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AM MAUSOLEUM

Wir kamen am Nachmittag in Agra an und fuhren direkt zum Taj Mahal. Bis circa zwei Kilometer vor den Eingang konnten wir mit dem Auto fahren, dann wurde, zum Schutz des Grabmals, in ständig pendelnde Elektrobusse umgestiegen. Der Bus brachte uns bis fast vor den Haupteingang. Hier kaufte unser Guide die Eintrittskarten am Schalter, bei dem Gesamtpreis unserer Reise war der Eintritt schon enthalten. An der Kasse gibt es dann auch noch nach einiger Diskussion zwischen den Guides für jeden einen halben Liter Wasser in Plastikflasche. Nicht sehr umweltfreundlich, aber die Mitnahme von eigenen Flüssigkeiten ist Besuchern nicht mehr erlaubt.

Die Eintrittspreise sind direkt abhängig vom Sonnenstand und die verschiedenen Reiseführer kommen gar nicht nach, so oft wird hier wohl der Preis geändert. Wir haben an der Kasse ein Schild fotografiert, auf dem stand: "Foreign Visitors 5 US$ and Toll Tax 500 Rs or 750 Rs". Wir persönlich haben nicht gesehen, daß es zum Sonnenauf- und Untergang einen höheren Preis gab. Einige behaupten, Freitags sei der Eintritt frei, weil der Freitag ja ein islamischer Feiertag ist. Andere Quellen besagen, Freitags wäre geschlossen, oder sogar Montags und Freitags. So liest man überall etwas anderes, schriftliche Beweise für eine der Thesen dafür sahen wir vor Ort leider nicht. So kann ich nur wilde Spekulationen weitergeben, aber: Der Fahrer und der Guide werden es genau wissen.

Über zwei Jahrzehnte lang wurde das Taj Mahal nachts geschlossen. Im Jahr 2004 hob der Oberste Gerichtshof Indiens ein Besuchsverbot auf, das 1984 aus Angst vor Anschlägen erlassen worden war. Der Zugang unterliegt allerdings strengen Regeln: Nur fünf Nächte im Monat jeweils um den Vollmond herum wird geöffnet. Am Freitag bleibt nachts geschlossen. Um einen Massenansturm zu verhindern, wird außerdem die Zahl der Besucher auf 400 Personen pro Nacht in Gruppen á 50 Personen begrenzt, die hintereinander eingelassen werden. Und dann dürfen sie das Bauwerk auch nur von einer Plattform aus in der Zeit zwischen 20:30 Uhr bis 24:30 Uhr bewundern. Die Tickets können nur einen Tag im Voraus gebucht werden, in der Zeit zwischen 10:00 und 18:00 Uhr im Office unter Telefonnummer: 0562 - 222 72 61, 222 7263. Sie kosten 510 Rupien für Inder und 750 Rupien für Ausländer und werden auf den Namen ausgestellt. Somit sind diese Tickets nicht übertragbar und der nächtliche Besuch erfordert eine sorgfältige Planung.


Sicherheit

Wir wussten schon im Vorfeld, das viele Dinge in der Anlage verboten waren: Stativ, Messer, Essen, Flaggen, Malutensilien, Mobiltelfone, Streichhölzer und Feuerzeuge, Alkohol und natürlich Schusswaffen und Sprengstoff. Daraufhin hatten wir unseren Fotorucksack im Auto schon gelehrt.

Am Eingang muss man dann noch eine genaue Leibesvisitation über sich ergehen lassen. Wegen eingegangener Bombendrohungen haben die indischen Behörden die Sicherheitsvorkehrungen im Jahr 2006 sehr verschärft. Das Gelände des Taj Mahal kann nur noch durch Sicherheitsschleusen betreten werden und in weiten Umkreis wurde ein Flugverbot erlassen. Der Einlass erinnerte stark an die Prozeduren die man an Flughäfen über sich ergehen lassen muss.

