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POSADA SALENTEIN

Mit 300 US-Dollar pro Tag für 2 Personen inklusiv Halbpension war die Posada Salentein die teuerste Unterkunft der gesamten Reise. Die sehr guten Salentein Weine und die supermoderne Bodgea mit angrenzendem Besucherzentrum und Der Kunstgalerie Killka sind mit das Beste und Modernste, was die Region zu bieten hat. Daher buchten wir zwei Übernachtungen in der angeschlossenen Lodge, um hier die letzen beiden Tage in Ruhe und Luxus zu verbringen, bevor wir zurück nach Buenos Aires flogen.

Nach langer Fahrt kamen wir am Nachmittag an. Am Morgen hatten wir das Viñas del Golf verlassen, erst den Canyon de Atuel besucht und danach die recht langweilige Strecke von San Rafael bis nach Tunuyan hinter uns gebracht. So war die Ankunft in der sehr ruhigen Lodge, weit ab von allem, mehr als angenehm. Der Empfang an der Rezeption war englischsprachig. Die Dame dort führte uns zum Zimmer, die Koffer wurden vom Wachmann per Sackkarre gebracht. Ein wenig merkwürdig war der graue Jogginganzug, den sie trug. Solche Kleidung hätten wir in einem teuren Hotel nicht erwartet, sollten sie die nächsten Tage aber meist in gleicher Kleidung sehen. Auch die Bedienung im Restaurant trug eher ländlichec Chic, mit rustikalen Hosen, sportlichen Schuhen und Oberteil mit Salentein Werbeaufdruck.

Die ganze Atmosphäre in der Posada Salentein war sehr entspannt und ländlich-rustikal. das Grundstück ist idyllisch grün, mit schönem alten Baumbestand und fetten Wiesen, auf denen glückliche Hühner picken. Alles easy und relaxed, nicht nur für die Gäste, auch für das Personal. Laut Webseite erwartet man hier Verwöhnen und Luxus pur und bezahlt ja auch entsprechend. Vor Ort holt einen dann der argentinische Alltag ein, nur zu einem stolzen Preis.

Im schönen Pool, der komplett von einem Gitter umzäunt war, damit keine Tiere herankamen, lag Schmutz auf dem Boden. Der wurde mit Sicherheit nicht täglich gereinigt. Es gab auf den Zimmern keinerlei Informationen, sei es über die TV-Kanäle, Touren oder den Tagesplan, auch mündlich vom Personal kam nichts. Im Preis enthalten ist hier mit der Halbpension auch Reiten auf der Finca San Pablo, eine Standard-Weinprobe in der Bodgea und ein Besuch der Espacio Salentein-Killka.

Als wir nach dem Bodgabesuch fragten, erklärte man uns die nächsten Termine wären alle mit Gruppen ausgebucht. So nahmen wir notgedrungen einen freien Termin, der wie sich nachher herausstellte einen Gegenwert von 10 Pesos hatte. Angeboten wurde das nicht, wir musste nach allem explizit fragen. Vom Ausritt auf der Finca war nie die Rede - wir können zwar beide nicht Reiten, aber hier hätte man es mal probieren können...

Auch am Nachmittag, wenn man einen Kaffee haben wollte, war das nicht einfach. Da sich auf dem Zimmer noch nicht einmal eine Liste mit Telefonnummern befand, irrte man als Gast auf der Suche nach Personal über das Gelände. Hatte man dann jemanden erwischt, wurde zwar der gewünschte Kaffee gebracht. Aber so lieblos serviert wie nirgends, nicht einmal ein kleines Plätzchen wurde dazu gereicht. Das beherrschen ja selbst einfachste Cafés.

