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VOORTREKKER ROAD

Die Voortrekker Road (H2 -2) verläuft südöstlich von Pretoriuskop. Benutzt wurde diese Strecke nämlich schon von Carolus Trichardt, dem Sohn des Voortrekker Louis Trichardt, der im Jahr 1849 von der Regierung von Transvaal in diese Region geschickt wurde. Er hatte den Auftrag eine Strecke vom Inland zur Delagoa Bay zu erschließen.

Im Laufe der Jahre transportierten Träger Tausende von Kilogramm Waren von der Küste und zurück gingen sie mit schwerem Elfenbein. Damals dauerte es noch ganze 24 Tage, um in die 250 Meilen zwischen der Küste und Pretoriuskop zu bewältigen. Ein ganzer Tross war dann unterwegs. 150 Tsongas trugen die Handelsgüter, 68 Träger waren für Lebensmittel-und Camping-Ausrüstung zuständig und 17 Jäger hielten Wache und die wilden Tiere wie Löwen und Elefanten in Schach.

Die Voortrekker Road wurde 1896 von dem Unternehmer Alois Nelmapius ausgebaut, denn um Lydenburg und Mac-Mac an der heutigen Panoramaroute war gerade Gold entdeckt worden und der Bedarf an Ware und Maschinen um ein Vielfaches höher. Diese kamen aus Portugiesisch-Ostafrika, dem heutigen Mosambik.

Heute bietet sich die 31 Kilometer lange Strecke für den Game Drive an, sie führt vorbei an schönen Felsformationen und einer Reihe von geologischen Besonderheiten. Wenn man Glück hat sieht man hier natürlich auch Tiere. Davon gibt es heute wieder viele, in den 1900er Jahren waren fast alle Wildtiere der Region durch die frühen Jäger erschossen worden.

Wir sind die Strecke einmal am Abend ab Pretoriuskop ein Stück hin- und zurück gefahren und am frühen Morgen sind wir von hier aus zur Hauptstraße und zum Afsaal Picknickplatz gefahren. 2013 kamen wir durch das Numbi Gate und diese Route war die kürzeste im Park in Richtung Biyamiti Bushveld Camp. Es war damals aber bewölkt und düster, so haben wir an dem Abend nicht viel gesehen. Im April 2014 hatten wir etwas mehr Glück.

Ziemlich uninteressant war die erste Abzweigung zum Geburtsplatz des kleinen Terriers Jock of the Bushveld. Jocks Geschichte eines treuen Hundes, der zu Unrecht getötet wurde, erschien im Jahre 1907 als Kinderbuch von Sir Percy Fitzpatrick. Es basiert auf den wahren Erlebnissen von Fitzpatrick mit seinem Hund Jock, einem Staffordshire-Bullterrier-Mischling. Damals war der Autor als Kutscher eines Ochsenkarrens im damaligen Transvaal unterwegs. Eine Gedenktafel für Jock kann man auch auf dem Weg nach Skukuza besichtigen und die Jock Safari Lodge gehört der Familie von Percy FitzPatrick.




Ship Mountain

Kurz hinter Pretoriuskop erhebt sich auf der rechten Seite das Wahrzeichen auf diesem Weg, der 662 Meter hohe Ship Mountain. Er diente früher als Navigationshilfe und ist von einer geologisch markanten Landschaft aus hartem Granit umgeben.

Hier sahen wir eine große Elefantenherde mit einer mächtigen Leitkuh, die ihre Kleinen gut im Griff hatte. Als sich diese einer anderen Familiengruppe zu sehr näherten genügte ein kurzes Trompeten und der Nachwuchs kam mit fliegenden Ohren angerannt.

Der Ship Mountain wurde im 18. Jahrhundert als eine Art Festung genutzt, um sich und ihr Vieh gegen Swazi-Plünderer aus dem Süden zu schützen. Sotho-Krieger versteckten sich mit Familien und Vieh in den Höhlen auf der Oberseite des Berges und verteidigten sich mit Steinen von oben.

In den frühen 1960er Jahren wurden 320 weiße Nashörner in südlichen Kruger Park eingefangen und im Umfolozi Game Reserve in KwaZulu-Natal ausgewildert. Die Gatter, in denen sie gefangen waren und auf ihren Abtransport warteten kann man heute noch teilweise sehen. Weitere 12 Tiere wurden in den Norden des Kruger Park gebracht.

Der Bereich rund um Pretoriuskop ist auch heute noch einer der besten Standorte um Breitmaul-Nashörner zu sehen. Die riesigen frischen Dunghaufen an der Voortrekker Road zeugen jedenfalls von ihrer Anwesenheit, auch wenn man im dichten Busch meist keins sieht.




Afsaal

Die Voortrekker-Straße führt ziemlich gerade in Richtung Südosten bis nach Afsaal. Das Komapiti-Wasserloch liegt nahe dem Skipberg, wir sind daran vorbei gefahren. Bis auf einen alten Wassertank konnten wir hier leider nichts entdecken.

Nach einigen weiteren Kilometern kommt man dann am Grab eines gewissen Thomas Hart vorbei. Er war der Stationmaster auf dem Weg nach Delagoa und Hart bekämpfte die Einsamkeit seiner isolierten Existenz, indem er eine Vielzahl von ungewöhnlichen Haustieren wie einen Gepard, Honigdachs, Schakale, Papageien, Affen und ein paar Schlangen hielt. Er wurde von Banditen im Jahre 1876 im Alter von 22 Jahren ermordet und von Swazi-Kriegern neben der Straße begraben.

Kurz danach kommt man noch zum schönen Voortrekker-Wasserloch vorbei, hier haben wir aber leider nur einen einsamen Büffel und ein paar Vögel gesehen. Weiter unten überquert die Straße den Mitomeni Spruit, an die Stelle stehen Jackal-Berry-Bäume. Dies war für die Transport-Fahrern ein bevorzugter Rastplatz. Man kann immer noch die Einschusslöcher in einem Leadwood-Baum sehen, den sie für Zielübungen verwendeten.

Afsaal ist der größte Picknickplatz im Park, an langen Wochenenden oder in den Ferien ist hier ziemlich viel los. Er liegt an einem der alten Rastplätze der Händler, denn die umliegenden Weiden waren immer voll von Antilopen, die man jagen konnte.

Heute gibt es hier Toiletten, einen Shop und sogar ein Restaurant, das Boerewoers & Pap serviert. Unter schattigen Bäumen kann man auch Mitgebrachtes verzehren und dabei den zahmen Buschbock beobachten, der keine Scheu vor Menschen hat.

In der Nähe an der Straße gibt es fast garantiert Sichtungen von Zebras, Gnus und Impalas und es sind auch oft Hyänen und Wildhunde in der Nähe. Wer richtig viel Glück hat, der kann hier auch Lichtensteins Kuhantilopen, Riedböcke oder einen Caracal sehen.




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Voortrekker Road

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