier ziemlich voll. Die meisten Touristengruppen besuchen aber aus Zeitmangel nur die ersten Höhlen. Um die schönsten Höhlenmalereien der antiken Welt zu bewundern ist Ausdauer gefragt, außerdem sollte man gut vorbereitet hierher kommen. Durch die Lage im Tal wird es hier sehr heiß, wir hatten über 40°C und die Luft staut sich hier. Auch in den Höhlen gibt es zwar Schatten, aber keine Kühle. Wenn man die Schuhe auszieht ist der Boden heiß, die Mittagssonne brennt auf die Steine und heizt sie auf. Sonnenschutz, ausreichend Wasser und eine gute Kondition sind Voraussetzung für eine Besichtigung. Eine Taschenlampe ist auch sehr hilfreich, da manche Höhlen sehr dunkel sind. Man kann in Ajanta keine Wasserflaschen kaufen, die sollte man unbedingt mitbringen. Es gibt zwar Stellen mit Trinkwasser hier, doch das ist lokales, offenes Wasser und für empfindliche Ausländer eher nicht geeignet.

Man kann auch vor der Hälfte der Strecke abkürzen und in Höhe von Höhle Nr. 7 zurück zum Eingang gehen, was viele Besucher auch machen. Dann hat man schon einige schöne Höhlen gesehen. Auf dem Aussichtspunkt mit Pavillon hoch über der Flussschleife haben wir keinen Menschen gesehen. Da sind selbst die hitzebeständigen Inder nicht hochgeklettert. Wer am frühen Morgen hier ankommt kann an Höhle 28 anfangen und rückwärts bis zur 1 gehen, dann ist das Licht schöner. Einzelne Höhlen habe ich auf der zweiten Seite mit schönen Innenaufnahmen beschrieben.




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