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ALLGEMEINES

Der Höhepunkt einer Reise in den Norden von Namibia ist mit Sicherheit der Etosha National Park, vor allem wenn man sich für die vielfältige Tierwelt interessiert. Wie lange man sich in dem 22.275 km² großen Naturschutzgebiet aufhalten sollte, darüber sind die Meinungen natürlich geteilt. Hier bewegt man sich immerhin in einem der größten Schutzgebiete der Welt, etwa so groß wie Hessen oder halb so groß wie die Schweiz.

Wir waren insgesamt 3 Tage innerhalb der Parkgrenzen unterwegs, was für uns das absolute Minimum war. Mehr Tage wären besser gewesen, weniger lohnen sich kaum. Dafür ist man zu langsam unterwegs und die Wegstrecken sind zu lang.

Der Name Etosha bedeutet in der Sprache Oshivambo so viel wie "Großer weißer Platz". Dies bezieht sich auf die 5.000 km² große Etosha-Salzpfanne, welche sich bis an den Horizont erstreckt und über der die Hitze Afrikas flirrt. In den Sommermonaten soll die Oberflächentemperatur auf der Salzkruste auf 50-60°C steigen. Wenn man sich Aufnahmen aus dem All anschaut - siehe unten Google Maps - dann kann man die ganze Dimension erst so richtig ermessen.

In der Sprache der Buschleute heißt der Platz "See der Tränen" und der Name ist verknüpft mit folgender Legende: Einst kamen Fremde in das Land und sie wurden von Jägern umzingelt. Diese brachten alle Männer und Kinder um, ließen jedoch die Frauen wieder frei. Eine junge Mutter wiegte ihr totes Kind in den Armen und weinte dabei so bitterlich, dass ihre Tränen einen großen See bildeten. Als die Sonne den See ausgetrocknet hatte, war der Boden mit Salz bedeckt. Dies war der Ursprung der Etosha Pfanne - ein See von den Tränen einer Mutter.



Geschichte

Die ersten Europäer waren die beiden Afrikaforscher Charles John Andersson und Francis Galton, ein Vetter von Charles Darwin, die im Jahr 1851 die Pfanne erreichten. Am 22. März 1907 erklärte der deutsche Gouverneur Friedrich von Lindequist, das Game Reserve No.2 mit einer Größe von 99.526 km² zum Naturschutzgebiet. Der ehemals reiche Wildbestand war durch Wilderei und bedenkenlose Großwildjagd fast ausgerottet und die Fleischversorgung der Bevölkerung dadurch ernsthaft gefährdet. Elefanten gab es bereits seit 1880 nicht mehr in der Region, sie kehrten erst in den 50er Jahren zurück. Wo einst riesige Antilopenherden weideten, herrschte damals Leere.

Durch die Schutzmaßnahmen erholten sich die Wildbestände zwar langsam wieder, aber die einheimischen Stämme und die weißen Siedler wollten wieder mehr Land nutzen. So wurde das Schutzgebiet schon ab 1928 stetig wieder verkleinert. Ab 1947 begann dann die weitere Reduzierung der Parkfläche durch die Homelandpolitik der Südafrikaner. Im Odendaal-Plan zum Gründung von Homelands Anfang der 1970er Jahre wurden Etosha dann die neuen Grenzen zugewiesen. Seitdem standen nur noch rund 22.275 km² unter Naturschutz, rund ein Viertel der Fläche von 1907 und künstliche politische Grenzen zerschnitten intakte Ökosysteme. Da man jedoch schnell feststellte, dass der Park für die Migration der Tiere zu klein geworden war, fügte man das Gebiet zwischen dem Ugab und dem Hoanib bis hin zur Skelettküste wieder hinzu.

Es sind heute Bestrebungen im Gange, die Naturschutzgebiete im südlichen Afrika wieder auszuweiten oder sogar länderübergreifend miteinander zu verbinden. So genannte Peace Parks entstehen, in denen Zäune eingerissen werden und die Tiere frei umherwandern können. Als erste Schutzgebiete wurden am 12. Mai 2000 der südafrikanische Kalahari Gemsbok National Park mit dem Gemsbok National Park in Botswana zum Kgalagadi Transfrontier Park vereint. Weiter Beispiele in der Region sind der Great Limpopo Transfrontier Park (Mosambik, Simbabwe und Südafrika - 35.800 km²) , der |Ai-|Ais/Richtersveld Transfrontier National Park (Namibia, Südafrika - 5.806 km²), das Maloti-Drakensberg Transfrontier Project (MDTP) (Lesotho, Südafrika - 13.000 km²) und Lubombo TFCA (Mosambik, Südafrika, Swasiland - 4.195 km²).

