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LALLGARH PALACE

Rao Pikaji, ein nachgeborener und nicht erbberechtigter Sohn des Herrschers von Jodhpur, gründete im Jahre 1488 die am Rande der Wüste Thar gelegene Stadt Bikaner. Der Ort hat außer dem Stadtpalast Junagarh Fort, einer Kamelfarm und viel Militärpräsenz nicht sehr viel für Touristen zu bieten. Aber mitten in der Stadt befindet sich ein altehrwürdiges Hotel aus rotem Sandstein aus dem Jahr 1896, erbaut von Maharaja Gangha Singh (1887-1943) zum Andenken an seinen Vater, Maharaja Lall Singh. Gangha Singh ist eine historische Persönlichkeit, denn er war als General der britischen Armee der einzige Inder, der zum Ende des Ersten Weltkrieges den Versailler Vertrag mit unterzeichnete. Der Stilmix aus Kolonialarchitektur, muslimischer und rajputischer Kunst nennt sich wohl offiziell indio-sarazenische Architektur und wurde von Sir Swinton Jacob als Wohnpalast entworfen und erst später in ein Hotel umgewandet.

Der Empfang ist recht professionell, wir wurden gleich mit einem Kranz aus organen Blüten behängt. Der Tüsteher ist eine Zierde seines Standes mit riesigem Schnauzbart und schnell wurden wir und unsere Koffer auf das Zimmer gebracht. Dafür muss man im Lallgarh Palace eine ganze Menge laufen, denn das beeindruckende Gebäude ist riesig. Im Komplex befindet sich auch ein kleines Museum und in den diversen Sälen wird gerne mit großen Gesellschaften gefeiert.

Im Garten vor dem Haupteingang wurde bei unserer Ankunft gerade für eine Hochzeit dekoriert und Bühne und Sitzgelegenheiten aufgestellt. Da indische Hochzeiten sehr laut sind, fürchteten wir schon das Schlimmste. Aber es war ganz interessant, am Abend mal über die Hecke zu schauen um einen Blick auf die Brautleute zu erhaschen, im weit entfernten Zimmer auf der anderen Seite der Anlage bekamen wir von dem Lärm nur wenig mit.

Die Flure im Palast sind offen, breit und hoch, an den Wänden hängt eine beeindruckende Sammlung von Familienportraits und alte Schwarz-Weiß Fotografien aus den 40er Jahren. Ein Familienmitglied namens Dr. Khani war wohl ein guter Fotograf. Daneben gibt es einige echte Tiger- und Leopardenfelle und eine gemütliche Bar in der ebenfalls Jagdszenen und Trophäen zu bewundern sind. Dort findet man auch ein riesiges Reiterstandbild und gemütliche, karierte Sessel.

Im Innenhof des Gebäudes findet man das Museum und ein Garten. Darin vier kreuzförmig angelegte Brunnen mit Fontänen, aber ohne Wasser und im Zentrum eine große Terrasse aus weißem Marmor und Sitzbänken. Im Garten rund um das Gebäude gibt es sogar einen Jopggingpfad und man kann Tennis oder Croquet spielen.

Das Hotelpersonal ist freundlich und bewegt sich auffallend unauffällig. Sehr beeindruckend ist auch das Hallenbad mit anschließenendem Massageraum und riesigen Säulen vor bunten Glasfenstern.


Lage

Lallgarh Palace liegt mitten etwas abseits des Zentrums in Bikaner, umgeben von grünen Rasenflächen. In der ariden Umgebung eine Wohltat für die Augen. Für die meisten Reisenden ist Bikaner nur eine Zwischenstation auf dem Weg vom 494 km entfernten Delhi oder der nur 250 km entfernten Shekhavati Region, um dann meist am nächsten Tag weitere 320 km durch die Wüste zu fahren, nach Jaisalmer. Auch wir kamen am Nachmittag nach einer recht langweiligen Fahrt aus Jaisalmer und fuhren am nächsten Tag weiter nach Mandawa. Jaipur erreicht man von Bikaner aus nach 330 km Fahrt, Ajmer ist 280 km und Jodhpur 250 km entfernt.


