Das schöne Exhale Cottage ist mit Sicherheit eine unser neuen Lieblingsunterkünfte für Selbstversorger in Südafrika.
Es liegt im Keisie Valley, 18 Kilometer entfernt von der charmanten Kleinstadt Montagu. Den Ort wollten wir eigentlich nach 2002 noch einmal besuchen und neue Fotos machen, aber es fanden an der Verbindungsstrasse durch das Tal gerade Bauarbeiten mit langen Wartezeiten statt. Dazu war die Unterkunft so schön, dass wir sie nur einmal in drei Tagen verlassen haben um im Weingut Weltewrede im Kapokbos Restaurant am Mittag zu essen und im Anschluss noch im Springfield Estate Wein zu kaufen. Aber wir kommen sicher noch einmal etwas länger hierher.
Eigentlich möchte ich gar nicht zu viel schwärmen, damit ich bei Bedarf hier noch buchen kann. Leider sprechen sich solche Schätze ja viel zu schnell herum, also unbedingt rechtzeitig planen. Denn Exhale Cottage ist das am besten augestattete Cottage, das wir bisher in Südafrika hatten.
Wir kamen direkt vom Flughafen hierher, unterwegs waren wir noch in einem Woolworth Food einkaufen. Bei unserer Ankunft wurden wir nett von Chris empfangen und im KolKol brannte schon das Holz. So konnten wir am Abend nach der Anreise direkt ein warmes Bad unterm Sternenhimmel nehemn, sehr angenehm.
Der Kontakt mit Colette über WhatsApp war sehr herzlich, das nächste Mal treffen wir uns dnn auch mal auf ein Glas Wein. Denn die Besitzer wohnen, nicht sichtbar, in einem Haus nebenan, direkt etwas den Hang hinunter in Richtung Strasse. Im Exhale Cottage hat man viel Privatsphäre und der Blick in die Landschaft ist atemberaubend.
Neben dem KolKol gibt es auf der Terrasse zwei Hängenetze, in denen man auf Kissen liegend relaxen kann. Davor ein Vogel-Fütterungsplatz mit Körnern und Früchten, an dem man den ganzen Tag flatternde und laufende kleine Besucher beobachten kann. Direkt am ersten Abend sahen wir hier schon unserem Liebling: Neben einigen Streifen-Grasmäusen kam auch eine Elephant Shrew zu Besuch.
Im Cottage gibt es Vogelbestimmungs-Bücher, eine Liste zum Abhaken was man gesehen hat, einen hellen Hand-Strahler und eine Lampe mit Blaulicht für die Nacht. Damit konnten wir kleine Skorpione an der Hauswand und einen richtig Fetten im Busch finden.
Die Besitzer haben auf den Wanderwegen auch Fotofallen aufgestellt und so schon Luchse und andere scheue Tiere sowie einige winkende Gäste fotografiert.
Einen kurzer Spaziergang ins Bachtal hinunter führt zu einem eigenen Felsenteich. Hier kann man Wasser einlassen und auf dem hölzernen Sonnendeck unter einem großen Schirm relaxen. Dazu gibt es im Haus auch eine Kühltasche und Pooltücher in einer Box zum Mitnehmen von Speisen und Getränken. Hier wurde wirklich an alles gedacht. Eigentlich wollten wir am dritten Tag hierhin, aber es war windig und frisch, so haben wir kein Wasser dafür verschwendet und uns lieber ins heisse Wasser des KolKol gesetzt.
Das Auto steht unter einem Sonnendach, dahinter verläuft eine Gravel Road, die aber nur noch zur nächsten Farm oben am Berg führt. Auf der anderen Seite der Zuwegung beginnt ein gut ausgeschilderter Wanderpfad von 2,5 Kilometern Länge, der mit schönen Aussichtspunkten durch die Fynboslandschaft führt. Mehr dazu auf der Seite Farmspaziergang, dort gibt es auch weitere Bilder von tierischen Bewohnern der Farm.
Das Ferienhaus ist sehr modern und gemütlich ausgestattet, es wird netzunabhängig mit Solarenergie betrieben. Somit ist man hier nicht mit Loadshedding, also Stromabschaltungen, konfroniert und das WLAN über eine Parabolantenne funktioniert mit 10 MBit/s ausgezeichnet.
Lage
Die beiden Besitzer Colette und Chris, ursprünglich aus Kapstadt, haben die Farm gekauft und ihr den Namen Journey gegeben.
Die Abweigung von der R318, die durch das Keisie Valley führt, ist gut ausgeschildert. Bleibt zu erwähnen, dass man in und um Montagu überall winkende Menschen trifft und freundlich zurückwinken sollte.
18 Kilometer sind es von hier aus nach Montagu, in 2,5 Stunden Stunden ist man in Kapstadt. Ankommen kann man ab 14:00 Uhr, der Checkout sollte um 10:00 Uhr erfolgen, soweit nicht anders vereinbart. Ist am Folgetag nicht vermieztet, dann darf man gerne auch länger bleiben.
