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4. GAME DRIVE - MORNING

Der zweite Morgen sollte wieder sehr aufregend werden und uns tolle Sichtungen bescheren. Wir waren zu siebt auf dem Fahrzeug, die beiden Männer der Viererbande aus Pretoria wollten länger schlafen, die Frauen fuhren mit. Das sollten sie später noch bereuen, drei neue fuhren daher mit uns: Vater, Mutter und erwachsene Tochter, ebenfalls Südafrikaner.

Die erste halbe Stunde war wieder mal bis auf ein paar Gabelracken und Impalas nicht viel zu sehen. Dann raste Morné plötzlich los, denn er hatte über Funk erfahren, dass die Wildhunde auf unser Konzessionsgebiet kommen. Und tatsächlich, nach kurzer Fahrt sahen wir den ersten über einen Hügel kommen, er folgte der Straße und ihm folgte die ganze Meute. Wir zählten 19 der sehr seltenen Tiere, es hätten auch gut ein paar mehr sein können denn einige bildeten immer die Nachhut oder sicherten abseits der Straße die Flanken. Es waren viele Jungtiere dabei und sie kamen direkt auf unser Auto zu, liefen unbeeindruckt darum herum und folgten weiter dem Weg.

Da sie uns so nahe kamen, konnten wir sie sogar riechen, denn Wildhunde wälzen sich gerne im eigenen Urin.

Afrikanische Wildhunde (Lycaon pictus), im Deutschen Hyänenhunde genannt, leben in offenem Gelände. Sie gehören zu den extrem stark gefährdeten Tieren in Südafrika, treten meistens in Gruppen auf und sind immer unterwegs. Bei der Jagd gehen die wilden Hunde im Rudel vor, sie sind gute Jäger und hetzen ihre Beute. Meist sind es kleinere Wildtiere wie Antilopen, Kleinböcke oder Warzenscheine, die auf Sicht und nicht nach Geruch verfolgt werden. Später hatten wir in diesem Urlaub noch einmal Glück und sahen drei Tiere im Hluhluwe National Park, die meisten leben allerdings im Greater Kruger National Park.

Morné wendete schnell das Fahrzeug und wir fuhren hinter dem Rudel her. Alle paar Dutzend Meter ließen sie sich fallen, ruhten sich aus und die Nachhut überholte. Dann ließen sich die vorderen Tiere wieder fallen, wurden wieder von den anderen überholt und so ging es weiter. Schwer ist es, den wuseligen "Painted Wolf" zu fotografieren. Besonders, wenn sich die gut getarnten Tier mit den Flecken im Schatten eines Safari-Fahrzeugs ausruhten.




Im Jackalberry-Baum

Irgendwann mussten wir uns dann doch von der Rasselbande Wildhunde trennen, denn die Tiere verließen den Weg und verschwanden in dichtem Gebüsch. Zeit für uns, nach anderen Tieren Ausschau zu halten, doch besonders viel konnten wir nicht mehr entdecken. Als wir fast schon aufgeben wollten, folgten wir gerade dem Grenzzaun auf dem Weg zurück zum Camp. Und da war sie dann: eine wunderschöne, scheinbar trächtige Leopardin namens Salayexe. Sie lag malerisch auf einem Jackalberry-Baum, so wie aus dem Afrika-Werbeprospekt.

Wie schön, dass man hier im privaten Reservat um den Baum herum fahren kann, denn vom Weg aus sahen wir sie zuerst nur von hinten. Einfach niedlich, wenn Leoparden die dicken, getupften Pfoten sehr entspannt rechts und links vom dicken Ast herunterhängen lassen. Wie ein Plüschtier auf der Sofakante, in diesem Fall allerdings ein tödliches Plüschtier. Die Leopardin ließ uns keinen Augenblick aus den Augen. Sie wechselte je nach Sonnenstand ein paar Mal ihre Position und fühlte sich auf ihrem Ast im Schatten sichtlich wohl.

Um noch einmal die Gelegenheit zu bieten, sie von vorne zu fotografieren, wechselte auch Morné mit dem Fahrzeug die Position. Es folgte ein lautes Zischen, welches nicht nur die Leopardin, sondern auch uns Insassen nervös machte. Ein Reifen hatte einen Platten, direkt unter dem Tier. Derek und Morné wechselten einen Blick und dann fuhr man zügig zurück auf den Weg. Dort wurde dann schnell und gekonnt das Reserverad montiert. Während die beiden um das Auto herumliefen wurden sie von der ca. 50 Meter entfernten Leopardin beobachtet. Alle Fahrzeuginsassen beobachteten natürlich die Leopardin, um Alarm zu geben, falls sie vom Ast steigen sollte.

Doch dazu hatte sie keine Lust und mit dem Ersatzreifen bestückt fuhren wir zurück zur Lodge zum wohlverdienten Frühstück.

Als wir nach dem Frühstück das Reservat in Richtung Gowrie Gate verließen kamen wir noch einmal an der Stelle vorbei, doch von Salayexe war nichts mehr zu sehen.




Eigenes Video zum Thema

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