Am letzten Tag war Check-Out bis 11:00 Uhr. Als wir um 10.30 Uhr kamen, war weit und breit niemand zu sehen. Die Rezeptionistin musste erst einmal angerufen werden und kam nach einer guten Viertelstunde per Auto von Killka angefahren. In der Zwischenzeit hatte Michael sich schon die Sackkarre geschnappt und die Koffer selbst zur Rezeption gefahren und ins Auto verstaut, denn wir mussten an diesem Tag ja zum Flughafen und konnten nicht ewig warten. Dies wurde zwar registriert, aber mit keinem Wort der Entschuldigung erwähnt. Auch nach unserer Zufriedenheit wurden wir nicht gefragt, wir hätten ja antworten können...


Lage

Salentein liegt an der Ruta 89 in Tunuyan im Valle de Uco in der Provinz Mendoza. Zum Flughafen in Mendoza sind wir von hier aus gut 2 Stunden die ca. 100 Kilometer gefahren. Die Anfahrtsbeschreibung aus dem Internet versucht, einen Teil Gravelroad zu umfahren. Dadurch haben wir eine Abzweigung verpasst und landeten auf Nachfrage bei Einheimischen am Haupttor der Bodega "El Portillo", die ebenfalls zur Salentein-Gruppe gehört. Doch die Wachleute hier waren auf Zack. Nach einem kurzen Telefonat, in dem sichergestellt wurde, das wir angemeldete Gäste der Lodge waren, wurden wir auf dem direkten Weg durch die schier endlosen Weinfelder zu einem Ausgang geschickt, der direkt gegenüber dem Haupteingang von Salentein an der Ruta 89 liegt. Der Wachmann dort erwartete uns schon mit einer weiterführenden Geländeskizze.

Vorbei am Killka Salentein und der Kapelle führt der unasphaltierte Fahrweg weiter zur Lodge durch eine wunderschöne, lange Pappel-Allee. Im Herbst, wenn sie sich golden färben, sicherlich ein noch beeindruckenderer Anblick. Das Hotelareal befindet sich auf der Finca La Pampa. Am Hotel wartete wieder ein Wachmann, der uns freundlich begrüßte und unsere Namen von einer Liste strich. Die Security ist hier adrett, freundlich und sehr gut organisiert.

Die Lodge liegt inmitten eines parkähnlichen Gartens, auf einer Seite gesäumt von Weinfeldern, auf der anderen durch hohe Bäume geschützt. Das riesige Weingut ist umgeben von schneebedeckten Bergen, von den Gebäuden der Lodge hat man allerdings keinen Blick auf das Panorama, denn die Bäume stehen im Weg. Dafür muss man am Abend ein Stück spazieren gehen, um den wunderbaren Sonnenuntergang auf dem Gipfeln zu genießen. Eine Bank oder eine Stelle, wo man dies in Ruhe und im Sitzen machen kann haben wir ein wenig vermisst.

in kleiner Nachteil der Grundstückslage ist der Fahrweg direkt oberhalb des Grundstücks. Hier rasen die Arbeiter und Zulieferer vorbei und wirbeln eine Menge Staub auf, der bei ungünstiger Wetterlage bei schwachem Wind eine ganze Weile wie ein Schleier über dem Gelände hängt.


Zimmer

In der Posada Salentein wohnt man in zwei Häusern die "Los Sarmientos" und "Los Zarcillos" heissen. Diese sind umgeben von üppigem Grün, alter Baumbestand sorgt für kühlen Schatten im Sommer und für Schutz vor dem Wind. Insgesamt gibt es in der Posada Salentein 8 Zimmer, in denen bis zu 20 Gäste übernachten können. Im "Los Sarmientos" teilen sich vier Zimmer einen gemeinsamen Aufenthaltsraum mit einem Fernseher, dafür sind die Zimmer hier aber auch ziemlich klein. Wir haben nicht herausgefunden, ob man dort den gleichen Preis bezahlt. Wir bekamen ein Zimmer im "Los Zarcillos", hier sind die Räume recht großzüg geschnitten und über zwei Etagen mit jeweils eigenem Eingang verteilt. Unser Zimmer namens "Tempranillo" lag ebenerdig und hatte vor dem Eingang eine schöne Terrasse mit bequemer Möblierung und grün beranktem Blätterdach.

