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YULARA

Es gibt eigentlich nur eine einzige Möglichkeit, in der Nähe des Uluru / Kata Tjuta National Park zu übernachten: Das Ayers Rock Resort. Im Nationalpark selbst gibt es keine Möglichkeit und auch auf umliegenden Parkplätzen stehen überall Verbotschilder. Der nächste offizielle Campground mit einfachen Unterkünften ist die Curtain Springs Station. Zum Uluru sind es von dort aus aber noch gute 155 km.

Obwohl wir dort waren, stellten wir nach unserer Rückkehr fest dass wir nicht ein einziges Bild gemacht haben von der Anlage in Yulara. Nicht mal die Tankstelle fotografiert, oder den Campground als Dokufoto. So toll war das auch alles nicht, wir haben es schlicht vergessen. Daher sind hier auf der Seite nur Bilder zu sehen, die auf den anderen Seiten keinen Platz mehr fanden.

Ursprünglich hieß das aus dem Boden gestampfte Resort, das sich 21 km von der Basis des Uluru befindet, einst Yulara. Das bedeutet in der Sprache der Pitjantjatjara und Yunkunytjatjara People weinen oder weinend, manche übersetzen es auch mit "Ort der heulenden Dingos". Der Name war eigentlich ganz passend, denn genau dies tut der gemeine Tourist, wenn er hier seine Rechnung für die Unterkunft sieht...

Das Resort ist ein 150 Millionen teurer Touristenschuppen, der für Reisende, die aus dem Outback kommen, erst einmal ein kleiner Schock ist. Verwaltet wird das Ganze von der Voyages Hotels and Resorts Group. Wir hatten den Eindruck, dass ca. 90% der Touristen hier mit organisierten Touren aus Alice Springs kommen oder direkt per Flieger einschweben in die für jeden Geschmack passende Unterkunft. Und weil die vielen Japaner sich Yulara so schlecht merken können wurde es in Ayers Rock Resort umbenannt.

Erst in den achtziger Jahren hat das Northern Territory diese künstliche Stadt aus dem Wüstenboden gestampft, um dem Wildwuchs am Uluru ein Ende zu bereiten und die Einkünfte zu bündeln. Der Bau war eine logistische Leistung: alle Materialien und Komponenten mussten von Adelaide hierher geschafft werden. Heute gibt es hier über 2.000 Arbeitsplätze und zu jeder Zeit mindestens 1.000 Besucher die sich in 5 Hotels in 750 Zimmern verteilen. Das 5-Sterne Hotel Sails in the Desert, den Australian Tourism Award Gewinner Desert Gardens Hotel, die Emu Walk Apartments, das moderne Lost Camel Hotel und das Outback Pioneer Hotel. Daneben gibt es natürlich auch den Ayers Rock Campground, mit 204 Powered Campsites, 500 Zeltplätzen, 20 Busplätzen für größere Gruppen und 14 klimatisierten Hütten. Weitere 224 Betten findet man in Schlafsälen. Ferne gibt es hier 12 Restaurants, Cafe´s und Imbisse, vier Bars, eine kleine Shopping Mall, ein interessantes Visitor Center und ein Vergnügungszentrum.

Touanbieter haben 65 verschiedene Angebote, von einfachem Transfer bis hin zu teurem und manchmal vollkommen überflüssigem Luxus. Uns standen teilweise die Haare zu Berge bei Sichtung der Angebote. Aber wenn man mit einer Gruppe anreist und nur 2 Tage Zeit hat, unterwegs auf einer Hetzjagdt durch Australien, dann nimmt man vielleicht gerne so etwas wahr.

So wie das "Sounds of Silence" Angebot: Da diniert man für teuer Geld (sagenhafte AU$ 145 pro Person für 4 Stunden All-inclusive-Essen) zusammen mit einer ganzen Horde anderer Touristen unter dem nächstlichen Sternenhimmel. Eigentlich genau das, was man als Camper jeden Abend quasi kostenlos genießen kann, nur eben relativ alleine. Wo da die Silence herrscht konnten wir nicht herausfinden, da wir so etwas nie mitmachen würden.

Dann gibt es noch die "Desert Awakings" Tour. Da zahlt man AU$ 129 für die Tatsache, dass man den Sonnenaufgang von einem privaten Dünenkamm zusammen mit höchstens 21 Leuten und nicht mit den Massen sehen darf. Natürlich mit einem Desert Guide und Besuch eines Wasserlochs und Erklärungen zur Kultur, die auch im Cultural Centre vorhanden sind. Das ganze dauert 5 Stunden und es gibt auch was zu trinken.


Die Umwelt

Die Leitung des Parks rühmt sich ökologischer Meisterleistungen, obwohl man sich bei einem Besuch nicht vorstellen kann, was hier okologisch sein soll. Allerdingss bekommt man in Australien ja selbst nach der Jahrtausendwende für die Einführung von Mülltrennung und Recyclingtonnen einen Umweltpreis - für deutsche Touristen ein wirklich alter Hut.

