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Nambung N.P.

In der Nähe der Stadt Cervantes befindet sich der bekannte Nambung National Park, dessen größte und bekannteste Attraktion die bizarren Pinnacles sind. Die bis zu 4 Meter hohen verwitterten Kalksteinsäulen bilden das Herz des 175 km² Nationalparks, die so genannte Pinnacles Desert macht aber mit 4 km² nur einen kleinen Teil der Nationalparkfläche aus. Nambung ist ein Aboriginalwort, das übersetzt so viel wie kurvig bedeutet und auf den Fluss bezogen ist, der dem Park seinen Namen gab. Gegründet wurde der Nambung National Park im Jahr 1956, aber erst 1960 wurden auch die Pinnacles in den Nationalpark intregriert. Heute steht er steht unter der Verwaltung des DOC, des Department of Conservation and Land Management.

Ich behaupte mal: jeder Tourist, der sich in der Umgebung von Perth aufhält oder in Richtung Norden und Kimberley unterwegs ist, der kommt fast zwangsläufig auch hierher. Denn die Pinnacles sind eine der größten Touristenattraktionen zwischen Perth and Carnarvon, neben den Delfinen in Monkey Mia und dem Kalbarri National Park und jährlich kommen über 250.000 Besucher aus aller Welt hierher. Neben der Besichtigung der berühmten Kalksteinsäulen gibt es aber auch noch gute Möglichkeiten zum Schwimmen an weißen Stränden wie Kangoroo Point und der schönen Hangover Bay, einer einladenden Badebucht. Ausgewiesene Wanderwege gibt es im Park nicht, auch einen Campground sucht man vergeblich. Picknicktische mit Sonnendach stehen am Strand. Den besten Rundblick hat man von einer hohen, weißen Düne aus, die man nicht verfehlen kann, auch wenn man querfeldein wandern muss. Vom kleinen Parkplatz am Loop Drive läuft man allerdings gut 1,5 Stunden hinauf.

Das Schutzgebiet erstreckt sich 245 km nördlich von Perth entlang der Swan Coastal Plain. Im Nationalpark gibt es drei verschiedene Dünenarten, die sich teilweise hoch auftürmen und die man schon von weitem sehen kann. Das dreiteilige Dünensystem erstreckt sich über 400 km von Busselton weit im Süden bis nach Jurien Bay im Norden. Die Quindalup Wanderdünen liegen nah am Meer und bestehen aus gleißend weißem Kalksteinsand. Auf der jüngsten Dünenform gibt es als Bewuchs nur kleine Bodendecker wie pigface, die ja nach Jahreszeit auch mal rosa-lila blühen.

Die Spearwood Dunes bestehen aus gelblichem Quarzsand, in dieser Zone befinden sich auch die berühmten Pinnacles. Da diese gelben Dünen das Aushängeschild des Parks sind, entsteht oft der Eindruck die gesamte Fläche wäre von dem gelben Sand bedeckt. An der Grenze wächst dichte Heidevegetation.

Die dritte Dünenart, das Bassendean System, befindet sich weiter im Inland und man kann sie nur schwer erkennen weil auf dem siliziumreichem Sand üppige Banksien und eine kleinwüchsige Eukalyptusart namens Tuart wachsen.

Es gibt auch einige Tiere, die hier leben, aber da sie hauptsächlich nachtaktiv sind ist es eher unwahrscheinlich, ihnen bei einem Besuch am Tag zu begegenen. In der Pinnacles Desert leben Westliche Graue Riesenkängurus und Emus. Früher gab es hier auch Dingos, die wurden jedoch im Auftrag der Regierung gnadenlos abgeschossen, wahrscheinlich um den umliegenden Farmern zu gefallen, die eine starke Lobby haben. Neben etwa 90 Vogelarten sind natürlich auch noch einige Reptilien wie der Tannenzapfenskink, die hochgiftige Westliche Braunschlange und der Goulds Waran im Nationalpark zu Hause.


Anfahrt

Es gibt mehrere Straßen, die zum Nambung National Park führen. Wer vom Süden über Lancelin kommt, der sollte allerdings über ein gutes Allradfahrzeug verfügen, denn die Straßenverhältnisse sind auf dieser Strecke sehr schlecht. Für die 65 km lange Offroad-Piste sollte man mit mindesten drei Stunden Fahrzeit rechnen. Mit einem Mietfahrzeug ohne Kompressor ist hier auch kein Fortkommen, selbst mit Allrad nicht. Denn leider ist es zwingend erforderlich, den Reifendruck mehrfach dem zwischen Tiefsand und steinigen Abschnitten wechselnden Gelände anzupassen.

Trotz Allradfahrzeug hatten wir eine leichte und asphaltierte Anfahrt, da wir uns von Norden über den Indian Ocean Drive her näherten. Die Nacht hatten wir auf dem Campground von Leeman verbracht und waren nun auf dem Weg in Richtung Perth. Da wir gegen Mittag bei wechselndem Wolkenspiel an den Pinnacles ankamen, entschlossen wir uns spontan, nicht in Cervantes zu übernachten, sondern weiter in Richtung Perth zu fahren. Somit mussten wir zwar auf einen zweiten Besuch zum Sonnenuntergang verzichten, aber da der Osterreiseverkehr schon begonnen hatte war die Wahrscheinlichkeit auf einen freien Campingplatz in dieser Gegend sowieso Null.


Cervantes

Da es im Nambung National Park, wie leider so oft in Westaustraliens Nationalparks, keinen Campground gibt, kann man im nahen Städtchen Cervantes übernachten. Neben einigen Ferienunterkünften und einem Motel gibt es hier auch einen Campground. Der Ort mit dem spanisch klingenden Namen besteht sonst eher aus Unterkünften für Wochenendeurlauber und Fischer, was sich auch an der Anzahl der Piers zeigt. In Cervantes gibt es gleich drei davon, eine Marina wie im benachbarten Jurien Bay findet man hier allerdings nicht. Es gibt hier aber, wie überall an der Küste, viele neue Villen neben einfachen Hütten.

Cervantes wurde erst im Jahr 1962 gegründet und ist damit einer der neusten Orte in Western Australia. Die Regierung nahm dafür einfach 505 Hektar der nordwestlichen Ecke des Nationalparks wieder weg. Benannt wurde Cervantes nach einer Insel vor der Küste, diese widerum nach einem amerikanischen Walfängerschiff, das hier im Jahr 1844 sank. Passend dazu wurden im Ort die Straßen nach spanischen Städten benannt.

Die Lage am Nationalpark ist vor allem für Besucher interessant, die Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang an den Pinnacles erleben wollen. Wer zur Ferienzeit oder über Feiertage und Wochenende hierher kommt, der sollte auf dem Campground allerdings rechtszeitig einen Platz reservieren. Informationen über die Region bekommt man im Cervantes Tourist Information Centre in der Seville Street - Telefon (08) 9652 7041.



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