Der Nachteil dieser Lage war, dass uns die Nachbarn im Zimmer über uns auf dem Kopf herumliefen. Der Trittschall wurde bei deren flotter Gangart etwas dumpf, aber ziemlich deutlich nach unten übertragen. Eine eigentlich unnötige Störung, denn bei so einem großen Grundstück ist doch eine zweigeschossige Bauweise wirklich nicht nötig.

Sonst war das Zimmer gemütlich eingerichtet, mit komplett gefliestem Boden. Das breite Bett bot allen Luxus für einen erholsamen Schlaf, der Schrank war ein offenes Regal mit Tuchwänden und ein schönes Bild zierte die Wand. Im Eingangsbereich gab es eine kleine Küche mit einem leisen Kühlschrank. Darauf und darin befanden sich verschiedene Salentein Weine und Sekt von El Portillo. Entgegen einiger Behauptungen sind die hier nicht umsonst, wir haben die Flasche Sekt getrunken und beim Checkout dafür den üblichen Verkaufspreis von 27 Pesos bezahlt.

Es gab zwei Ablagen für die Koffer und einen Tisch mit Stühlen. Ein Flachbildschirm mit Sat-TV sorgte für Unterhaltung, eine Klimaanlage für Kühle im Sommer. Es war für unseren Geschmack ein wenig zu dunkel, weil nur ein mittelgroßes Fenster Tageslicht in den Raum ließ.

Sehr schön und geräumig war das Badezimmer. Die Dusche über der Badewanne mit Glastrennwand sorgt für spritzfreies Duschen aus dem extra breiten Duschkopf und danach hüllt man sich in weiche Handtücher. Ein großer Spiegel und ein Föhn sind selbstverständlich, auf der großen Marmorablage hat man jede Menge Platz. Selbstverständlich findet man hier auch hochwertiges Shampoo und Duschgel in kleinen Behältern.

Auffällig war, dass es keinerlei schriftliche Information im Zimmer gab: weder Telefonnummern am Telefon, noch Programme am Fernseher, keine Preisliste bei den Weinen, keine Zeitschriften zum Blättern und erst recht keine Information über Ausflüge, Essenzeiten und andere Hotelinterna.

Frühstück

Das Frühstück in der Posada Salentein bietet alles, was man braucht in Buffetform. Am ersten Tag hatten wir Pech und kamen nach einer größeren Gruppe. Da war schon gut abgeräumt, aber die Reste reichten uns. Der einzelne Haushalts-Toaster - wie in so vielen Hotels üblich - kann den Ansturm von mehreren Personen wahrscheinlich schwer bewältigen. Unter der Tischdecke des Buffets kam angenehme Musik aus einer Anlage. Kaffee wurde an den Tisch gebracht. Lecker war der gemischte Obstsalat, auch Eier gab es nach Wunsch.

Essen

Das Essen nimmt man wie das Frühstück im schönen, modernen Restaurant ein. Dies ist umgeben von einer möblierten Terrasse, auf der man im Sommer bestimmt wunderbar auch am Abend sitzen kann. Im Oktober war es dafür zu frisch, da zog man sich auf die Sitzgruppe im Innenbereich zurück. Dort liegen ein paar Zeitschriften und in der Ecke steht ein hübsches Kunstwerk: eine Figur aus Walnussschalen. Vom Restaurant aus blickt man durch hohe Fenster auf Merlot und Pinot Noir Weinreben.

Laut Webseite und Hotelpreis erwarteten wir hier ein Gourmet-Dinner und freute uns auf das Essen. Im Preis inklusive sind 2 Gläser Salentein Wein pro Person, wobei man aus den unteren Preisrängen frei wählen kann. Die besseren Tropfen waren hier mit einem normalen Preis ausgezeichnet und da das Personal im Restaurant kein Englisch sprach und sich die Dame von der Rezeption zum Übersetzen nicht blicken ließ, konnten wir nicht herausfinden ob der inkludierte Wein auf die teureren Flaschen angerechnet wird. Wir vermuteten eher nein und tranken den Salentein Reserva, von dem wir als Malbec auch in Deutschland schon einige Flashen im Keller liegen haben.