Der Etosha Nationalpark wurde 1973 komplett eingezäunt um die Wildmigration zu verhindern. Man legte künstliche Bohrlöcher an, die den Bestand ansteigen ließen, denn Wasser ist Leben. Und auf natürliche Regenfälle kann man sich hier nicht in jedem Jahr verlassen.


Praktisches

295 km lang ist die maximale Ost-West-Ausdehnung des Parks, 110 km die maximale Nord-Süd-Ausdehnung. Gut befestigte Straßen führen hindurch, ein Allradfahrzeug ist nicht nötig. Nur an einer einzigen matschigen Stelle auf einer Nebenstrecke entlang der wasserführenden Pfanne mussten wir mit unserem Baby-Benz umkehren - und das kurz nach der Regenzeit.

Von Okaukuejo sind es 435 km bis zur Hauptstadt Windhoek und von der Nordgrenze fährt man auf gut ausgebauten Straßen 125 km bis zur Grenze nach Angola. Bilder und Infos zu den Übernachtungsmöglichkeiten im Park findet ihr auf der Seite Etosha Camps.

Es gibt nur vier Zugänge zum Park, an denen man sich registrieren muss. Im Osten liegt das Lindequist Gate, von hier führt eine kurze Asphaltstraße 10 km bis nach Namutoni. Im Norden liegt das wenig genutzte Nehale-Iye-Mpingana Gate, das in den östlichen Teil der Region um Adoni führt, in der es kein frei zugängliches Camp mehr gibt. Der bekannteste und am meisten frequentierte Zugang befindet sich im Süden, vom Andersson's Gate aus erreicht man über eine Asphaltstraße nach 17 km Okaukuejo. Ganz im Westen gibt es noch das Galton Gate, der einzige direkte Zugang zum westlichen Teil des Parks, das aber leider nicht für den allgemeinen Tourismus geöffnet ist. Hier haben nur namibische Reiseführer mit Spezialgenehmigung Zutritt.

In den Büros in Okaukuejo und/oder in Namutoni kann man die Parkgebühren bezahlen. Die Quittung wird an das Permit geheftet, welches man schon direkt bei der Einfahrt in den Park am Gate mit persönlichen Daten und Angaben zum Fahrzeug und zum Datum der Abreise ausfüllen muß. Fahrzeugdaten und Permitnummer landen dann gleich am Gate schon im Computer, bei der Ausfahrt wird alles wieder genau geprüft. Man kann auch verlängern, dann wird zur Einfachheit nur im Computer und auf dem Permit das "exit date" geändert. Also Permit und Quittungen nicht verlieren, sonst darf man vermutlich bei der Abreise gut nachzahlen...

Die Geschwindigkeitsbegrenzung im Park beträgt 60 km/h, da sonst zu viel Staub durch die Fahrzeuge aufgewirbelt wird. 700 Kilometer Pisten gibt es im Park. Obwohl im Park das Verlassen der Fahrzeuge bei Strafe verboten ist, gab es durchaus schon tödliche Zwischenfälle mit unvorsichtigen Touristen. Wir sahen bei unserer Rundfahrt auch unvorsichtige "Wildpinkler", dabei kann der nächste Löwe für den Betrachter unsichtbar nur zwei Meter entfernt im hohen Gras lauern.

Am besten kauft man sich vor Ort die offizielle Karte, ein Heft in Din A4 Format in Deutsch und Englisch. Es kostet 55 N$ und dort sind alle Straßen, alle Wasserlöcher, die Camps und die Toiletten eingezeichnet. Es gibt auch umzäunte Rastplätze, wo man das Auto verlassen darf, mit Picknicktischen und Toiletten. Außerdem sind die wichtigsten Tiere abgebildet, so dass man unterwegs immer nachsehen kann, was einem gerade über den Weg gelaufen ist. Aber nicht alle auf der Karte vermerkten Toiletten sind auch umzäunt!


Video zum Thema

Google Map zum Thema

Etosha Nationalpark

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