Archiv : Infos und Bilder aus 2003

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ESTANCIA LA ANGOSTURA

Die Estancia La Angostura liegt nahe der Ruta 40 in der Region von Gobernador Gregores im fruchtbaren Tal des Flusses Chico mitten in ansonsten karger Steppe. Bis in die kleine Stadt fährt man immerhin noch 55 km, was für patagonische Verhältnisse fast schon zentrales Wohnen bedeutet. Der Name bedeutet so viel wie "Die Enge" und es ist eine riesige Farm in Besitz von Manuel "El Gringo", der sie erst vor kurzer Zeit erworben hat und nun hier lebt.

Nachtrag 2006: Wir bekamen eine Nachricht, das Manuel an einem Herzleiden gestorben ist und die Estanzia mittlerweile wieder einen neuen Besitzer hat. Von daher ist dieser Bericht hier natürlich nur noch von historischem Wert.

Bewirtschaften muss er 20.000 ha, auf denen 860 Schafe und 76 Rinder weiden, von denen fast alle in diesem Frühjahr Nachwuchs hatten. Trotzdem hat er auch noch Zeit am Abend Gäste zu bewirten, denn La Angostura war eine der ersten Estancias der Region, die sich dem Tourismus geöffnet haben und Zimmer vermieten.

Geöffnet ist hier in der Saison von Oktober bis März und nach der kargen Steppe ist die Anfahrt zur Estancia landschaftlich wie die Fahrt in eine Oase. Neugierige Kühe, Pferde und Schafe verfolgen den Besucher mit Blicken, das weiße Famhaus mit dem roten Dach schmiegt sich an einen Hang und ist schon von weitem zu erkennen. Rundum stehen Pappeln als Windbrecher und davor ein alter Pferdewagen zur Dekoration.

Eine Brücke aus dem Jahr 1921 überquert hier den Fluss, Reiter und Angler finden auf La Angostura bestimmt ein kleines Paradies. Der Name "Die Enge" bezieht sich wohl auf diese schmale Stelle des Flusses, wo die Brücke errichtet wurde.

Lage

An der Ruta 40, die hier zum Großteil geradeaus durch kahle und ebene Landschaft führt, steht schon weit sichtbar ein Schild mit der Aufschrift "Estancia Touristica". Biegt man hier in den schmalen Weg ab so muss man noch 4 km fahren um die Farm zu erreichen. Dabei senkt sich die Zufahrt hinab bis in das etwa 20 Meter tiefer als die Ebene liegende Flusstal.

Nach dem überraschenden Gefälle erreicht ,man so die fruchtbare Schwemmebene des Flusses mit satten Weiden, Mooren und vielen Wasservögeln, die Straße zieht sich noch ein Stück parallel zum Abhang das Tal entlang. Im Sumpf daneben stehen einige Kühe mit ihren Kälbern und glotzen die Besucher mistrauisch an. Am Ende passiert man ein Vieh-Gatter, das man hinter sich natürlich wieder schließt, und dahinter liegt La Angostura so wie auf dem Bild ganz oben auf der Seite Unterkunft Allgemein

Zimmer

Die Estancia kann bis zu 23 Personen beherbergen, daher kommen hier auch öfters Gruppen hin. Wir hatten Glück und waren die einzigen Gäste, im Haupthaus haben wir nur 3 Zimmer gesehen. Vor dem Haus parkte noch der Allradcamper eines älteren deutschen Ehepaares, die für ein halbes Jahr in Südamerika unterwegs waren und mit uns zusammen zu Abend gegessen haben.

Die Zimmer sind schlicht eingerichtet, die Möbel sind ziemlich alt und ein wenig abgewohnt, aber alles war sehr sauber und man war sichtlich um Gemütlichkeit und nette Optik besorgt. Die Heizung funktionierte sehr gut.

Wir hatten ein Zimmer mit Doppelbett. In die anderen Räume konnten wir zum Teil reingucken, dort standen bis zu fünf Betten in einem Raum. In unserem Zimmer gab es großzügig Platz, auch für die Koffer und das Bett war ebenfalls bequem.

