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DER PANAMAKANAL

Der Panamakanal ist eine künstliche, rund 82 Kilometer lange Wasserstraße zwischen den Städten Colón an der Atlantik- und Balboa, einem Vorort von Panama City an der Pazifikküste. Das wichtigste und weltweit bekannteste Wahrzeichen des Landes macht so die gefährliche Fahrt um das Kap Hoorn oder durch die Magellanstraße an der Südspitze Südamerikas überflüssig. Eine Seefahrt von New York nach Los Angeles ist um 13.000 Kilometer kürzer, wenn sie durch Panama statt um Kap Hoorn führt.

Die Schiffe werden bei Colón durch die Gatún-Schleusen zu dem auf 26 Metern über dem Meeresspiegel aufgestauten Gatunsee gehoben und fahren dort in ausgebaggerten Rinnen hindurch. Dann folgt in Richtung Pazifik der Rio Chagres, sie durchqueren im Gaillard-Kanal, auch Culebra Cut genannt, einen Bergrücken und werden mit den dicht aufeinanderfolgenden Miguel- und Miraflores-Schleusen wieder auf das Niveau des Pazifik hinabgelassen. Das ist mit erheblichem Aufwand verbunden: An Gleisen entlang der Schleusen fahren elektrische Lokomotiven auf bis zu 45 Grad steilen Steigungen entlang und ziehen die Schiffe durch die Becken hindurch. Etwa 100 dieser Loks mit ihren 1000-PS-Motoren sowie Hunderte von Schleusenarbeitern sind hier jeden Tag im Einatz.

Die für die Durchfahrt benötigte Zeit ist vom Andrang und von dem gar nicht so seltenen Nebel abhängig. Im Durchschnitt sind es 15,2 Stunden für die gesamte Strecke und knapp 11 Stunden von der Einfahrt in die erste Schleuse bis zur Ausfahrt aus der letzten Schleuse.

Es ist schon so viel geschrieben worden über dieses Meisterwerk, daher ist auf dieser Seite nicht alles bis ins Kleinste beschrieben. Hier ist der ausführliche Artikel in Wikipedia und die Offizielle Seite der Kanalbehörde. Nur eine kurze Übersicht möchte ich geben, denn viel haben wir vom Kanal bei unserem Besuch aus verschiedenen, unten genannten Gründen nicht gesehen.

Ende des 19. Jahrhunderts tauchten bereits die ersten konkreten Pläne zur Schaffung eines Kanals auf, der die beiden Ozeane miteinander verbinden sollte. Das erste Projekt stammte vom Franzosen Lesseps, der Architekt des Suez-Kanals scheiterte aber an den nötigen Erdbewegungen, Klima und Seuchen. Von seinen Fehlern lernten die an einem Kanal sehr interessierten amerikanischen Ministerien und um den kolumbianischen Widerstand gegen die Pläne zu überwinden, unterstützten sie Panama in seinen Unabhängigkeitsbestrebungen bis zum Jahr 1903. Direkt nach der Unabhängigkeitserklärung verschafften sich die USA Hoheitsrechte über die geplante Kanalzone 5 Meilen rechts und links der Kanalroute und setzten modernste technische Mittel ein. So schaffte man es im Jahr 1914 den Panamakanal zu eröffnen. Die erste Durchfahrt eine Schiffes fand am 15. August 1914 statt. Offiziell für den Schiffsverkehr wurde er aber erst 1920 eröffnet.

Die Rechte der USA an der Kanalzone sind im Lauf der Jahrzehnte immer wieder mal etwas eingeschränkt die Verwaltung wurde zum Schluss mit Panama gemeinsam durchgeführt. Seit seiner vollständigen Übergabe durch die Vereinigten Staaten an Panama am 31. Dezember 1999 ist die Kanalzone unveräußerliches Eigentum des panamaischen Volkes und wird von der Autoridad del Canal de Panama, einer Behörde mit rund 9.000 Mitarbeitern, verwaltet und betrieben. Man hat sich vertraglich verpflichtet, die Benutzung allen Schiffen, auch Kriegsschiffen, aller Nationen ohne Diskriminierung und zu gleichen Bedingungen gegen Bezahlung der Transitgebühren zu gewähren.

Durch die Schleusen und die Brücke Puente de las Américas bei Panama City war die Größe der Schiffe bis Juni 2016 auf die entsprechend benannten Panamax-Maße beschränkt. Schiffe, die maximal 294,3 Meter lang und exakt 32,3 Meter breit waren, hatten in den Schleusen auf beiden Seiten noch 61 Zentimeter Abstand zu den Wänden der Schleusenkammer. Doch der alte Panamakanal war für Schiffsriesen der aktuelleren Generationen zu eng und zu flach. Daher wurde ab 2007 eine Erweiterung mit völlig neuen Schleusen parallel zu den alten Anlagen erbaut, die am 26. Juni 2016 eingeweiht wurde. Damit der Wasserstand des Gatun-Sees durch den Schleusenbetrieb nicht zu sehr absinkt haben die neuen Schleusen jeweils 3 unterschiedlich hohe Speicherbecken pro Hebebassin, wodurch drei Viertel des benötigten Wassers wieder für den Gegenverkehr verwendet werden können.

