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BOSCHENDAL

Weingüter kann man in der Kapregion viele besuchen. Das Angebot zwischen Swartland und Overberg ist fast unüberschaubar. Die kleineren Winzer führen natürlich nur nach Voranmeldung durch ihre Keller und auch größere Musterbetriebe haben feste Zeiten für Besichtigungstouren und Tastings, manchmal auch nur an Wochenenden - und bei manchen kommt man als Tourist gar nicht hinein.

Einige der Weingüter sind allerdings ziemlich auf Besichtigungskommerz spezialisiert und dazu gehört auch das prächtige alte Weingut Boschendal.

Wer hier hinkommt braucht vielleicht nur eine Voranmeldung zum Essen im Restaurant oder zum sehr beliebten Picknick. Sonst kann man einfach mal vorbeifahren und obwohl hier immer eine Menge los ist, sollte man sich diesen Abstecher auf jeden Fall machen.

Der Eingang zum Weingut liegt an der R 310 nahe der R 45, die von Paarl nach Franschhoeck führt. Beliebt ist ein Stop vor allem um die Mittagszeit, dann kommen oft auch Reisebusse und die Weintram an. Wer dem Rummel entgehen will, kommt besser schon am Vormittag hierher. Es gibt einiges zu sehen auf dem Gelände.

Mehr Infos findet man unter der perfekten Seite www.boschendal.com. Der Veranstaltungskalender macht auf gesellschaftliche Termine an diesem außergewöhnlichen Ort aufmerksam.

Wir waren zum ersten Mal im Jahr 2002 hier zu Besuch und sind seitdem immer mal wieder daran vorbei gefahren. Da die Bilder auf der Webseite so alt waren und noch ein Scan vom Dia mit entsprechend schlechter Qualität, haben wir das Weingut im Jahr 2024 noch einmal besucht um neue Bilder zu machen.

Mittlerweile kann man hier auch in vielen verschiedenen Unterkünften auch wohnen und wir sahen sogar den Start eines Helikopters vom eigenen Heli-Parkplatz.




Geschichte

Boschendal liegt am Eingang zum Franschhoek-Tal zwischen Simonsberg und den malerischen Groot Drakenstein Bergen. Der Name bedeutet "bos en dal" = Wald und Tal.

Das Gut ist eine der ältesten Weinfarmen am Kap und wurde von dem Hugenotten Jean Le Long im Jahr 1685 gegründet. Le Long floh wegen des Edikts von Nantes aus Frankreich ans Kap, das Land wurde ihm vom damaligen Kapgouverneur Simon van der Stel zugewiesen. 1715 ging der Besitz an die drei ebenfalls hugenottischen Brüder Pierre, Abraham und Jacques de Villier. Sie verhalfen Boschendal zu Größe und Respekt. Aus ihrer Zeit stammt auch der Weinkeller von Boschendal, der heutzutage natürlich mit modernster Technik ausgestattet ist.

1896 kam es zur Katastrophe, weil alle Reben der Reblaus zum Opfer fielen. Der spätere Besitzer John Cecil Rhodes kaufte die bankrotte Farm und ersetzte die kranken Reben durch neue. So ging es weiter mit dem Weinbau.

Heute ist Boschendal ein Teil der Firma Anglo American Farm, welcher ebenfalls das bekannte Weingut Vergelegen in Somerset West gehört.

Boschendal produziert seine Weine mit modernster Kellereitechnik, aber nach alter Tradition. Seine 488 Hektar Weinberge liegen im Franschhoek Valley, einer der besten Weinanbauregionen Südafrikas. Der Schwerpunkt bei den Rotweinen liegt auf Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Merlot und Shiraz, bei der Weißweinproduktion auf Chardonnay und Sauvignon Blanc.




Das Herrenhaus

Im Jahr 1812 wurde das beeindruckende H-förmige Herrenhaus "La Rhône" erbaut, heute immer noch Zentrum der Anlagen von Boschendal und ein exzellentes Beispiel kapholländischer Architektur.

Bauherr war Paul de Villiers, der Nachfahre von Abraham de Villiers. Es wurde sehr gut restauriert und steht heute unter Denkmalschutz. Prächtig hat man hier früher gewohnt, mit Yellowwood-Böden, dicken Vorhängen und Wänden gegen die Sonne und mit hohen Wänden. Im Salon wurden Gäste empfangen, musiziert und getanzt. Schöne alte Möbel aus wertvollen Hölzern stehen hier. Das Elternschlafzimmer auf der anderen Seite des Foyers war in der Mittagszeit verdunkelt und kühl, hier ruhte man nach einer üppigen, schweren Mittagsmahlzeit im Himmelbett aus Stinkwood.

Bei unserem Besuch 2024 war das Innere frei zugänglich und man konnte sich in Ruhe die Räume anschauen. Eine ebenfalls kostenlose Ausstellung zeigte zeitgenössische afrikanische Kunst.



Das Gelände

Auf dem Gelände gibt es neben dem berühmten Picknickplatz auch noch drei weitere Restaurants. Picknicken kann man hier zwischen dem 01. Oktober und 30. April. Zwischen 12:00 Uhr und 14:00 Uhr sollte man vor Ort sein und seinen Picknickkorb abholen. Der sollte mindestens einen Tag zuvor bestellt werden und 2024 kostete das 395 Rand pro Person, knapp 20 Euro. Man kann sich in dem Gelände dann an einen der Tische oder auf den Rasen setzen. Platz ist für 180 Leute.

Im bekannten Werf Restaurant läuft ohne Voranmeldung nicht viel. Gleiche Bedienungszeiten wie beim Picknick, zu diesen Zeiten sollte man nach Möglichkeit Boschendal wegen des Rummels meiden. Es gibt auch noch das einfachere Deli Restaurant und die Cellar Door Eats.

Sehr erweitert wurden die Verkaufsflächen. Auf der einen Seite der Farm Shop mit Butchery, in dem man Black Angus beef und Duroc Schwein kaufen kann. Dazu natürlich die eigenen Weine und die frischen Produkte aus dem Garten. Auch allerlei andere Lebensmittel, roh und verarbeitet, bekommt man hier.

Auf der anderen Seite der Homeware Shop, in dem Dekoartikel, Keramik, Haushaltswaren, Gläser, Kissen und Kosmetika verkauft werden. Da gibt es einige nette Sachen, auch wenn wir hier nichts gekauft haben.

Auf dem Gelände gibt es auch einen sehenswerten Kräuter- und Gemüsegarten mit vielen, von weißen Mauern abgetrennten Beeten.

Zahlreiche hübsche Hühner, Enten und Gäsen liefen bei unserem ersten Besuch hier herum. Auf Grund der hohen Besucherzahl haben wir die beim Besuch im Jahr 2024 gar nicht mehr gesehen, wahrscheinlich waren sie eingesperrt. Nach einem Fotorundgang waren wir dann auch schnell wieder weg aus Boschendal.



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Boschendal

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