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EVENING GAME DRIVE

Am Nachmittag geht es nach einer Pause im Camp dann wieder auf die Pirsch. Wege gibt es ja im Thaba Tholo Wilderness Reserve genug, insgesamt sind etwa 250 km gravel roads zu pflegen. Aufgrund der zweitweilig starken Regenfälle sind überall "sleeping policemen" angelegt, welche das Wasser von den Wegen ins Tal ableiten und so die schlimmsten Erosionsschäden verhindern sollen. Das macht das Fahren streckenweise sehr anstrengend.

Steil fährt Rudi mit dem Landy entweder bergauf oder bergab, je nachdem, welche Region man im Schutzgebiet besuchen möchte. Ganz besonders gut hat uns der Game Drive hoch auf die Bergrücken gefallen. Von hier aus kann man sogar ins benachbarte Tal schauen und es gibt blühende Proteabüsche am Wegrand. Je höher man kommt um so besser kann man die Geländestruktur der ganzen Umgebung erkennen und Rudi kann erklären, bis wohin das Schutzgebiet reicht. Nur Tiere verirren sich eher vereinzelt in die Höhe.

Dafür haben wir den Sonnenuntergang beim üblichen Sundowner, für uns einen Gin Tonic wie immer, besonders genossen. Bei der Aussicht! Den kalten Wind haben wir uns einfach weg gedacht. Beim Anblick von Rudis kurzen Hosen wurde uns aber trotzdem schon vom Hingucken kalt.

Der Weg zurück führt dann im Mai leicht in die Dunkelheit, die schon gegen 17:00 Uhr einsetzt. So kamen wir in den Genuß eines Night Drive mit Suchscheinwerfer. Michael hat versucht, die Lampe so zu schwenken, wie er es bei den Profis in Elephant Plains gesehen hatte, aber da gehört auch eine Menge Übung dazu. Zuerst sahen wir bis auf ein paar Kudus nicht sehr viel, aber dann hatten wir Glück und direkt vor uns auf dem Weg saß ein Nightjar, ein Ziegenmelker, auf dem Boden im Scheinwerferlicht. Diese echten Nachtschwalben (Caprimulgus) sind die artenreichste Vogelgattung aus der Familie der Nachtschwalben, man zählt weltweit 60 Arten. Meist hört man die nachtaktive Fluginsektenjäger eher, eine Sichtung ist selten. Wir hatten hier sogar noch die richtige Ausleuchtung für ein Foto.




Nächtliche Besucher

Am Abend wird etwas Futter unter der Fußgängerbrücke zum Camp als Köder ausgelegt und jede Nacht lockt das Tiere an. Vergorenen Mais fressen nicht nur die Bushpigs gerne. An einem Abend kam auch ein Stachelschwein aus dem Dunkel und naschte von dem Mais. Alle waren von der Sichtung begeistert.

Ein eher seltener Gast ist das Bushpig (Potamochoerus larvatus) oder auf Deutsch Buschschwein. Diese Tiere sind auffällig gefärbt und weisen eine Ähnlichkeit mit den Pinselohrschweinen im westlichen und zentralen Afrika auf. Buschschweine leben hingegen im östlichen und südlichen Afrika. Während das Pinselohrschwein mit seinem rötlichen Fell, dem weißen Rückenstreifen und den Ohrbüscheln auffällig gefärbt ist, ist das Buschschwein zotteliger und unscheinbarer, hat aber eine charakteristische helle Mähne entlang des Nackens und Rückens.

Die Schweine erreichen eine Kopfrumpflänge von 100 bis 150 Zentimeter, eine Schulterhöhe von 55 bis 80 Zentimeter und ein Gewicht von 45 bis 120 Kilogramm. Sie leben scheu und zurückgezogen im Wald und sind nachtaktiv, daher auch schwer zu sehen und sehr scheu. Tagsüber ruhen Buschschweine an geschützten Stellen, in der Regel inmitten dichter Vegetation. Die wenigsten Besucher von Südafrika werden jemals eins sehen und oft werden sie mit den Warzenschweinen verwechselt.

Doch hier im Black Leopard Camp kommt ein Paar regelmäßig zu den Fütterungen und lässt sich von der Holzbrücke, die zum Restaurant führt, gut beobachten. Daher sind alle Bilder auch von oben fotografiert, denn die Tiere stehen meist unter der Brücke. Getauft wurden sie auf die Namen Helga und Hägar. Wenn man sie eine Weile beobachtet so zeigen sich gegenüber Warzenschweinen Abweichungen: Der Körper wirkt viel rundlicher und der Rücken ist etwas nach oben gewölbt, im Gegensatz zu Warzenschweinen, die einen eher durchhängenden Rücken haben und etwas mehr Taille.

Anders die neidlichen Galagos (Galagonidae oder Galagidae) oder auch Buschbabys. Sie werden am Baum neben dem Essenszelt mit Bananen angelockt und dann kommt die ganze Familie und jeder holt sich seinen Anteil am Festmahl. Ihre Bezeichnung Buschbabys verdanken diese Feuchtnasenaffen ihren säuglingsartigen Schreien, mit denen sie anderen Tiere auf die Grenzen ihres Territoriums aufmerksam machen. Es gibt über 20 Arten in Afrika, bei den Exemplaren im Camp handelt es sich um das größere Thick tailed bush baby. Die Riesengalagos (Otolemur) sind durch den buschigen Schwanz gekennzeichnet und die größten Galagos in der Familie.





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