Seitdem kann nun ein Teil der Postpanamax-Schiffe den Panamakanal passieren. Der Bau des neuen Kanals hat zeitweise 40.000 Arbeiter beschäftigt. Sie haben 150 Millionen Kubikmeter Erde und Geröll abgeräumt. An den Schleusen haben sie zwölf Millionen Tonnen Zement und 192.000 Tonnen Stahl verbaut. Zu den bestehenden Schleusenanlagen kommen nun zwei weitere, wesentlich größere Schleusensysteme hinzu. Die größten erlaubten Schiffsabmessungen sind seither 366 Meter Länge, 49 Meter Breite und 15,2 Meter Tiefgang.

Für ein Frachtschiff mit 10.000 20-Fuß-Containern errechnet Hapag-Lloyd gut 800.000 Dollar an Gebühren. Heruntergerechnet auf den einzelnen Container ist das eine nicht unerhebliche Ersparnis, wenn die Schiffe jetzt fast doppelt so groß sein können. Der Preis der Passage hängt von Art und Größe des Schiffes ab, dazu kommt eine Vielzahl von Grund- und Nebengebühren wie beispielsweise Lotsen-, Schlepper- und Lokomotivgebühren.







Tourismus am Kanal

Der Kanal ist durchgehend zweispurig für Gegenverkehr ausgelegt und für viele Touristen, die mit einem Kreufahrtschiff unterwegs sind, ist die Durchfahrt des Kanals ein Highlight der Reise. Hier werden alleine 134 US-Dollar pro Passagier-Bett als Gebühr für die Kanaldurchfahrt fällig. Wie man den Kanal mit einer privaten Yacht durchquert ist hier genau beschrieben.

Es gibt mehrere Möglicheiten während eines Aufenthalts in Panama City den Panamakanal zu erleben: man kann ihn von der Bridge of the Americas aus sehen, man kann zu den Miraflores-Schleusen fahren und im dortigen Besucherzentrum den Betrieb ausgiebig beobachten, oder man fährt mit einem Ausflugsboot durch den Kanal selbst. Diese Bootsfahrt wird von mehreren Anbietern in 2 Varianten angeboten, entweder man fährt durch den ganzen Kanal von Colon bis Panama City, das dauert etwas über 8 Stunden. Auch die halbe Kanalstrecke ist möglich, dann befährt man das Stück zwischen Gatun Lake und Panama City, mit Transfers sollte man dafür etwa 5-6 Stunden einrechnen. Wir hätten gerne die halbe Kanalstrecke gemacht, leider passten der angebotene Wochentag Samstag nicht in unseren Aufenthalt. Das ganze kostet ca. 155 US Dollar mit Lunch.

Wer sich wirklich für den Kanal und seine Geschichte interessiert, der sollte unbedingt das Museo del Canal Interoceánico de Panamá in der Altstadt Casco Viejo besuchen. Das schön restaurierte Gebäude, das chronologisch als Hotel, amerikanisches und dann französisches Kanalbüro und schließlich als Postamt fungierte, liegt am zentralen Plaza De La Independencia mitten in der Altstadt. Schräg gegenüber befindet sich auch die Basílica Metropolitana de Santa María la Antigua, die Kathedrale von Panama City. Das Haus wurde 1997 zum heutigen Museum umgebaut. Der Eintritt beträgt zehn Dollar und man kann einen Audioguide mieten. Im Inneren sind leider keine Fotos erlaubt und die Exponate sind auf drei Etagen verteilt. Im dritten Stock befand sich bei unserem Aufenthalt zusätzlich eine kleine Ausstellung mit einheimischen Molas.

Am einfachsten kann man den Kanal vom Miraflores Visitors Center sehen, der Gebäudekomplex ist einfach von Panama City aus zu erreichen und beinhaltet auch ein Museum in welchem die Geschichte des Kanals erklärt wird. Der Eintritt kostet für Touristen 15 US$. Das Visitors Center ist Montag bis Sonntag von 9:00am bis 17:00 Uhr geöffnet, auch an Feiertagen. Tatsächlich hat man aber nur frühen Morgen gleich zur Öffnung und am Nachmittag zwischen 14:00 und 15:00 Uhr die größte Chance, eines der großen Schiffe von hier aus beobachten zu können. Hier ist eine Webcam der Schleuse.

Wir wollten uns natürlich den Kanal ansehen, aber von Mirflores aus und nicht zu den normalen Öffnungszeiten. Direkt im Komplex gibt es das Atlantic & Pacific Co. Restaurant, das Dienstag bis Samstag bis 23:00 Uhr geöffnet hat. Kommt man vor Einbruch der Dunkelheit, kann man noch ein paar "Pötte" vorbeifahren sehen und später dann auch beleuchtete Schiffe bei Nacht. So kamen wir an einem Samstag gegen 17:00 Uhr, als die Besucherplattform gerade zumachte. Leider hatte das Rsestaurant ausgerechnet an diesem Abend eine geschlossene Gesellschaft, so ein Pech. Man sagte uns, morgen wäre wieder auf. Dummerweise haben wir uns vorab nicht schlau gemacht, denn am nächsten Tag war ein Sonntag und dann wird das Restaurant zusammen mit dem Besucherzentrum um 17:00 Uhr geschlossen. Ziemlich rüde wurden wir wieder weggeschickt und waren somit nicht an den Schleuden. Pech gehabt.

Einen freien Blick auf den Kanal hat man sonst kaum, entweder sieht man die Schiffe und kann an dieser Stelle nicht anhalten. Oder es sind Zäune und Hafenanlagen davor, die den Blick verstellen. Nur an einer einzigen Stelle kann man mit dem Auto anhalten und sich den Verkehr auf dem Kanal ansehen. Das ist kurz vor dem Ort Gamboa hinter der Eisenbahnbrücke.






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