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RIOJA COAST

Nach einer Übernachtung in der Provinzhauptstadt La Rioja war unser nächstes Ziel die Chañarmuyo Lodge im gleichnamigen Ort, eine Fahrstrecke von insgesamt 286 Kilometern. Man muss dafür ganz um die Velasco-Berge herumfahren. Der Start in der Stadt war recht einfach, wenn man die Richtung kennt: immer nach Westen auf die Berge zuhalten. Ausgeschildert ist natürlich mal wieder kaum etwas, aber wenn man die Bergkette im Blick behält und immer geradeaus fährt, dann kommt man irgendwann unweigerlich auf die richtige Straße: die Ruta Provincial 75. Unten bei Google Maps ist sie mit falscher Bezeichnung Ruta Provincial 1 teilweise eingezeichnet.

Die Strecke wird auch La Rioja Coast genannt und wenn man durch ein enges, malerisches Tal in die Berge fährt, dann sieht man sofort warum. Hier, an den grünen Berghängen, gibt es Wasser. Reiche Städter haben sich hier ihre Ferienhäuser gebaut, die meisten sehen unbewohnt aus und fast jeder hat einen Swimmingpool im Garten. Die meisten waren nicht gefüllt, aber das ist im heißen Sommer bestimmt anders.

Die Ruta Provincial 75 schlängelt sich durch eine Schlucht immer weiter hoch, bis man dann überraschend einen Blick auf den Stausee Dique Los Sauces hat. Von einem Haltepunkt aus hat man einen guten Überblick auf La Riojas Wasserspeicher. Auf der einen Seite die Staumauer, auf der anderen eine grüne Ebene rund um den Fluss.

Im nun folgenden weiten Tal reihen sich kleine Dörfer wie Perlen auf einer Schnur an der gut ausgebauten Straße entlang. Sie wirken verschlafen, als wäre hier die Zeit stehen geblieben, und sind umrahmt von für die Region recht üppigem Grün. Die umliegenden Berge hingegen wirken karg und braun. Das Wetter war wunderbar und wir hatten den ganzen Tag Zeit, um unser Ziel zu erreichen.

Villa Sanagasta ist der erste Ort, den man nach 20 Kilometern Fahrt von La Rioja aus erreicht. Ein hübscher Ort, recht groß und grün mit der kleinen San Rafael Kirche aus dem Jahr 1964. Es gibt einige ältere Adobe Häuser und viele neugierige Blicke, die dem Fremden Auto folgen. In den kleinen Straßen haben wir uns total verfahren, kamen an einem großen Schwimmbad ohne Wasser und an der zentralen Plaza mit den wenigen Geschäften vorbei - der Ort selbst ist eigentlich eine Sackgasse. Irgendwann fanden wir den Weg zurück auf die Hauptstraße. Auf einer Anhöhe gibt es einen netten Aussichtspunkt namens Mirador de la Cruz mit Blick auf den Ort. Mit riesigen Steinblöcken und einem Wegkreuz, das oben auf dem ersten Bild zu sehen ist.



Dörfer

Die Ruta Provincial 75 schlängelt sich hoch durch die Berge und durchquert eine flache Ebene. Die Berge rücken weiter weg, an den Horizont. Auch rund um die nächsten Orte ist es grün. Nach Aqua Blanca folgt Pinchas. Die Kunsthandwerker hier sind bekannt für ihre Decken aus Llama oder Vicuna Wolle und die Damen kochen aus den Früchten der Region leckere Marmeladen (Dulces).

Chuquis heißt der nächste Ort, gefolgt von Aminga, der Hauptstadt des Departmento Castro Barros und ungefähr der Halbzeitpunkt unserer Fahrt. Hier gibt es größere Häuser und imposante Bodegas.

Die modernste Stadt ist wohl Anillaco. Im Gegensatz zu den anderen Orten, in denen man meist noch auf unbefestigten Straßen unterwegs ist, gibt es hier Asphalt und stilvolle Herrenhäuser. Überall wird Vino Patero (Hauswein) zum Kauf angeboten. Hier soll es irgendwo einen Felsen geben, den man Señor de la Peña nennt. Er soll das Gesicht von Jesus zeigen und an Ostern kommen zahlreiche Pilger hierher. Leider haben wir keine Ausschilderung gesehen und so die große Attraktion verpasst, was wir aber nicht weiter schlimm fanden.

Auch an den nächsten Orten sind wir vorbeigefahren: Los Molinos, Anjullan und San Pedro liegen links von der Hautpstraße etwas im Berg. Denn das Wetter wurde immer trüber, dicke dunkle Wolken hatten sich an den Berghängen versammelt. Ein Abstecher in diese Richtung erschien wenig sinnvoll. Deutlich konnte man den Regen in den Bergen sehen, während wir auf der Hauptstraße nur ein paar Tropfen abbekamen.

Nach 106 Kiilometern erreicht man das Talende und den Ort Aimogasta. Der Circuito Valles Y Montañas ist hier noch nicht beendet und führt über die Ruta 60 und die Ruta 38 in östlicher Richtung wieder als Rundweg zurück nach La Rioja.

Die letzten Kilometer vor Aimogasta, von wo aus man auf diesem Rundweg wieder nach La Rioja zurückfahren kann, sind ein Schock. Wilder Müll überall in den Büschen rechts und links der Straße. Plastikabfälle, vom Wind getrieben. Zwar haben alle Orte in der Region meist vor der Stadt ihre Deponie, wo der Müll teilweise offen verbrannt wird. Aber so schlimm wie in Aimogasta haben wir es nirgends empfunden. Zu allem Überfluss wird man ja immer mitten durch die Stadt geführt und wir waren froh, als wir endlich am anderen Ende wieder raus kamen. Die Stadt ist berühmt für einen uralten Olivenbaum, den wir aber nicht gefunden haben.

Der Ruta 60 folgten wir einige recht trostlose Kilometer, bis links die Ruta 40 abzweigt. Dort, kurz vor San Blas de los Sauces war die übliche Polizeikontrolle - wohin, woher, gute Fahrt! Im Ort fielen uns die Vorgärten auf, denn fast jeder hatte hier mindestens eine Pflanzschale in Form von einem Schwan stehen. Eine richtige Schwan-Epidemie. Etwas ausserhalb, an einer Statue, die einen Indianer mit Pfeil und Bogen darstellt, machten wir kurz Rast im Schatten der Bäume.

Hinter Charqui macht die Ruta 40 einen Knick und verlässt das grüne Tal. Bis Pituil ist rundum alles karg. Selbst in diesem kleinen Kaff haben wir uns mal wieder verfahren, auf der Suche nach der Verbindungsstraße in Richtung Westen, die uns zu unserer Unterkunft in Chañarmuyo bringen sollte. Obwohl wir das Fernziel Campeñas kannten, konnten wir keinen Hinweis darauf finden.

Nachdem wir einige Einheimische gefragt hatten, setzten wir unsere Reise fort und kamen, wiederum nach eingem Suchen, dann endlich in der Chañarmuyo Lodge an.



Google Map zum Thema

Strecke 75 mit falscher Straßenbezeichnung 1

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