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NEEMRANA FORT

Direkt nach der Landung in Delhi am frühen Morgen, nach einem Nachtflug ohne viel Schlaf, fuhren wir zu unserem ersten Hotel: Neemrana Fort Palace. Dort kamen wir natürlich aufgrund der Nähe zu Delhi schon gegen Mittag an und mussten uns leider noch ein wenig gedulden, bis unser Zimmer bereit war. Im schattigen Hof auf den Korbsesseln wartend fielen uns beinahe die Augen zu. Erst später bei unserem Erkundungsgang entdeckten wir den wunderschönen Pool mit Sonnenliegen, auf denen wir gut ein Mittagsschläfchen hätten halten können. Leider machte uns niemand darauf aufmerksam.

Der Palast wurde im Jahr 1464 erbaut und 1947 verließ der Raja Rajdeo seine Residenz, die danach langsam verfiel. Im Jahr 1986 wurden die jetzigen Besitzer auf das Anwesen aufmerksam und begannen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Handwerkern langsam mit der Restaurierung des Gebäudes. Insgesamt besitzt die Neemrana-Gruppe 13 Hotels in Indien, deren Bausubstanz über einen Zeitraum von über 700 Jahren errichtet wurde.

Hier in Rajasthan gibt es noch das Kesroli Hill Fort, zu dem wir eigentlich wollten. Leider war es ausgebucht. In Neemrana entstanden auf 10 ha Land nach und nach ein schöner Garten, hübsche Innenhöfe und Dachterrassen, viele unterschiedliche Zimmer und die öffentlichen Räumlichkeiten. Ein echter Knaller ist der wunderschöne Pool im neu erbauten Flügel. Ein wenig unterhalb befindet sich sogar ein Amphitheater für Aufführungen und weiter oben am Hang wurde 2007 gerade weiter angebaut.

Das gesamte Hotel zieht sich über mehr als 10 Etagen den Hang hinauf, gut zu Fuß sollte man hier schon sein. Wer möchte, kann auch eine Wanderung zu den Türmen oben auf dem Berg machen. Von der ursprünglichen Bausubstanz her zählt Neemrana zu den ältesten Heritage Hotels in Indien, aber vieles wurde sorgfältig auf modernen Standard erweitert. Ein Highlight ist der Stufenbrunnen, 11 Stockwerke unter der Erde, der im 16. Jahrhundert für militärische Zwecke und für die Wasserversorgung der Dorfbevölkerung erbaut wurde. Er ist auf Anfrage mit einem Führer zu besichtigen. An der Rezeption kann man sich auch einen Audio Guide gegen eine Gebühr leihen und die einzelnen sehenswerten Stellen des Hotels damit abgehen. Für den Rundgang braucht man eine gute halbe Stunde.

Eine nette Auswahl an Souvenirs bietet der hoteleigene Shop, der sich links hinter dem Eingangstor befindet. Dort findet man auch Schmuck meiner Lieblingsmarke Amrapali, den es auch im Khimsar Fort gibt und andere schöne Silbersachen.

Es war ein Genuß, am späten Nachmittag auf der Terrasse über der Bar mit Tee-Ausschank zu sitzen und die Aussicht auf das Dorf und auf die Ebene zu geniessen. Den Geräuscher der Orte bei Sonnenuntergang von einem erhobenen Standplatz aus zu lauschen ist für uns rajasthanische Romantik pur. Die Kellner waren hier richtig auf Zack, sie kamen öfter mal auf den Terrassen vorbei und brachten Getränke auf Wunsch. Ansonsten war der Service eher Mittelmaß, besonders bei der Begrüssung an der Rezeption könnte noch einiges verbessert werden. Wenn man danach fragt: Es gibt eine Tipping-Box für alle Angestellten in einer Schublade, darüber wird mit Betrag und Datum sogar Buch geführt.


Lage

Das Neemrana Fort liegt nur 122 km von Delhi entfernt am Delhi-Jaipur Highway im District Alwar und nur 100 km vom International Airport. Somit eignet sich Neemrana sehr gut für die erste oder letzte Übernachtung außerhalb der Millionenstadt und das Hotel ist auch bei den reichen Indern aus den umliegenden Metropolen sehr beliebt. Ungefähr die Hälfte der Gäste waren Einheimische, besonders beliebt sind natürlich die Wochenenden und die Feiertage. Wir hatten Glück und das Publikum im Hotel war bunt gemischt, es gab an diesem Tag keine großen Reisegruppen.

Der Ort Neemrana ist ein typisches kleines Dorf, nur ein bisschen staubiger und schmutziger als viele andere. Dahinter befindet sich ein weitflächiges Industriegebiet, die Nähe zur Großstadt lässt die Immobilienpreise steigen und überall wird neu gebaut. In beiden Teilen des Ortes gibt es leider nicht Besonders viel zu sehen. Die letzte Seitenstraße zum Hotel hin war 2007 in einem erbärmlichen Zustand. Doch wenn man dann den Eingang zum Fort erreicht hat, befindet man sich direkt in einer anderen Welt. Die Anlage mit der Landeskategorie 5 Sterne liegt als Terrassenbau vielstöckig am Hang der Aravalli Berge, umgeben von lichtem Wald, in dem Schweine, Pfauen, viele Vögel und Affen leben. Im Inneren ist es ruhig und idyllisch.

