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UMKUZE GAME RESERVE

Vier Nächte lang haben wir im privaten Kuleni Game Park bei Hluhluwe in einem Bungalow der Bushwillow Collection gewohnt. Von hier aus kann man schöne Ausflüge in die nähere Umgebung machen, eine halbe Stunde Fahrt sind es zum Hluhluwe-iMfolozi Game Reserve und auch das Meer erreicht man nach einer Stunde Fahrt an der Sondwana Bay. Eine weitere Möglichkeit ist ein Ausflug in das uMkuze Game Reserve, das heute zum iSimangaliso Wetland Park gehört. Schon im Jahr 2004 waren wir hier kurz zu Besuch, damals hatten wir uns vorgenommen den schönen Park noch einmal mit etwas mehr Zeit zu besuchen. Denn wir hatten damals keine Zeit zur Nsumo Pan zu kommen. Den alten Bericht mit Bildern findet Ihr auf der Seite Mkuzi Game Reserve.

Im Mai 2016 hatten wir dann für den Besuch einen ganzen Tag reserviert und freuten uns schon auf den Besuch, leider hätten wir uns den Ausflug besser gespart, denn es gab an diesem Tag eine Menge Frust und Traurigkeit. Schon die Ankunft am nagelneuen Ophani Gate im Westen des Parks brachte Ernüchterung. Wegen Straßenbauarbeiten war die Hauptstrecke vom Gate in Richtung Mantuma Camp gesperrt. Der Mann am Gate teilte uns aber mit, man könnte selbstverständlich den 9,7 Kilometer langen Weg in Richtung Süden zur Nsumo Pan fahren und von dort dann wieder hoch zum Camp. Zuvor hatten wir schon im Internet gelesen und uns darauf eingestellt, dass einige Hides gesperrt waren wegen Neubau. So etwas muss ja auch mal sein und relativ entspannt fuhren wir in den Park, zu Anfang auf einer nagelneu geteerten Straße.

Im Schutzgebiet gibt es ein 84 km langes Wegenetz. Was wir nicht erwartet hatten war die Tatsache, dass fast gleichzeitig an allen Strecken im Park Bauarbeiten stattfanden. Überall begegneten uns Bautrupps, die Erde war an vielen Stellen aufgewühlt und riesige LKWs ratterten mit ziemlich hoher Geschwindigkeit durch die Landschaft. Das noch vorhandene Wild war scheu und die Trockenheit und Dürre waren in diesem Park besonders schlimm. Während es im Hluhluwe-iMfolozi auf Grund der Berge noch geregnet hatte, war die Vegetation im UMkuze trocken und spärlich. Ein eingezeichneter KuDiza Dam am Eingang war gar nicht zu finden und das ließ Schlimmeres erahnen.





Wasser Notstand

An der Nsumo Pan angekommen gab es wider Erwarten einige sehr schöne Hides, die auch geöffnet waren. Wie diese Landschaft noch 2015 ausgesehen hat kann man unten auf dem Video sehen. Über 420 Vogelarten lassen sich hier von den überdachten Beobachtungsständen aus beobachten. Da sich hier tropische und gemäßigte Klimazonen überschneiden wird ein besonders reiches Vogelleben ermöglicht. Am Ufer wachsen schlanke hohe Fieberbäume, den Wald kann man zusammen mit einem Ranger zu Fuß besuchen.

Als wir das Auto abstellten - wir waren hier ganz alleine unterwegs - und zum ersten Hide gingen da ahnten wir noch nichts Böses. Es gab neue Toiletten und schmale Fußwege aus Beton, in die man Spuren von Wildtieren gestempelt hatte. Dazu Grillplätze und Mülleimer.

Auf dem Weg zum Ufer fiel uns ein enormer Gestank nach Fäkalien auf. Eine verstopfte Toilette? Doch je mehr wir uns dem Wasser nähereten, um so schlimmer wurde es und dann sahen wir sie: zahlreiche Hippos, die in der letzten verbliebenen Schlammkuhle apatisch zusammengedrängt lagen. Der einst riesige See war bis auf ein paar schmale Rinnsaale fast komplett ausgetrocknet, die Hippos hatten kaum noch eine Chance. Rundum gab es kein Gras und sie lagen in ihren eigen Exkrementen, daher der Gestank. Uns traten die Tränen in die Augen, so schlimm war der Anblick. Ich konnte kaum fotografieren, zeige aber dennoch die Bilder. Auch das ist, leider, die hier sehr grausame Natur. Schweigend gingen wir zurück zum Auto. Nach Regen in ein paar Jahren ist der Park sicher sehr schön und alles neu, wenn dann auch die Tiere wieder hierher zurück kommen.

Auch den Rest des Parks konnten wir danach nicht mehr genießen. Der nächste Hide, eigentlich wunderschön gelegen, zeigte nur ausgetrocknete Schlammwüste und eine Hand voll Reiher und Störche. Auf dem Weg zum Hauptcamp gab es wieder zahlreiche gesperrte Strecken, was uns langsam wütend machte. Mann könnte ja Bauarbeiten so koordinieren, dass immer nur eine Schleife gesperrt ist und die Benutzung des Parks möglichst wenig beeinträchtigt wird. Hier bearbeitete man anscheinend fast jede Schleife gleichzeitig. Später sollte uns dieses Management Disaster auch in anderen Teiles des iSimangaliso Wetland Parks wieder begegnen.

Am Lembombo View stiegen wir kurz auf den Aussichtsturm, aber es gab nicht wirklich etwas zu sehen. Auch hinter dem Camp in Richtung kuMahlala Hide waren Bagger unterwegs und wir mussten sogar warten. Am Wasserloch selbst gab es noch etwas Schlamm, ein paar Warzenschweine und Störche und fustrierte Bewohner des nahen Camps, die hier auf mehr Wild hofften. Wie gut, dass wir nicht, wie ursprünglich angedacht, hier Übernachtungen gebucht hatten.

Der Abstecher hatte sich wenigstens insofern gelohnt, weil wir an der Strecke noch ein paar hübsche Bienenfresser fotografieren konnten. An einer Tränke im Camp badeten ein paar Bulbuls, die man von einem Hide aus gut fotografieren konnte. Sonst war auch hier nicht viel los. Unter den Einheimischen hatte es sich bestimmt schon herumngesprochen, wie trostlos dieser Park zu dieser Jahreszeit war.

Auf dem Weg zum eMshopi Gate auf der westlichen Seite konnten wir uns dann einen Abstecher zum KwaMalibalala Hide doch nicht verkneifen. Der Abzweig war mit etwas trockenen Ästen vielleicht vor einer Weile gesperrt gewesen, aber vor uns waren schon einige andere hier durchgefahren. Die Hoffnung trog, auch hier fanden wir nur Öde, ein ausgetrocknetes Wasserloch mit einem sehr schön ausgebauten neuen Hide und kein einziges Tier bis auf einige Schwalben. Wir haben auf 11 Kilometern Weg vom Camp bis zum Gate genau zwei Fotos gemacht. Frustriert und geschockt verließen wir den uMkuze wieder und machten es uns am Nachmittag noch auf unserer schönen Terasse im Bungalow bequem. Das war mit Abstand der bisher fustrierenste Tag für uns in einem Urlaub im südlichen Afrika.






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