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MUSSOORIE

Mussoorie liegt nahe Dehradun, der Hauptstadt von Uttarakhand, im Dehradun-District. Hoch in den steilen Ausläufern der Berge des Himalaja gelegen, ist die beliebte Hillstation auch unter dem Beinamen "Queen of the Hills" bekannt. Neben dem Hauptort gehören auch noch ein großes Militärquartier und die beiden Orte Barlowganj und Jharipani dazu. Alle Gebäude liegen über 15 Kilometer verstreut auf sehr steilen Bergrücken in gut 2.000 Metern Höhe. Schon die Anfahrt von Dehradun ist beeindruckend, denn man kann den Ort auf dem Bergrücken schon von der Ebene aus sehen. Für die wenigen Kilometer braucht man allerdings fast zwei Stunden, denn die Straße schlängelt sich in scheinbar endlosen Serpentinen die Berge hinauf, mit einigen Imbissständen am Wegrand und immer wieder schönen Ausblicken auf das Doon Valley und die Hauptstadt. Leider war es bei unserer Auffahrt recht diesig, ein Weitblick blieb uns versagt. Ist man oben angekommen, hat man normalerweise auch einen ersten Blick auf die schneebedeckten Himalayaberge. Leider war die Luft die ganzen drei Tage während unseres Aufenthaltes sehr dunstig und nur einmal, ganz früh am Morgen, konnten wir die Schneeriesen am Horizont erahnen. Bei klarem Wetter, normalerweise sollte das auch im März sein, ist die Aussicht bestimmt wunderbar.

Die Gründung des Ortes geht zurück auf Captain Young, einem jungen und abenteuerlustigen Offizier der Britischen Armee. Er kam 1825 hierher und errichtete, natürlich, erst einmal eine Jagdresidenz. Der Name des Ortes enstand aus dem Hindiwort Mansur (corinna nepalensis), einer Aster, die in der Umgebung wächst und die Einheimischen nennen ihn heute meist auch Mansuri und vermeiden die anglisierende Schreibweise.

Da Mussoorie recht nah an Delhi liegt, es sind nur 278 Kilometer bis hierher, ist der Ort ein beliebtes Ausflugsziel fürs Wochenende. Die Inder der Mittelschicht kommen gerne aus dem heißen Tiefland, um hier ein paar Tage die frische Luft zu genießen. Zur Hochsaison, im Sommer, ist hier alles voll und ausgebucht. Wir hatten Glück, denn im März war noch Vorsaison und es war für indische Verhältnisse relativ ruhig. In Mussoorie ist die Hauptsaison von April bis Juli, aber gerade die etwas kühlere und bis zu 50 Prozent günstigere Nebensaison bietet Ruhe und frische Luft ohne Menschenmassen. Beliebt ist der Ort auch bei Hochzeitsreisenden, für indische Verhältnisse ist es hier auch sehr romantisch. Trekkingtouristen finden hier ebenfalls einen guten Ausgangspunkt für Touren in das Innere von Garhwal. Viele Ausländer sieht man nicht in Mussoorie, in den drei Tagen sahen wir nur zwei westliche Pärchen und ein paar Backpacker im Internetcafé. Unser Guide suchte uns an einem Abend im Ort, um uns eine Änderung für den nächsten Morgen mitzuteilen, und er fand uns dann durch Rundfragen in einem kleinen Restaurant sitzend. In Mussoorie ist man unter Indern und fällt auf wie ein bunter Hund.



Schulen und mehr

Die beiden Hauptsehenswürdigkeiten in Mussoorie sind der Aussichtspunkt auf dem Gun Hill, der Camel's Back Walk und die Hauptstrasse namens The Mall. Über diese habe ich eigene Seiten mit Bildern geschrieben, bitte den Links folgen. Doch Mussoorie hat noch viel mehr zu bieten, es ist vor allem für seine alten chrislichen Kirchen und seine Schulen bekannt.

Im April 1959, nachdem die Chinesen Tibet besetzt hatten, kam der Dalai Lama nach Mussoorie und etablierte hier die Exilregierung. Später zog man um nach Dharamsala in Himachal Pradesh, aber die erste tibetische Schule wurde 1960 hier in Mussoorie gegründet und 1960 auch der erste Tempel erbaut. Die heute ca. 5.000 Tibeter von Mussoorie siedeln meist in Happy Valley, westlich von Library Point. Während unseres Aufenthalts im März 2008 fand gerade ein öffentlicher Hungerstreik gegen die Politik der chinesischen Regierung statt.

Es gibt berühmte und beliebte Schulen im Ort wie Wynberg-Allen, Guru Nanak Fifth Centenary, Musoorie International, Tibetan Homes oder die Woodstock School. Architektonisch am beeindruckensten ist das 1853 gegründete St.George's College, ein Prachtbau auf 1,6 km² Grundstück.

In Mussoorie gibt es so viele Hotels und Unterkünfte, man kann sie kaum zählen. Die meisten sind recht einfach und zur Hauptsaison hat man hier große Probleme, die Menschenmassen und die Müllberge unter Kontrolle zu bekommen. Dann wächst die ständige Bevölkerung von ca. 28.000 Menschen um ein Vielfaches. Alle Besucher wollen essen und unterhalten werden, daher gibt es in Mussoorie eine fast ebenso unüberschaubare Vielzahl an Restaurants und Attraktivitäten. Der berühmte Mussoorie Lake ist ein Picknickplatz, erbaut vom City Board & Mussoorie Dehradun Development Authority. Er liegt ein wenig unterhalb des Ortes und wir haben auf eine Besichtigung verzichtet. Es handelt sich um einen kleinen, künstlichen See, auf dem man mit bunten Tretbötchen fahren kann. Für indische Familien eine Attraktion, für uns eher nicht... An der Mall hat ganz neu ein Aquarium eröffnet und die nahen Kempty Falls locken zum Baden und ebenfalls mit Tretbooten auf einem kleinen Teich.

Wir haben Mussoorie als sehr sauber empfunden, mit allen Attributen eines Erholungsortes, ähnlich unseren Seebädern. Der Ort hat ein besonderes Flair, eine Mischung aus indischen Touristen, tibetanischen Flüchtlingen und britischer Konlonialarchitektur. Es gibt überall Bänke zum Ausruhen, Pavillions mit Schatten und Weitblick, eine Seibahn und Fotostände, an denen man sich mit traditioneller Kleidung ablichten lassen kann. Schilder weisen darauf hin, den Ort sauber zu halten und es gibt sogar überall Papierkörbe, die täglich geleert werden. Ein Geheimnis des Erfolges: ein großer Teil der Altstadt ist Fußgängerzone, bzw. zumindest für Autos, Busse und LKW gesperrt, und viele Motorroller fahren hier auch nicht. Hier muß man höschtens vor einer Fahrradrikscha an die Seite treten, ganz selten fährt ein Auto eines Anliegers vorbei. Das fast völlige Fehlen des Verkehrs oberhalb von Library Point und Busbahnhof bringt eine für indische Verhältnisse ungewöhnliche und faszinierende Ruhe in die Bergwelt.



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Mussoorie

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