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CABO RASO

Am Morgen nach dem Frühstück starteten wir, ausgestattet mit einem kleinen Lunchpaket mit Empanadas, von der Estancia La Antonieta aus in Richtung Süden. Tagesziel war Cabo dos Bahias mit seiner Pinguinkolonie. Die hatten wir schon bei der ersten Reise vor 11 Jahren besucht, damals allerdings vom nahen Carmarones aus. Die alten Seiten mit den eingescannten Dias findet Ihr hier.

Nach einem Blick auf die Karte hatten wir uns entschieden, die Strecke zuerst über die Ruta 1 möglichst immer am Meer entlang zu fahren und zurück dann mehr im Inland über die Ruta 68 und zurück zur Küste über die Ruta 32. Um es gleich vorweg zu nehmen: die Strecke im Inland ist langweilig und wir sind dort nur schnell durchgefahren, während die Ruta 1 eine wesentlich abwechslungsreichere Landschaft bietet. Man kann jetzt mit Google Street View seit 2014 die komplette Strecke abfahren.

Hier findet man wenig Verkehr, weite einsame Strände, Tiere und rauhe Berge. Die ersten paar Kilometer sind noch asphaltiert, aber genau vor dem Tor zur Pinguinkolonie von Punta Tombo verwandelt sich die Ruta 1 dann in eine Schotterstraße, die allerdings gut zu befahren ist. Die Fahrt führt immer über die Ländereien riesiger Estancias wie Santa Magdalena de Galli oder La Aurora. Die Landschaft ist rauh, am Wegrand stehen oft Schafe oder Kühe. Einmal rannte sogar eine Gruppe Guanakos vor uns über die Straße, die scheuen Kamele waren schnell im Buschland verschwunden.

Von einer Art Hochebene geht es dann hinunter in einen bunten Canyon und über trockene Flüsse. Überall Auswaschungen am Wegrand, die zeigen, wie viel Wasser hier nach Regenfällen herunter kommt.

Nach dem Canyon de los Guanacos erreicht die Ruta 1 dann die Küste, ein Kap nennt sich Punta Loberia, das nächste Punta Pescadero.






Schöner Strand

Nördlich des Punta Loberia befindet sich ein langer und einsamer Kiesstrand, hier haben wir uns ein wenig die Beine vertreten. Man findet allerlei Muscheln und Krebsschalen, Schneckengehäuse und Knochen hier. Und dazu noch die schönen bunten Kiesel, die es hier an allen Stränden gibt. Weit und breit war kein Mensch zu sehen, nur ein paar Lagerfeuer-Rest zeigen, dass sich hier auch Einheimische gerne aufhalten. In der Brandungszone meckerte ein Paar Austernfischer über unsere Anwesenheit. Im Sommer ist dieser Strand bestimmt schön zum Baden.

Weiter in Richtung Süden erreicht man eine Abzweigung zum Cabo Raso. Hier stehen einige alte Häuser, die meisten davon verfallen. Ob noch jemand hier wohnte konnten wir nicht erkennen, aber ein paar Hunde warteten an der Strasse auf uns und sprangen laut kläffend um unser Auto herum, als ob wir der lang erwartete Dosenöffner wären. Raus getraut haben wir und da nicht.

Der kleine Ort hatte durchaus seine Blütezeit Anfang des 19. Jahrhunderts. Er war eine wichtige Station als Verbindung der Küstenstädte von Patagonien. Es gab sogar einen Bus zwischen Trelew und Comodoro Rivadavia. Cabo Raso hatte einen General Store (La Castellana), einen Friedensrichter, Kurierpost, Telegrafenamt, einen Leuchtturm Häuser und Straßen. Ein Teil der Bevölkerung lebte von der Fischerei, vor allem Makrele und Lachs, denn die Boote konnte man hier direkt auf den Strand der geschützten Bucht ziehen. Einen kleinen Friedhof findet man heute noch am Kap.

Als die neue National Route 3 lief im Landesinneren erbaut wurde, mit dem Ziel, die Lücke zwischen Trelew und Comodoro schneller zu schließen, bedeutete dies den Tod für den Ort, der erst seine Bedeutung und dann seine 200 Einwohner verlor und schließlich im Jahre 1985 aufgegeben wurde.

Die Fahrt führte uns weiter auf der Ruta 1 in Richtung Süden, es folgte ein schönes grünes Tal mit Felswänden. Dort konnten wir schwarze Geier beobachten, leider waren die ziemlich weit weg.

Die Strecke führt dabei weiter am Atlantik entlang, jedoch ein ganzes Stück von der Küste entfernt. Gegenverkehr oder allgemein Verkehr ist hier ein Fremdwort, wir sahen kaum ein anderes Auto.

Am prächtigen weißen Herrenhaus der Estancia La Maciega mündet die RN 68 auf die Ruta 1. Der folgende Teil der Strecke führt an der Laguna Sacardi und weiteren Estancias nun bergab mit schönen Ausblicken in Richtung Camarones. Über den Ort habe ich eine eigene Seite angelegt.





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Cabo Raso

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