Die Unterkunft
Dieses geschmackvoll eingerichtete Haus bietet Platz für vier Gäste und verfügt über zwei Schlafzimmer mit jeweils einem eigenem Bad und einem Außenbad. Das Hauptschlafzimmer ist mit einem Kingsize-Bett ausgestattet und das zweite Schlafzimmer besteht aus zwei Einzelbetten die zusammengeschoben ebenfalls ein Kingsize-Bett bilden. Jedes hat jeweils eine geräumige Dusche, eine Toilette und ein Waschbecken. Die Pflegeprodukte wie Shampoo, Duschgel, Body Lotion und Wäschespray sind hier aus Montagu von Fijn Botanicals. Wir fanden sie so toll, dass wir bei der Abreise gleich dort vorbeigefahren sind und etwas für zu Hause eingekauft haben.
Die offene Küche ist sehr gut ausgestattet, hier fehlt nichts: Großer Kühlschrank, Gasherd, Mikrowelle, Wasserkocher, Toaster, Airfryer, Standventilator und verschiedene Möglichkeiten zur Tee- und Kaffeezubereitung. Dazu leckere Rusks, Kaffee, Tee, Zucker, Essig, Olivenöl und eine große Auswahl an Gewürzen. Auch hochwertige Töpfe, Pfannen und schönes Geschirr sowie alle Arten von Gläsern sind ausreichend vorhanden.
Ein großer Esstisch steht im Innenraum, ein weiterer auf der Terrasse. Sehr schön, vor allem an kühlen Tagen ist der offene Grillplatz im Innraum neben der gemütliche Lounge mit einer bequemen Couch. Die steht auf Rollen und kann nach Belieben im Raum verschoben werden.
Das Haus verfügt außerdem über eine Boma-Feuerstelle mit Sitzgelegenheiten neben der Terrasse, die haben wir aber zum Grillen nicht genutzt. Zusätzlich gibt es oben auf der Terrasse auch noch einen eingebauten Gasherd mit zwei Platten.
Etwas abseits vom Cottage steht noch eine Badewanne mitten im Fynbos, zu der am Abend ein mit Solarlampen beleuchteter Pfad führt.
Die bodentiefen Fenster kann man zur Terasse hin komplett öffenen. Überall kleine Details wie Fynboszweige mit Beschreibung auf den Handtüchern, heimische Pflanzen in Gläsern mit Wasser als Deko oder zwei Sitzsäcke, die nach der Zwischenreinigung am zweiten Tag auftauchten.
Wir haben auf täglichen Service verzichtet, aber als wir am zweiten Tag wie vereinbart kurz weg waren und vom Mittagessen nach Hause kamen war alles aufgeräumt und Rusks und Vogelfutter aufgefüllt. Auch Früchte waren frisch für die gefiederten Freunde am Futterplatz aufgespießt.
Ich habe so viele Fotos gemacht, die kann ich auf dieser Seite gar nicht alle zeigen. Leider hatten wir keine Drohne, um das Ganze Instgrammable von oben zu zeigen. Das haben andere unten im Video gemacht.
Essen
Etwas ganz Besonderes ist hier im Exhale Cottage auch bei der Ankunft im Kühlschrank: Eine Schieferplatte mit verschiedenen Käsesorten, Oliven, Trauben und eingelegten grünen Feigen. Dazu stehen Cracker bereit und eine Flasche Sekt aus Montagu befindet sich ebenfalls schon im Kühlschrank. Damit ist man schon mal an einem Abend gut versorgt.
Es gibt hier auch einen Pizzaofen, den man mit Holz in der offenen Feuerstelle von oben heizen kann. Dann schiebt man die Pizza in einer Schublade unter die Flammen und in ein paar Minuten ist sie knusprig. Da wir das wussten, hatten wir im Woolworth schon eine fertige Pizza und Flatbread gekauft, die wir noch etwas verfeinert haben. Schmeckte sehr gut und Holz war hier natürlich üppig vorhanden.
An allen vier Abenden haben wir hier gegessen, denn am Morgen und am späten Nachmittag ist es am schönsten hier. Dann wollten wir unbedingt vor Ort sein und nicht irgendwo herum fahren.
Mit Sekt und Wein hatten wir uns auf der Fahrt hierhin schon eingedeckt. So tranken wir, verteilt auf einige Sonnenuntergänge und Whirlpool-Sitzungen, eine Flasche Steenberg Pinot Noir Sekt und den im Kühlschrank vorgefundenen Lady Mary Montagu Chenin Blanc Sparkling Wine. Leere Weinflaschen ließen wir auch zurück: einen Iona Monopole Sauvignon Blanc aus Elgin und einen Blue Berry Cabernet Sauvignon von Weltewrede.
Fazit
Tolle Lage und ein wunderschönes Haus das keine Wünsche offen lässt.