Am ersten Abend waren wir die einzigen Einzelgäste, die anderen gehörten alle zu einer Gruppe Argentinier und die saßen zusammen an einem Riesentisch in der Mitte des Restaurants. Eine Auswahl im Menü hat man hier nicht, es gibt auch keine schriftliche Ankündigung für den Abend und erst recht keine englische Übersetzung. Gegessen wird, was auf den Tisch kommt. Wir bekamen am ersten Abend einen lecker angemachten grünen Salat mit Spargel, Käsewürfeln und Pilzen als Vorspeise. Gefolgt von einem saftigen Stück Rindfleisch, das sich zwar Roastbeef nannte, aber mit Knochen serviert wurde. Dazu sehr gut passend ein würziges Kartoffelpürree mit Speckwürfeln und Pistazienkernen. Als Nachspeise gab es eine Apfeltatre mit selbst gemachtem Aprikosensorbet. Das Essen an diesem Abend war schmackhaft und lecker, wenn auch nicht gerade gehobene Gourmetküche.

Am nächsten Abend war der Raum anders eingedeckt und die Gästeschar bestand aus mehreren Paaren und einem Vierertisch. Als man uns das Menü aufzählte, wussten wir von Anfang an dass wir den Nachtisch nicht mochten. Würziger Hartkäse mit Dulces, das sind klebrig-süß eingelegt Gemüsesorten - eine in Argentinien sehr beliebte Nachspeise.

Die Vorspeise war wieder ein Salat, diesmal mit einem sehr leckeren gebratenen Ziegenkäse. Dann kam die Hauptspeise, die nicht nur bei uns Unwillen auslöste. Eine Argentinierin am Nebentisch, die sich besser verständigen konnte, regte sich schrecklich auf und ließ das Gericht sogar zurückgehen. Ihren Worten entnahmen wir, das sie das zu Hause besser hinkriegt. So war es auch sicherlich, denn es gab trockene Brust vom Huhn - serviert auf dem zu Talern in der Pfanne gebackenen Kartoffelpürree mit Speck und Pistazienkernen vom Vortag und Spinat. Da nur wir am Vortag schon da waren, konnten sie die Reste aufwärmen und als neu präsentieren. Zu dem Huhn passte es aber überhaupt nicht.

An diesem Abend erschien dann auch die Dame im grauen Jogginganzug und fragte uns auf englisch, ob wir zufrieden wären. Als wir nein sagten, mit der Begründung das Huhn wäre zu trocken und die Beilagen vom Vortag, da verschwand sie einfach ohne Kommentar und wurde an diesem Abend nicht mehr gesehen...

Wir fragten die nette Bedienung dann nach einem andern Nachtisch, was zuerst einige Ratlosigkeit auslöste. Dann bot man uns das Aprikosensorbet vom Vortag an, was wir in Ermangelung einer Alternative auch gerne annahmen. Serviert wurden dann zwei Bällchen in einer kleinen Schüssel, mit einer(!) einzigen Erdbeere als Dekoration. Fantasieloser geht es kaum. Weder wirklich satt, noch wirklich zufrieden verließen wir das Restaurant. Unser letzter Abend war eine Pleite, da hatten wir an vielen einfacheren Plätzen schon besser gegessen. Hätten wir das geahnt, dann wären wir eine Nacht länger im wesentlich besseren Viñas del Golf geblieben.

Fazit

Die Posada Salentein ist schön grün und liegt sehr ruhig. Ein idealer Ort, um ein paar Tage zu entspannen. Unsere Ansprüche, abgeleitet vom Preis, wurden weder beim Essen noch beim Service erfüllt. In unseren Augen überteuert, man bezahlt den Namen mit.

Im Oktober 2008 waren wir für 2 Nächte hier.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die sehr schöne Webseite von Salentein.

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