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PALÄONTOLOGISCHES

Wer in der patagonischen Steppe einen Spaten in die Erde steckt, der kann, überspitzt ausgedrückt, damit rechnen auf uralte Knochen oder Versteinerungen zu treffen. Denn die Steppe von Patagonien ist ein Paradies für Paläontologen, besonders die Provinzen Chubut und Neuquen. Es gibt über 40 Fundstellen mit Resten verschiedener Dinosaurier-Arten im Land, manche Quellen sprechen von 15, andere sogar von 40 verschiedenen Spezies.

Hier sind die ausgestorbenen Dinosaurier besonders groß geworden und die Pflanzen besonders schön versteinert, was man als Tourist bequem in den beiden Stein-Wäldern bei Sarmiento und abseits der Ruta 3 bestaunen kann. Die größten Carnivoren (= Fleischfresser) waren Theropoden aus der Kreidezeit und man fand sie natürlich in Patagonien: Giganotosaurus Carolinii wurde 14 Meter lang, 8 Tonnen schwer und 4 Meter hoch.

Jedes kleine Regionalmuseum und Informationscenter in der Region hat seine Versteinerungen und Saurierknochen in den Vitrinen.

Besonders eindrucksvoll und schön ist das Egidio Feruglio Museum in Trelew, das ich auf dieser Seite vorstellen möchte. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, wenn man in der Gegend ist.

Weltweit selten sind Funde aus dem mittleren Jura, das auf 150 Millionen Jahren vor unserer Zeit datiert ist. Aber hier in Patagonien fand man vor kurzem auch Saurierknochen aus dieser Zeit, die es ermöglichten, die Tierwelt der bisher weitgehend im Dunkeln liegenden Epoche genauer zu erforschen.

Hier sind einige weiterführende Links zum Thema Paläontologie in Patagonien:

Ein entfernter Verwandter der Dinosaurier begegnet uns noch heute in der patagonischen Steppe: Der Nandu oder Choique stammt ebenso wie der Strauß nicht von den Vögeln, sondern von den Sauriern ab. Und einige Forscher vertreten die Meinung, daß von einem späteren Zweig der Entwicklung ab auch alle Vögel Verwandte der Saurier sind.

Egidio Feruglio Museum

Die Stadt Trelew im Tal des Flusses Chubut geht auf eine walisische Siedlung zurück und wurde benannt zu Ehren von Lewis Jones, einem der ersten Siedler. Der Name bedeutet übersetzt "Stadt des Lewis".

Hier liegt im Zentrum, an der Av. Fontana 140, das moderne Gebäude des Museo Paleontológico Egidio Feruglio

(kurz MEF genannt).

Ausser an Weihnachten und Neujahr ist es ganzjährig geögffnet. Von Montag bis Freitag zwischen 8:30 und 12:30 und von 13:00 bis 20:00 Uhr. Am Wochenende von 9:00 bis 12:00 und von 14:00 bis 21:00 Uhr.

Es gibt geführte Touren für Gruppen in spanisch, englisch, deutsch und italienisch, die jeweils 45 Minuten dauern. Da wir alleine kamen, konnten wir natürlich an keiner teilnehmen und machten uns selbstständig auf den Rundgang durch das Museum.

An der Kasse spricht man englisch, der Eintritt kostet 8 Pesos pro Person. Hinter dem Eingang links gibt es die kleine Cafeteria "Dino Bar", wo man bei einem Stück Kuchen und einem Kaffee entspannen kann sowei einen Souvenirshop mit allerlei Kunsthandwerk und warmen Pullovern. Das Gebäude ist modern und neu, der Rundgang startet auf der rechten Seite. Aber schon im Foyer werden einige liebevoll gestalltete Modelle ausgestellt, die den Übergang von Sauriern zu Vögeln illustrieren, und in einer Vitrine zeigt man ein wunderbar versteinertes Saurier-Ei.

Rundgang

Die Austellungräume sind sehr hoch, damit die riesigen Skelette und Knochen auch hineinpassen. Der Rundgang führt zuerst durch das Erdgeschoss und dann hinauf auf die erste Etage zu einer Art Galerie, von der man einen schönen Blick auf die Ausstellung von oben hat.

Die Präsentation ist sehr schön und interessant, auch wer sich nicht besonders für Dinosaurier und Versteinerungen interessiert sollte sich die einmalige Sammlung nicht entgehen lassen. So schöne Sklette seltener Saurierarten sieht man so schnell nicht wieder.

Die vier großen um das Kino und die Treppe herum angeordneten Räume ordnen bestimmte Zeiten der Entwicklung zueinander passend an und versuchen die Darstellung der wunderbar vollständigen Fundstücke in einer zu Art und Umwelt passend wirkenden Szenerie. Mal sind es jagende Saurier, mal Saurier mit Jungtieren oder Meerestiere, die wie in einerm Aquarium dargestellt werden.

Es gibt zahlreiche Vitrinen mit Knochen und Versteinerungen: Meerestierte, Saurier und Pflanzen. Seklette von so netten Tieren wie Gasparinisaura cincosaltensis, Amargasaurus cazaui, Titanosaurus australis und Piatnitzkysaurus floresi kann man hier bewundern. Insgesamt werden hier 1.700 Stücke von 30 Dinosauriern ausgestellt.

In der ersten Etage gibt es eine Fotosammlung, die Ausgrabungen und Fundstellen dokumentiert. Im kleinen Kino-Saal mitten im Museum kann man sich interessante Schulfilme zum Thema Evolution und Erdgeschichte anschauen, die ständig laufen - auf spanisch. Die abschließende Treppe von der Galerie zum Erdgeschoss hinunter zum Ausgang führt an einem dreidimensionalen Arrangement von schwimmenden Saurier-Skeletten vorbei, durch die Beleuchtung und den dunklen Hintergrund ist man fast mittendrin.



Google Map zum Thema

Trelew

Video zum Thema

Trelew la ciudad de la furia

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