Die Sicherheitskontrolle ging dann jedoch recht schleppend, denn Frauen und Männer mussten sich getrennt in zwei Reihen anstellen. Michael ging mit unserem dicken Fotorucksack und es wurde trotz unserer vorherigen Sorgfalt bei der professionellen und gründlichen Suche doch noch etwas Verbotenes gefunden: Eine kleine LED Taschenlampe und eine Packung Kaugummi. Die musste an einem speziellen Schalter abgegeben werden und konnte erst beim Verlassen wieder ausgelöst werden. Dies ist kostenlos, aber zu diskutieren, warum man keine Taschenlampe mitnehmen darf, ist aussichtslos. Das Wegbringen des verbotenen Gegenstands übernahm unser Guide und Michael war schnell durch die Kontrollen. Ganz im Gegensatz zu den Damen, die in der benachbarten Schlange warteten. Ich hatte eine Gruppe Inderinnen in Saris mit Riesentaschen vor mir, die genau untersucht wurden. Das dauerte alles ziemlich lange und die Schlange wurde immer länger, während nebenan neu hinzugekommene Männer schnell abgefertigt wurden. Trotzdem durften wir uns nicht gemischt in die Schlange stellen, weil es für die Untersuchung bei den Frauen einen Sichtschutz gab, und so dauerte es eine gute Viertelstunde länger, bis auch ich endlich im Inneren ankam. Dabei hatte ich nur die Einrittskarte und die Flasche Wasser in der Hand. Das Handgepäck wird durchsucht, das Befummeln gehört genauso dazu wie der endgültige Einlass durch einen Metalldetektor.


Im Garten

Nach der etwas nervigen Prozedur gingen wir dann durch den Vorhof zum Haupttor und sahen zum ersten Mal das erhabene Gebäude mit den davor liegenden Wasserbecken durch den Toreingang. Die besten Bilder macht man, wenn man direkt durch das Tor tritt und das Gebäude in etwa 200 Meter Entfernung vor einem steht. Noch strahlte der Marmor weiß, doch im Laufe unseres Besuchs verschwand die Sonne immer mehr und das Licht wurde zunehmend golden.

Im Garten waren Menschenmassen unterwegs und überall ließen sich Paare und Gruppen mit dem Taj Mahal im Hintergrund fotografieren. Es gab sogar Fotografen, die herumliefen und ihre Dienste anboten. Gegen Geld fotografierten sie die Besucher mit deren eigener Kamera. Ein bunt gemischtes Volk aus Indern, Reisegruppen aus aller Welt und Einzelreisenden mit Privatführer war anwesend, unmöglich, ein Bild zu machen, ohne Menschenmassen im Vordergrund. Die in der Mittes des Wasergrabens plazierte Marmorplattform mit diversen Bänken ist der belibeste Aussichts- und Fotografierstandort. Für das berühmte Bild der verstorbenen Prinzessin Diana, die hier ganz alleine auf einer Marmorbank saß, wurde das Gelände natürlich extra abgesperrt.

Das satte Grün des Gartens bildet einen gelungenen Kontrast zum Weiß des Taj und dem langsam nachlassenden Blau des Himmels. Der gepflegte grüne Rasen lädt zum Verweilen ein. Es ist eine Freude, den Blick auf das Taj Mahal trotz der zahlreichen Besucher von hier aus zu genießen. Da wir mit einem eigenen Führer unterwegs waren blieben wir von selbsternannten "Tour-Guides" verschont. Hier wird man oft von einem "Studenten" oder "Fotografen" angequatscht, der zeigen möchte, von wo aus man die besten Aufnahmen machen kann. Die Guides zeigten auch, von wo aus man die "Diamanten" im Marmor blitzen sieht. Wir bekamen das zufällig mit und tatsächlich, von bestimmten Positionen aus blinkte es ein wenig, wenn auch nur mit Teleobjektiv zu fotografieren. Allerdings sind es keine Diamanten, sondern nur Spiegelungen.

Ausserdem konnten wir noch beobachten, wie einer der Guides mit der Kamera unter eine Marmorbank kroch. Von dort kann man das Taj mit einem Rahmen fotografieren, auf dem rechten Bild im Licht nach Sonnenuntergang zu sehen. Ich bin dann geschwind auch darunter gekrochen, aber entweder liefen dauernd Leute davor herum oder das Ergebnis wurde schief. Die Position war so furchtbar unbequem und Bandscheiben schädigend, dass ich nach einer Weile aufgab. Ist aber ein "geheimer" Tipp! ;-)




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