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| Shaka Zulu, König der Zulu |

BATTLEFIELDS

Wer durch KwaZulu Natal reist, der findet zahlreiche Hinweise auf Schlachtfelder der Geschichte, die so genannten Battlefields. Diese Orte sind eng mit der Zulu Nation und ihren König Shaka verknüpft, hier trafen Zulus, Buren und Briten blutig aufeinander. Siebzig Jahre voller bitterer und gnadenloser Auseinandersetzungen veränderten Südafrika.

Vor allem im 19. und Anfang 20. Jahrhundert gab es Kriege zwischen den Voortrekkern und den Zulus, den Anglo-Zulu Krieg und zwei Kriege zwischen den Buren und den Engländern. Ein Großteil der Schlachten wurde im nördlichen Teil der Provinz KwaZulu-Natal geschlagen und sie haben dieser Region den Namen gegeben.

Wer sich für afrikanische Geschichte interessiert, der kennt die Namen der Schlachtfelder wie Isandlwana, Talana, Rorke's Drift oder Spionkop. Dort, inmitten der weiten Landschaft, trafen Speerschwingende Soldaten des mächtigen Zulukönigs Shaka Zulu zum ersten Mal auf die hoch entwickelte Feuergewalt des Britischen Weltreiches.

Beide Gruppen mussten auch gegen die ungewohnte Guerilla-Taktik der Buren kämpfen, die mit ihren Ochsenwagen auf dem Weg nach Norden in eine ungewisse Zukunft reisten. Alle Kriegsbeteiligten sahen in diesem Teil der Welt ihr gelobtes Land.

Die Felder der zahlreichen von Blut getränkten Konflikte finden sich heutzutage friedlich Seite an Seite in der Region. Man hat zur Erinnerung historische Stätten, nationale Monumente und Museen errichtet. Ausgebildete Führer stehen bereit, dem Interessierten das historische Geschehen zu erklären.

Die Region im nördlichen KwaZulu Natal ist ansonsten eher ländlich, hat bis auf die historsichen Stätten nur wenige Sehenswürdigkeiten und bietet Touristen vor allem Ruhe und ein angenehmes Klima.

Die berühmteste Schlacht der Voortrekker fand am Blood River / Ncome am 16. Dezember 1838 statt. Blood River liegt 48 Km außerhalb von Dundee, hier kämpften über 400 Buren gegen 15.000 Soldaten von Dinganes Zulu Armee. Es gab angeblich 3.000 Tote auf Seiten der Zulus und etwa 3 Verletzte bei den Buren. Das Gemetzel war so schrecklich, dass der Fluss sich vom Blut rot färbte und so den Namen Blood River bekam.

Heute befindet sich hier ein Denkmal, das aus 64 bronzenen Planwagen besteht, die zu einer Wagenburg zusammengestellt wurden und an die Schlacht erinnern sollen. Wohl das bekannteste Fotomotiv der Region.

Bilder vom Monument und ausführliche Infos findet Ihr auf der Webseite Pete's South African Website.

Eine Übersicht aller Schlachtfelder gibt es auf der Webseite battlefields.kzn.org.za

Auch wir durchquerten die Region auf der Durchreise von Ithala in die nördlichen Drakensberge und kamen an einigen der historischen Stätten vorbei, hatten aber wenig Lust und Zeit sie zu besuchen. Die Abstecher sind immer etliche Kilometer hin und zurück zu fahren und das nimmt entsprechend Zeit in Anspruch.

Daher gibt es auf dieser Seite auch keine Bilder davon, sondern nur ein paar landschaftliche Eindrücke von der Region.

Shaka Zulu, König der Zulu

Die Bantu-Völker, die aus dem Norden kamen und die afrikanische Ostküste entlanggezogen teilten sich in drei Gruppen: Die Thonga, die Nguni und die Sotho-Tswana.

Die Zulu - die amaZulu oder das Volk des Himmels - entstammen aus der Ethnie der Nguni. Am Anfang führten sie das friedliche Leben von Rinderhirten am White Mfolozi River, wo sich regen- und wasserreiches Weideland befindet. Weiter westlich liegen die Drakensberge, östlich die Küste und das Meer. Die direkten Nachbarn waren kleine Häuptlingstümern wie Ngwane, Mthethwa und Ndwandwe.