Immerhin 120.000 einheimische Pflanzen wachsen in der Anlage. In der Hochsaison müssen täglich bis zu 6.000 Besucher mit Wasser und Strom, wärmender Heizung im Winter und kühlender Klimaanlage im Sommer versorgt werden. All das frisst Ressourcen, die hier eigentlich gar nicht vorhanden sind. Dafür wurden die vorhandenen artesische Brunnen angezapft und auch Salzwasser entspringt in der Nähe. Es wird in einer aufwändigen Entsalzungsanlage zu Trinkwasser gemacht. Die Energie kommt aus einem komplexen System aus Sonnenkollektoren und Solarzellen und ist somit umweltfreundlicher als die Wasserversorgung selbst.

Es mutet auf jeden Fall eher abartig an, hier inmitten der Wüste Rasensprenger und gleich drei Swimmingpools zu sehen. Die meisten Gäste bleiben im Durchschnitt 2 Nächte und wir fragten uns wiederholt, ob man für so einen kurzen Aufenthalt ernsthaft einen Swimmingpool braucht und damit die unterirdischen Ressourcen verschwendet, die oberflächlich betrachtet noch unerschöpflich scheinen.

Irgendwie erinnert hier alles ein wenig an ein überteuertes Disneyland. Die Touristen werden hier mit weltweit üblichen Komfortstandard zugekleistert und denken wahrscheinlich nicht eine Minute daran, woher sie hier in der Wüste ihr Wasser für den Pool bekommen.

Die Aboriginals haben sich hier ziemlich zurückgezogen, nur sehr selten begegnet man einem von ihnen. So zum Beispiel als Aboriginal-Ranger, wenn man eine teure Bushtuckertour bucht. Dort zeigen die kooperationswilligeren unter ihnen die traditionelle Jagdtechniken und die tägliche Nahrungssuche.


Ayers Rock Campground

Schon auf dem Weg zum Uluru wurde uns von australischen Campern dringend geraten, den Campground im Ayers Rock Resort vorzubuchen. Da aber keine Hauptsaison war, beschlossen wir spontan vorzufahren. Fährt man einen großen Camper oder gar mit Trailer, dann ist dieser Rat jedoch auch zur Nebensaison zu beherzigen. Wir erreichten den Campingplatz gegen Mittag und checkten ein. Man bekommt hier einen Platz mit Nummer zugeteilt, dazu ein entwprechendes Formblatt für den Camper. Das ist üblich, weil man ja nach Buchung des Platzes immer wieder rausfahren muß, um zu den Sehenswürdigkeiten in der Wüste hin zu kommen.

Man gab uns zuerst einen Stellplatz im rechten Teil, dort wo die Trailer stehen und wo es auch den Strom aus der Steckdose gibt. Und das, obwohl wir nur eine Unpowered Site bezahlt hatten. Auf der Suche nach unserer Nummer fühlten wir uns immer unwohler: Riesige Campermonster standen hier dicht an dicht in langen Reihen. Unser Platz war aber schon von einem abgestellten Trailer besetzt, also fuhren wir zurück zur Rezeption und bekamen einen neuen Stellplatz zugeteilt. Dieser befand sich im linken Teil, dort sind die Plätze kleiner und ohne Strom und hier befinden sich auch die Rasenflächen für Zelte. Dort war es leerer und schöner als im anderen Teil.

Die Einrichtungen wie Duschen und Toiletten sind sehr gepflegt, unser Platz lag an einer Hecke und nachdem wir nun wussten wo wir standen, fuhren wir erst einmal wieder weg. Zum Wandern und zum Sonnennuntergang gucken. Als wir von dieser Massenveranstaltung wiederkamen, waren auch die anderen Plätze um uns herum besetzt mit kleineren Campern und Allradfahrzeugen, die auf eine Steckdose verzichten konnten.

Leider befand sich hinter der Hecke, an der wir standen, der Parkplatz für die Busse. Dort lärmten einige Jugendgruppen herum. Als es am Abend dann endlich still wurde, konnten wir die Nacht nur schlecht schlafen. Ein tiefes leises Brummen ließ unseren Camper sanft zittern, der wahrscheinlich weit entfernte Haupt-Generator sendete seine Schallwellen durch den Boden. Nachdem wir uns am nächsten Morgen ausgiebieg geduscht und Wäsche gewaschen hatten, beschlossen wir die nächste Nacht wieder einsam im Outback zu verbringen und fanden einen Platz in der Wildnis an der Mulga Park Road.

Für Reservierungen: Ayers Rock Campground - Yulara, Northern Territory, 0872 - Telefon: 08-89562055 - eMail: camp.ground@ayersrockresort.com.au. - Check in 14:00 Uhr, Check Out 10:00 Uhr.

Google Map zum Thema

Yulura

Video zum Thema

Yulara Campsite Toilets and Showers

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