Zimmer

Die 40 Zimmer des Hotels sind alle unterschiedlich und recht liebevoll eingerichtet, meist in einem Mix aus Kolonialstil und traditioneller indischer Einrichtung. Viele Zimmer haben einen kleinen Balkon oder eine Terrasse, die Preise sind sehr gestaffelt. Auch wer die kleineren Räume bewohnt, sollte sich vom Personal die Luxussuiten wie Deva Mahal oder Chandra Mahal zeigen lassen. Am besten am Morgen, wenn die Gäste abgereist sind.

Unser Zimmer, welches wir nach einiger Warterei dann endlich beziehen konnten, befand sich auf Eben 8, schräg über dem Restaurantbereich. Es hieß Chini Mahal, was so viel wie Porzellanpalast bedeutet. Es gab ein großes Doppelbett und der Raum war hauptsächlich in freundlichen Blau- und Türkistönen gestrichen. Passend dazu gab es natürlich auch Porzellanteile mit blauem Muster. Raffiniert war ein Teil der historischen, nicht gestrichenen Wand über dem Bett, welche man einfach eingerahmt und somit hinter Glas gepackt hatte.

Einen Balkon mit Aussicht hatte das Zimmer nicht, dafür aber eine gepolsterte Fensternische. Es war zwar recht klein, wirkte aber gemütlich und war für eine Nacht mehr als zufrieden stellend. Klimaanlage, Ventilator und ein Schreibtisch sind hier Standard in den Zimmern.

Im Bad gab es heißes Wasser vom eigenen Geyser und eine nette Nische mit Figuren in der Wand, die von hinten beleuchtet wurden. Weisse Holzmöbel sorgten hier für genügend Ablagefläche.


Frühstück

Wie erhofft konnten wir in Neemrana das Frühstück im Garten einnehmen. Es gab natürlich auch einen Frühstücksraum mit Air Condition, aber wenn man sich das Essen drinnen holte konnte man an den blauen Tischen auf dem Rasen Platz nehmen, oder auf einer Steinbank mit langen Kissen direkt an der Mauer mit Blick ins Tal. Die Luft war dunstig am Morgen, besonders hier am Rande von Delhi leidet das Land unter chronischer Luftverschmutzung, gerade im Winter, wenn noch vielerorts mit offenen Feuern geheizt wird. Beim Frühstück konnten wir die kleinen frechen Streifenhörnchen und diverse Vögeln beobachten.

Das Angebot am Frühstücksbuffet war gut, nicht besonders üppig, aber für uns fehlte nichts. Es gab sogar Käse zum Frühstück, ein Luxus, den wir so schnell nicht mehr genießen sollten. Die Kellner hielten die Türe zum Saal auf und brachten Kaffee, Chai und Tee nach Wunsch.


Essen

Das Abendessen im Neemrana Fort Palace war ein Highlight. Zwar gab es hier nur Buffet, was von uns nicht immer als optimal angesehen wird. Hier war es zzudem sehr teuer, nämlich 700 Rupien plus Tax, aber dafür auch sehr gut. Dazu kam die sehr romantische Dekoration. Zuerst begab man sich an die Bar am anderen Ende der Anlage, dort spielten gegen 19 Uhr rajasthanische Musiker zu Unterhaltung. Vor dem Restaurantbereich wurden die Tische im Freien nett gedeckt, idyllisch beleuchtet mit Kerzen und Lichterketten an den Wänden und in den Bäumen. Dort sass man dann auf blauen Stühlen rund um einen Seerosenteich, der natürlich auch iluminiert war.

Am Buffet im offenen Restaurantbereich gab es hauptsächlich indisches Essen, dazu einige europäisch orientierte Gerichte wie Nudeln, Gemüseauflauf oder Dessert. Alles war sehr lecker, man wusste gar nicht, was man zuerst nehmen sollte. Angefangen haben wir bei den aussergewöhnlichen Salaten als Vorspeise. Auch die Fleischgerichte waren vorzüglich, hier gab es soagr Lammcurry ohne einen einzigen Knochen. Ein wenig Platz lassen mussten wir uns auch für die Nachspeisen, die in kleine Porzellantöpfchen abgefüllt waren. Dazu gab es noch Obst, süsse Kuchen und Torten.

Fazit

Ein schönes Ambiente zum Erhohlen vom Jetlag, ein guter Zwischenstopp auf der Reise von Delhi nach Jaipur, wenn man es gemütlich angehen will. Der Poolbereich ist auch sehr verführerisch.

Im November 2007 waren wir für 1 Nacht hier.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite vom Neemrana Fort.

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