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LOST CITY

Ganz merkwürdig ist unsere Story von der Lost City im Litchfield National Park. Obwohl es im Norden wohl noch ein Dutzend "Lost Citys" gibt, - die Australier waren bei der Namenvergabe noch nie besonders einfallsreich - ist die von Litchfield wohl die bekannteste. In allen Reiseführern steht geschrieben, nur mit Allrad können geübte Fahrer die schreckliche Piste zu diesen Felsformationen bewältigen. Manche schreiben, man solle den Wagen an Punkt XY stehen lassen und zu Fuß weitergehen. Die Autovermieter warnen davor und schließen die Fahrt zur Lost City im Vertrag aus, bzw. sie verweigern den Versicherungsschutz.

Aber wir wollten unbedingt hin, zu diesen verwitterten Sandsteinformationen, die den Ruinen einer zerfallen Stadt ähneln. Eine Folge von Erosion und Verwitterung der Tabletop Range. Dort sollte es gute Fotomotive geben und durch die schwierige Zufahrt hofften wir, am Zielort nur wenige Menschen anzutreffen.

Der Weg

Da war sie nun, die Abfahrt zur Lost City. Ein unscheinbarer, aber ausgeschilderter Fahrweg durch lichten Eukalyptuswald zweigt von der breiten, asphaltierten Hauptstraße ab. Wir beschlossen, es zu wagen. Sollte es schlimmer kommen als bisher erlebt, so konnten wir ja jederzeit umkehren. Die Zufahrt ist einspurig und führt vorbei an zahlreichen Termitenhügeln. Auch hier gab es wieder die für Litchfield typischen, quer zur Fahrbahn aufgeschütteten Speed Bumps. Sonderbar, wer sollte hier rasen, wenn doch die Strecke so schlecht ist wie überall beschrieben?

Wir fuhren gemütlich mit unserem Camper Kilometer um Kilometer, kurvten um die Bäume und warteten auf schlechte Wegstrecke. Ab und zu kam mal Gegenverkehr, doch ein Ausweichen ins Gras oder in eine dafür vorgesehene Bucht war nie ein Problem. Der Weg ist zwar schmal, aber recht gut ausgebaut, nur hier und da ein ausgefahrenes Loch. Kurz vor erreichen des Ziel wurde die Straße dann tatsächlich ein wenig schlechter, weil man über tiefe Auswaschungen und Sand fahren muss. Kein Problem für unserem Adventure Camper.

Am Ziel

Ein kleiner abgegrenzter Parkplatz mit mehreren Picknickplattformen und ein gut ausgeschilderter Rundweg erwarten den Wagemutigen am Ziel der Reise. Die 10,5 km bis hierher waren so einfach zu bewältigen, dass wir fest davon überzeugt sind eine gerade frisch ausgebaute Straße befahren zu haben. Sonst können wir uns die zahlreichen Warnungen vor dieser Strecke beim besten Willen nicht erklären. Andererseits war der Weg doch ziemlich kurvig um die Bäume herum geführt und teilweise mit Buschwerk zugewachsen - also doch nicht so neu. Zumindest die kritischen Wegstrecken erschienen uns frisch planiert und gepflegt.

Die bizarren Felsformationen liegen in ansonsten recht flacher Umgebung und türmen sich teilweise hoch auf. Zwischen den Steinen ist es sehr heiß. Bei unserem Besuch war wohl vor kurzem ein Buschfeuer über die Region gebraust und hatte teilweise schwarzen Sandstein und nur wenig Vegetation dazwischen hinterlassen. Leider war es an diesem Tag auch ziemlich bewölkt und wir hatten guten Anschauungsunterricht, was wenig Licht und schlechte Kontraste auf Fotos bewirken. Die Bilder dieser Seite wären mit stahlblauem Himmel und einigen wenigen Einzelwolken bestimmt noch eindrucksvoller. Dafür sind dann die Kontraste härter, belichten war bei bedecktem Wetter doch einfacher.

Rabauken

Bei der Rückgabe unseres Campers in Darwin fragten wir dann aus Interesse beim Vermieter noch mal nach, warum die Zufahrt zur Lost City denn verboten wäre. Zu unserem Erstaunen erklärte man uns, dass nicht die Zufahrt verboten ist, sondern das Fahren in der Lost City. Erstaunt fragten wir nochmals nach.

Früher war dies wohl eine beliebte Region für Allradfanatiker und Off-Road-PS-Großkotze. Diese bretterten mit ihren Fahrzeugen kreuz und quer durch das Gelände, veranstalteten Zeitrennen auf der Zufahrt und Trials zwischen den Felsen selbst. Schwer vorstellbar bei dem Gelände, aber das wurde wohl zu Recht verboten.

Dies erklärt auf jeden Fall die speed bumps auf allen 4WD-Tracks im Park und die Abneigung der Autovermieter bei diesem Thema. Kein Wunder, bei der Fahrt über Felsen im Format von Umzugskartons kann man sich auch die besten Allradwagen zu Schrott fahren. Daher ist der letzte Teil der Zufahrt und der Parkplatz jetzt so mit Baumstämmen, Felsen und Zäunen abgegrenzt, dass ein Verlassen dieses Bereichs nur mutwillig geschehen kann.

Google Map zum Thema

Lost City

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