Der damals noch unbedeutende Stamm der Zulu zählte ca. 2.000 Menschen und man führte von Zeit zu Zeit kleine Kriege mit den Nachbarn, in denen es hauptsächlich um das fruchtbare Land ging. Denn Rinderzucht und der Ackerbau waren die Lebensgrundlage der Menschen.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildeten sich überall im südlichen Afrika aus losen Stammesverbänden größere Volksgemeinschaften. Auch die Entwicklung des Königreichs der Zulus fällt in diese Zeit.

Shaka wurde als Sohn von Senzengakona, dem Häuptling eines kleinen Stammes, geboren. Da seine Mutter Nandi eine Verstoßene war, verbrachte der gedemütigte Shaka Kindheit und Jugend im Exil. Als junger Mann zeichnete er sich als guter Krieger unter Führung des Mthethwa-Häuptlings Dingiswayo aus.

Als Shakas Vater im Jahre 1816 starb, machte Dingiswayo ihn zum Herrscher der Zulu. Shaka reorganisierte sofort die Streitkräfte, führte Regimenter für Frauen ein und wandelte die Armee durch Innovationen in Taktik und Bewaffnung in eine beachtliche Kriegsmaschine um. Die Einführung des so genannten iKlwa, einem für den Nahkampf geeigneten kleinen Speer aus Metall, sowie seine ausgeklügelten Kriegslisten galten als unübertrefflixh.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Shaka Zulu durch grausame Kämpfe einen Militärstaat und somit das mächtigste Königreich im gesamten südlichen Afrika geschaffen. Da die Männer nie zu Hause waren, wurden aber kaum neue Kinder gezeugt.

Das Kriegsziel bestand in der Ausrottung der männlichen erwachsenen Feinde und der Eingliederung der Jünglinge, Frauen, Kinder und des Viehs in das eigene System. Durch Eliminierung potentieller Gegner und Integration der zum Überleben Auserwählten wurde so jede mögliche Vergeltung ausgeschlossen.

Innerhalb weniger Jahre vereinte der König so mehr als 120 Stämme und schlug dabei unzählige Menschen in die Flucht. Es gibt Stämme die bis in die heutige Zeit unter den Folgen seiner Machtergreifung zu leiden haben.

Als sein Gönner Dingiswayos starb war Shaka so stark, dass er seinen Machtbereich in jährlichen Feldzügen von 1817 bis 1827 über die heutige südafrikanische Provinz KwaZulu Natal hinaus vergrößern konnte.

Shakas ständiger Eroberungsdrang und die unaufhörliche Expansion des Zulu-Reichs machten ihn zum größten und gefürchtetsten Kriegshelden Afrikas, dessen Name um die ganze Welt ging. Die Weißen gaben ihm später sogar den Beinamen schwarzer Napoleon.

Die Zulus entwickelten aus ihrer kriegerischen Geschichte ein starkes Nationalgefühl, das bis heute anhält. Zulu ist die meistgebrauchte Muttersprache in Südafrika und wird von Millionen Menschen gesprochen. Die wenigsten wissen, dass es Shaka Zulu war, der diese Sprache institutionalisierte.

Wie bei so vielen Helden in der Geschichte ist auch der Tod des Zulu-Königs nicht eindeutig belegt, aber man vermutet, dass er von seinem Halbbruder Dingane erstochen wurde. Dingane wurde sein Nachfolger, erreichte aber nie den Führungsanspruch des Vorgängers, worauf die Armee und das Reich zerfielen.

Die heranwachsenden jungen Männer bilden aber heute noch ihre Hierarchien über Stockkömpfe in ihren jeweiligen Altersgruppen. Ungebrochen ist der Stolz der Zulu, als einzige schwarze Krieger 1878 bei Isandhlwana ein britisches Regiment vernichtend geschlagen zu haben. Ein weiteres Opfer in diesem Krieg war der unbedarfte Sohn von Napoleon III., und die Verluste der Briten in diesem Krieg waren drei mal so hoch wie die der Zulus.

Ausführlichere Infos zur Geschichte der Zulu findet Ihr hier: zululand.kzn.org.za und hier www.kwazulu.co.uk

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