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HYÄNEN UND SCHAKELE

Es gibt drei Arten in der Familie der Eigentlichen Hyänen (Hyaeninae), die Tüpfel-, die Streifen- und die Schabrackenhyäne. Letztere lebt wohl auch in der nördlichen Region von Südafrika, ist aber dort eher selten anzutreffen. Ein schönes Foto von einer Schabrakenhyäne, auch Brown Hyena, aus dem Kgalagadi Transfrontier Park findet Ihr auf dieser Seite. Viele Menschen halten die Hyäne für eine Art Wildhund, doch zoologisch gehört sie zu den Katzenartigen. Nahe steht sie jedoch weder Löwen noch Leoparden. Ihre nächsten Verwandten sind eher die Mangusten, kleine, unscheinbare Raubtiere, zu denen auch der Mungo zählt.

Wenn man den Kruger National Park bereist trifft man oft auf Tüpfelhyänen (Crocuta crocuta). Die sind in weiten Teilen Afrikas in Savannen, Grasländern, Waldrändern, Halbwüsten und Gebirgen bis ca. 4.000 m anzutreffen und die bekannteste Hyänenart.

Hyänen sind groß, sie haben eine Schulterhöhe von 45-81 cm, wobei die Weibchen der Tüpfelhyänen rund 10% größer als die Männchen sind. Sonst ist es ist sehr schwierig in der Natur die Männchen und Weibchen voneinander zu unterscheiden. Eine Hyäne jagt meist nicht selbst, weil sie anderen auf hinterhältige Art und Weise die Beute abjagt, um sich darüber später anscheinend mit einem einzigartigen Gelächter zu amüsieren.

Ihre Vorderbeine sind länger und kräftiger gebaut als die Hinterbeine, dadurch fällt der Rücken nach hinten ab Die Tiere haben ein sehr kräftiges Gebiss, sogar Knochen zermalmen sie mühelos. Das Hinterteil ruiniert das Gesamtbild, indem es auf zu kurzen Beinen sitzt, und der Gestank vom verspeisten Aas ist unübertroffen. Somit zählen diese Tiere zu den "Ugly Five", zusammen mit Geiern, Gnus, Marabus und dem Warzenschein.

Wir haben Tüpfelhyänen mit sehr verschiedene Brauntönen gesehen, von einem sehr hellen beige bis hin zum dunklen Braun, und natürlich immer mit den namensgebenden Flecken im Fell.

Nur die Tüpfelhyäne ist ein sehr guter und aktiver Jäger, während die anderen beiden Arten eher Aasfresser sind. Gutes Aas verschmäht sie zwar auch nicht, aber eine einzelne Hyäne kann ein Gnu erlegen, das dreimal so viel wiegt wie sie selbst. Im Gegensatz zu Raubkatzen erledigen sie ihr Opfer nicht mit einem Tötungsbiss, sondern hetzen es bis zur Erschöpfung, um das sich immer schwächer wehrende Tier schließlich bei lebendigem Leibe zu zerreißen

Hyänen markieren und kontrollieren ihr Gebiet durch Ausscheiden einer stark riechenden Substanz, die von den Analdrüsen gebildet werden. Sie wird an Pflanzen entlang der Grenzen ihres Territoriums deponiert, wer genau hinsieht kann die Markierungen erkennen, denn sie verfärben sich weiß. Die Reviergröße hängt von der Art und dem Nahrungsangebot ab.

Hyänen haben einen schlechten Ruf, sie gelten als feige, bösartig und hinterhältig. Kaum ein anderes Tier in Afrika hat so ein mieses Image. Völlig zu unrecht, denn Hyänen sind sehr soziale Tiere und bei ihnen dominieren die Weibchen. Miteinander kommunizieren sie durch eine Reihe von speziellen Rufen, Körpergesten sowie Signalen. Wer sie nachts einmal in nächster Nähe gehört hat, der wird das so schnell nicht vergessen. Der am häufigsten zu hörende Laut ist ein lautes WUUP, das über mehrere Kilometer hinweg wahrgenommen werden kann. Auch geben sie grunzende, weinende und lachende Laute von sich. Andere Tiere können die Absichten einer Hyäne aus der Körpersprache erkennen. Wenn zum Beispiel der Schwanz gerade ist, so signalisiert das eine bevorstehende Attacke. Wenn er hochgestreckt und über den Rücken gehalten wird, dann ist das Tier aufgeregt.