Zimmer

Das Hotel verfügt über 48 Standard und Superior-Zimmer. Wir bekamen Zimmer Nummer 125, ein riesiger Raum in dem sich selbst der lange Michael klein vorkam. Die Schlafecke kann vom Wohnbereich mit einem sehr langen Vorhang getrennt werden, vor dem gemütlichen Bett steht ein Fernseher, der aber leider nur ein einziges Programm empfangen konnte. Große Türen führen hinaus in den Garten, der auf unserer Seite er Anlage aber nur ein schmaler Grünstreifen war. Tauben nutzen die Balustrade über der schon lange nicht mehr benutzten Tür als Schlafplatz, von einem Zugang zum Garten kann man also nicht sprechen.

Neben einer gemütlichen Sitzecke mit etwas durchgesessenem Sofa und Sesseln gibt es noch jede Menge Stauraum in Form von Schränken und einen Schreibtisch. Sogar eine Minibar steht hier zur Verfügung. Die indische Limonade namens Limca war allerdings mehr als geöhnungsbedürftig. Beeindruckend ist auch der Kamin, den wir allerdings nicht brauchten.

Besonders gut hat uns der prächtige Marmorfußboden gefallen, in der Mitte aus grünem und am Rand aus hellem Stein. Auch das Bad ist großzügig geschnitten, mit Kacheln und bunter Anschlussborde und ebenfalls mit viel Marmor ausgestattet. Alles sehr nobel und stilecht aus dem Anfang des 20.Jahrhunderts.

Frühstück

Das Frühstück wird im Lallgarh Palace im stilvollen Frühstücksraum eingenommen, der natürlich ebenfalls hohe Decken besitzt und Historisches an den Wänden hängen hat - dafür aber ganz innenliegend ohne Fenster. Es gibt ein Buffet mit dem überall üblichen warmen und kalten Angebot und die Kellner bringen Kaffee oder Tee an die Tische. Butter und Marmelade befindet sich schon auf den Tischen. Ziemlich üppig, wenn auch nichts Besonderes, einfach nur ein typisch indisches Frühstückbuffet. Die Omletts werden hier nur vorgefertigt warmgehalten und die harten Eier waren ziemlich blau.

Die Mitglieder diverser kleinerer Reisegruppen kamen und gingen ständig, was das Ganze ein wenig ungemütlich machte. Daher gingen wir nach Beendigung des Frühstücks direkt zurück zum Zimmer um zu packen und weiter in Richtung Shekhavati zu fahren.

Essen

Am Abend gibt es in einem der Innenhöfe vor dem Abendessen eine Tanzvorstellung. Diese war sehr gut, die Tänzerin nebst Musikern gehörte eindeutig zu den Könnern in der Branche. Leider waren nur wenige Gäste anwesend um die Vorführung zu genießen.

Ein aufmerksamer Kellner platzierte uns bei Ankunft gleich an einen riesigen Tisch für 5 Personen, hier im Außenbereich gab es insgesamt nur ca. 6 Tische. Man nimmt auf lindgrünen Rattanstühlen Platz. So mussten wir nicht im oben erwähnten Speisesaal essen und konnten vor dem Essen noch der Tänzerin zuschauen und einen Gin genießen.

Die Karte wies die üblichen indischen und einige europäische Gerichte auf. Wir bestellte uns jeder ein vegetarisches Thali, in hochpreisigen Restaurants immer die beste Wahl bezüglich Preis und Leistung. Dazu tranken wir das übliche Bierchen, hier wurde es zum ersten Mal mit sagenhaften 200 Rupien berechnet.

Unterm Strich kostete das Essen mit Gin und Bier happige 1.594 Rupien, war dafür aber wohlschmeckend und reichlich.

Fazit

Beeindruckende Unterkunft mit Grand Hotel Atmosphäre für eine Übernachtung am Rande der Wüste.

Im November 2007 waren wir für 1 Nacht hier.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite vom Lallgarh Palace.

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Lallgarh Palace

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