Im braun gekachelten Bad befindet sich ein 30-l Gas-Boiler, der für Nachschub an heißem Wasser sorgt, für endlose Duschorgien ist es etwas knapp. Dafür gibt es sogar wieder ein Bidet.

Auf La Angostura hat man nur am Abend Strom, wenn der Generator angeworfen wird. Am Morgen sollte man auf Haare waschen verzichten, denn man kann sich dann nicht trocken fönen und rasieren funktioniert auch nicht.

Am Aufenthaltsraum sieht man den ehemaligen Zuschnitt des Haupthauses: Es war einmal ein Doppelhaus. Aus den zwei Wohnzimmern wurde ein großer Wohn-Essraum gemacht, mit allerlei Altertümern geschmückt, ganz unten zu sehen. Daher gibt es hier auch zwei Türen nach draußen. Am Ende mit dem Esstisch liegt die Küche, am anderen Ende die Zimmer.

Frühstück

Das Frühstück auf La Angostura war etwas ganz Besonderes, die Gastgeber hatten sich viel Mühe gegeben. Gedeckt war der Tisch in der warmen und gemütlichen Küche, die nur etwas schlichter ausgestattet war als die antike Küche auf Monte Leon.

Neben Tostadas gab es leckeren Kaffee und frisch gepressten Orangensaft. Dazu hatten wir am Abend vorher um den leckeren festen Schafkäse gebeten, den wir als Vorspeise beim Abendessen kennengelernt hatten. Manuel schnitt aus einem halben Laib 4 fingerdicke Scheiben für uns (auf dem Bild unten zu sehen), er schmeckte auf den Toasts wirklich köstlich.

Da blieb kaum Platz für die Marmelade und die Plätzchen und Kuchen. Als ganz besondere Köstlichkeit gab es hier Dulce de Leche aus Schafmilch, ein lokales Produkt aus nahe gelegnen Ort Gobernador Gregores.

An diesem Morgen verließen wir das erste Mal seit langem mal wieder richtig rundum satt und zufrieden den Frühstückstisch.

Essen

Auch das Abendessen war klasse. Gegessen wird im Wohnzimmer an einem großen Tisch. Die beiden Deutschen aus dem Camper kamen ebenfalls dazu. Wir suchten uns einen Shiraz zum Essen aus. Im Hintergrund legte Manuel eine Cassette mit Tangomusik auf. Wenn eine Gruppe zu Besuch ist, dann gibt es eventuell auch nach dem Essen Volkslieder zur Guitarre - live.

Als Vorspeise wurde alles aufgefahren, was die Küche zu bieten hatten. Es gab fantastisches sauer eingelegtes Lammfleisch, Rote Beete Salat, eingelegte Artischocken, zwei verschiedene Käsesorten von Kuh und Schaf und diverse Wurstsorten.

Als wir dann schon fast satt waren, kam das Hauptgericht: Heißes Lammfleisch bis zum Abwinken und dazu wirklich lecker gewürzter frischer Kartoffelpüree. Auch eine Nachspeise musste danach noch rein, wir haben leider vergessen was für eine...

Der Hausherr kam einige Male hinzu und leistete uns ein Weilchen Gesellschaft bevor er wieder in der Küche verschwand. Er freute sich sichtlich, dass es uns so gut schmeckte. Leider sprach Manuel keauf englisch und auch sein Spanisch war für uns manchmal kaum zu verstehen, aber man verständigte sich irgendwie.

Für den Wein bezahlten wir 18 Pesos. Und weil uns der Schafkäse so gut geschmeckt hatte, nahmen wir einen festen, runden Laib mit auf die weitere Reise, der uns 10 Pesos kostete.

Fazit

La Angostura ist vom Ambiente eine typisch patagonische Unterkunft, die Gastfreundschaft und das Essen sind aber im Vergleich zu anderen Unterkünften der Region weit über Durchschnitt. Hier wären wir gerne noch etwas länger geblieben...

Im November 2003 waren wir für 1 Nacht hier.

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