Hauptbedrohung für die Hyänen stellt die Bejagung durch den Menschen dar, aber hier im Nationalpark können sie sich vermehren und sind auch recht häufig am Wegrand zu sehen. Entweder als umherschweifende Einzeltiere oder als Gruppe mit Jungtieren.

Tüpfelhyänen leben in Familienverbänden und verteidigen ihr Territorium gegenüber anderen Clans. Das Zentrum des Territoriums bildet die Höhle, in denen die Jungen aufgezogen werden. Für gewöhnlich ist es ein Wurf aus 2 bis 4 Jungtieren, sie beginnen mit dem Fleischfressen nach ca. 5 Monaten, werden aber noch bis zum Alter von 12 - 18 Monaten gesäugt. Das ist eine ungewöhnlich lang Zeit für Raubtiere, aber nötig. Denn die Eltern schlagen ihre Beute meist weit abseits der Höhle und schleppen sie, im Gegensatz zum Schakal oder zum Wildhund, nicht mit zu den Höhlen. Im Alter von 1 Jahr beginnen dann die Jungen, die Eltern bei ihren Raubzügen zu begleiten. Bis zu diesem Zeitpunkt bleiben sie in der Nähe der Höhle, die dann von einem ausgewachsenen Tier bewacht wird.

Wir haben oft beobachtet, dass sich die Kleinen in der Nähe von alten Termitenbauten aufhalten, die ausgehöhlt sind und so bei Feindannäherung Schutz bieten. Oder in den Rohren, die unterhalb der asphaltierten Straßen für Ablauf des Wassers nach Regen sorgen. meist liegen Knochen davor und es stinkt bestialisch. Mehrere Eingänge sind unterirdisch durch Tunnel miteinander verbunden.






Schakale

Genau wie die Tüpfelhyänen kann man auch Schakale überall im Kruger National Park sehen. Nach der Regenzeit verschwinden sie zwar gerne mal im hohen Gras, aber an den Wasserlöchern sind sie meist gut zu beobachten. Hauptsächlich trifft man auf den Schabrackenschakal (Canis mesomelas), eher selten auch mal auf einen Streifenschakal (Canis adustus).

Von dieser Art haben wir ein paar Mal ein Exemplar gesehen, ganz früh am Morgen rannte er kurz hinter dem Gate vom Camp Mopani die Straße vor uns entlang. Daher habe ich nur die Aufnahme unten, die ihn von hinten zeigt. Das zweite Mal war in der Dämmerung im Gebüsch, nicht zu fotografieren. Die schönste Sichtung hatten wir am Wasserloch der Boulders Lodge.

Der Schabrackenschakal zählt zu den Echten Hunden der Gattung Canis. Mit einer Körperlänge von durchschnittlich 75 Zentimetern und einer Schulterhöhe von weniger als 50 Zentimetern gehört er innerhalb der Gattung zu den kleineren Arten. Hier sind die Männchen etwas größer und schwerer als die Weibchen. Namensgebendes Merkmal ein dunkler Sattelfleck, der sich über den Rücken zieht.

Der bevorzugte Lebensraum dieser Arten sind Steppen und Halbwüsten und der Schabrackenschakal kann auch in extrem trockenen Gegenden überleben. Daher haben wir besonders viele Exemplare in der Kalahari gesehen, im grünen Kruger waren es wesentlich weniger.

Schabrackenschakale leben entweder paarweise oder in Familiengruppen, die von einem dominanten Paar angeführt wird und auch den Nachwuchs zeugt. Die Jungtiere kommen in unterirdischen Bauten zur Welt und die Größe der Würfe beträgt in der Regel drei bis sechs Junge. Diese kommen blind zur Welt und öffnen ihre Augen dann nach acht bis zehn Tagen. Ihre Hauptfeinde sind dann Tüpfelhyänen, auch Streifenschakale wurden bei der Tötung von jungen Schabrackenschakalen beobachtet. Ihre Hauptbedrohung sind allerdings große Greifvögel wie der Kampfadler (Polemaetus bellicosus). Für die ausgewachsenen Tiere ist der Hauptfeind neben dem Menschen der Leopard (Panthera pardus).







Eigenes Video zum Thema

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