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PUNTA DELGADA

Dies ist eine ältere Seite, neuere Infos und Bilder von einem zweiten Patagonien-Besuch im Oktober 2014 findet Ihr auf den Seiten Punta Delgada und Am Strand.

Die meisten Touristen, die Valdés als Tagesausflug buchen besuchen dabei auch Punta Delgada. 142 km fährt man ab Puerto Madryn über die Ruta Provincial 2 bis zu diesem abseits gelegenen Naturreservat. An den Stränden ünterhalb der Steilküste befindet sich die größte Attraktion der Region: die einfach zugänglichen Kolonien der See-Elefanten und Seelöwen.

Geschulte Naturführer bringen Gruppen an den weiten Strand von El Arenal und somit ziemlich nach an die Tiere heran. Über diesen Strandabschnitt habe ich eine eigene Seite mit schönen Bildern gemacht.

Neben El Arenal gibt es noch einen zweiten Strand direkt unterhalb des markanten Leuchtturms. An einem strategisch günstigen Punkt oberhalb der Steilküste gelegen (genauer: 42°46'S 63°38'W), warnt er seit 1905 die zum Golfo Nuevo einfahrenden Schiffe vor Untiefen.

Direkt am Leuchtturm befindet sich das einzige Hotel der Insel. Einsam liegt die ehemalige Leutturmwärterschule inmitten der Steppe und bietet zahlenden Gästen eine gemütliche Unterkunft. Hier haben wir 3 Nächte gewohnt und das Hotel auf der Seite Faro Punta Delgada ausführlich beschrieben.

Mittags ist Punta Delgada von Tagesausflüglern überlaufen, die hier Rast machen und ein Asado zu sich nehmen. Aber vor 11:00 Uhr und nach 17:00 Uhr sind die Hotelgäste und Angestellten wieder unter sich.

Allein am Strand

Da wir schon gemeinsam mit einem Guide die geführte Tour an die Playa El Arenal mitgemacht hatten und somit einige Verhaltenregeln kannten durften wir nach Absprache am frühen Morgen alleine hinunter an den abgesperrten Strand unterhalb des Leuchtturms.

Der Zugang ist ansonsten nur mit Führer gestattet und es war Bedingung, daß wir vor Ankunft der Tagestouristen wieder oben sein mussten. So machten wir uns noch vor dem Frühstück auf den Weg und stiegen die zahlreichen Stufen der Holztreppen mit Aussichtsplattformen hinunter zum Strand. Unterwegs gab es viele schwarze Raupen mit langen Haaren zu sehen, die anscheinend ekelig schmecken müssen, da sie auch von den Möwen verschmäht werden.

Unten am Strand angekommen wehte ein scharfer Wind und schon von der Treppe aus sahen wir einige See-Elefanten am Strand herumliegen und bei Ebbe im flachen Wasser herumrobben. Es waren einige junge Männchen, einige Weibchen und viele Jungtiere und Jährlinge, die sich auf den Klippen und in den Felsenpools schon die ersten kleinen Kämpfe lieferten.

Der Strand wird begrenzt von einer Steilwand, es herrschte Ebbe und das Meer hatte sich zurückgezogen. Am Fuß der Dünen gab es neben der Treppe ein flacheres Stück mit dichten, grünen Bewuchs, in dem sich einige erwachsene Tiere ausruhten. Die Jungtiere lagen ein Stück weiter auf dem Kieselstrand und schauten uns mit großen, glänzenden Augen entgegen.

Um dahin zu gelangen mussten wir nun zwangläufig zwischen den schlafenden Erwachsenen und der Wasserlinie hindurch - was man eigendlich nicht tun sollte. Zum Glück war der Strand hier weit und flach und die Tiere lagen etwa 30 bis 40 Meter vom Wasser entfernt. So interpretierten sie unseren entfernten Vorbeimarsch nicht als Bedrohung, weil wir genug Abstand halten konnten.

An einem schlafenden und grunzenden Bullen vorbeizugehen ist schon ein wenig aufregend, auch wenn die dort liegenden Exemplare noch jung und relativ klein sind. Doch nach einigen aufregenden Minuten hatten wir diesen Abschnitt hinter uns gebracht und näheren uns auf etwa 20 Meter der Gruppe von Jährlingen. Dann hockten wir uns ruhig hin und die Kleinen mit ihren Kulleraugen beobachteten uns ebenso neugierig. Einige robbten sogar näher und kamen so bis auf ca. 5 Meter an uns heran. Teilweise hatten wir den Eindruck, sie würden dabei eine Art Wettstreit austragen, wer sich aus der Gruppe am weitesten an uns herantrauen würde.

Wir wurden widerum von einer Person oben auf der Aussichtsplattform beobachtet, ob wir uns auch richtig verhalten und die Tiere nicht anfassen oder stören. Es ist schon ein einmaliges Erlebnis, so nahe und alleine an die seltenen See-Elefanten heranzukommen.

Der Strand riecht natürlich ein wenig streng nach Fisch, aber der scharfe und kalte Wind weht den Geruch schnell weg. Handschuhe waren hier unten gut zu gebrauchen.

Am Abend wären die Fotomöglichkeiten nicht so perfekt gewesen, da dieser Ost-Strand dann im Schatten liegt. Aber so hatten wir die Gelegenheit zu den tollen Fotos auf dieser Seite mit den Tieren im richtigen Licht der Morgensonne.


Google Map zum Thema

Aussichts-Plattform und Strand

Video zum Thema

Mysteries of Marine Biology - The Northern Elephant Seal

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